Samsung SSD 960 EVO im Test: Nicht so teurer Geschwindigkeitsgigant mit Erklärung

Vor ein paar Wochen hatte ich euch die neue Samsung SSD 960 PRO hier getestet. Die schnellste PCIe NVMe SSD, die auf dem Endverbrauchermarkt zu bekommen ist. Allerdings ist der neue Geschwindigkeitskönig nicht wirklich günstig: 319 Euro UVP für 512GB, 619 Euro für 1TB und 1299 Euro UVP für 2TB sind eine Hausnummer. Seit der SSD 840 hat Samsung aber neben der schnellen SSD auch eine günstigere Version im Angebot, Zeit also auch die neue SSD 960 EVO zu testen. Ein Hinweis noch: Derzeit könnt ihr bei uns die SSD 950 PRO gewinnen 😉

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Der gleiche Formfaktor, m.2, dazu NVMe, PCIe und Geschwindigkeiten, die denen der SSD 960 PRO mit 3.200 MB/s im write und 1.900 MB/s im read stark ähneln – trotzdem sind die Preise eine Hausnummer bezahlbarer. 129, 249 und 479 werden für 250, 500 und 1000 GB fällig, somit unterbietet die SSD 960 EVO das PRO-Modell in Sachen Preis um rund ein Viertel. Wo also wurde der Rotstift angesetzt?

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Samsung setzt bei der 960 EVO auf einen Polaris-Controller mit fünf CPU-Kernen, den gleichen Controller also, wie er auch im PRO-Topmodell zum Einsatz kommt. Hier wurde also nicht gespart. Der verwendete Speicher ist der einzige Unterschied: Samsung setzt auf günstigeren 3Bit-MLC (TLC) NAND. Dieser wurde erneut in 48 Layern gestapelt (3D-V-NAND) und müsste theoretisch langsamer sein. Ist er in der Praxis auch – aber das auch nur theoretisch. Für den normalen Nutzer wird der Geschwindigkeitsunterschied nicht zu bemerken sein, da Samsung mit einem Turbowrite-Cache arbeitet. Dieser setzt sich aus einem festen SLC-Cache (4GB bei 250GB und 500GB, 6GB bei 1000 GB) und einem dynamischen SLC-Cache von 9GB (250GB-Version), 18GB (bei der 500GB-Version) und 36GB (bei der 1000GB-Version) zusammen. Der wie SLC-NAND agierende TLC-NAND ist so schnell, dass in Sachen Speed kaum ein Unterschied zur 960 PRO zu bemerken ist, erst wenn der Cache vollgeschrieben ist, was bei der kleineren 250GB-Version recht früh der Fall ist, bricht die Speed deutlich unter das Niveau von schnellen SATA-III-SSDs bei der 250GB-Version ein, die größeren Versionen bleiben selbst dann noch bei über 1000 MB/s. ABER: Wann schreiben SSDs schon derartige Dateimengen bei voller Geschwindigkeit? Dafür müsste man schon Systeme mit mehreren derart schnellen SSDs nutzen, ansonsten ist das Nadelöhr regelmäßig ein anderes.

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In Sachen Haltbarkeit sind die Unterschiede dagegen groß: Für die kleine 250GB 960 EVO werden gerade einmal 100TBW (Terrabytes written) angegeben, für das 500GB-Modell 200TBW und für das 1000GB-Modell 400TBW. Damit liegt man bei nur der Hälfte der Lebensdauer der 960 PRO. Wobei auch hier gesagt werden muss, dass derartige Datenmengen bei einer Alltagsnutzung kein Problem darstellen. Wer aber beispielsweise häufig Screencasts von Computerspielen aufzeichnet, dürfte hier irgendwann an die Grenze kommen.

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Wobei man auch hier sagen muss, dass die LESEmenge für den Alltag und für die meisten Anwendungen deutlich relevanter ist als die Schreibmenge, daher dürften auch hier keine Probleme auftreten. Die auch die SSD 960 PRO kühlende Kupferschicht hält auch die SSD 960 EVO lange Zeit kühl genug. Die Geschwindigkeit jedenfalls kann sich sehen lassen:

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Fazit:

Und so ist die SSD 960 EVO eigentlich der vernünftige Kompromiss in Sachen sauschneller SSD. Die SSD 960 PRO hält länger, aber das ist ohnehin nur für Anwender die täglich 80GB an Daten auf ihre SSD schreiben (!) relevant, für normale Anwender und Gamer ist die Lesespeed relevant und da steht die SSD 960 EVO der SSD 960 PRO kaum nach. Besonders, da wir in unserem Test für die 960 EVO auch die neuen NVMe-Treiber Samsungs hatten und damit die SSD 960 PRO in Sachen Speed (mit den alten Treibern) geschlagen haben. Die Samsung SSD 960 EVO ist sau schnell und dafür noch bezahlbarer. Der Rotstift wurde von Samsung an den richtigen Stellen angesetzt, sodass die Unterschiede zur SSD 960 PRO im Alltag sehr gering ausfallen. Der Test im Video wäre der 960 PRO zu ähnlich geworden und daher habe ich mich mit Marcel von Allround-PC einfach mal hingesetzt und ein paar Basics aus dem SSD-Bereich erklärt und erst anschließend die SSD getestet, viel Spaß bei dem Video – Danke an Marcel für die Hilfe und ihr solltet den Jungs und Mädels von Allround-PC auf YouTube dringend ein Abo geben 😉

Videolink

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7 thoughts on “Samsung SSD 960 EVO im Test: Nicht so teurer Geschwindigkeitsgigant mit Erklärung

  1. Schadet es den SSDs von Samsung sehr wenn man Spiele wie Battlefield auf der SSD installiert und die Spieldaten auch auf der SSD hat ?
    Ich habe die Spieldaten momentan auf einer HDD jedoch dauert das laden ewig, die HDD ist auch voll ausgelastet ca. 100MB/s schafft sie.
    Mit schaden meine ich die Haltbarkeit da es sehr viele Daten sind. Ich Spiele jedoch auch nicht täglich sondern nur 2x Wöchentlich.

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