Hm, das habe ich doch schon einmal gehört.. Ach ja, war das nicht Matias Duarte bei der Präsentation von Android 4.0? Duarte sagte, dass ein Smartphone Gefühle erzeugen muss, um den Nutzer wirklich an sich binden zu können. Und damit hat er Recht!
Apple fährt bekanntlich schon lange mit diesem Zug. Wer von einem Mac spricht, der spricht vom Design und nicht vom Prozessor, der Festplatte & Co. Wer von einem iPhone spricht, der spricht auch über das Design, einschließlich das Design der Apps. Ich spreche hier natürlich von der Mehrheit, nicht von allen. Die meisten hier sind technisch wohl versierter als der Großteil der Smartphone-Benutzer.
Die meisten Smartphone-Besitzer interessieren sich eben nicht für die technischen Spezifikationen eines Produkts, abgesehen vielleicht von der Kamera. Bei Samsung merkt man nun anscheinend, dass man so vielleicht noch erfolgreicher sein könnte. Man will die „coole“ Alternativen zu Apple’s Produkten anbieten.
Dazu braucht es natürlich auch „coole“ Werbekampagnen und generelle Veränderungen in Sachen Marketing. Younghee Lee, die Marketingchefin Samsungs, hat nun in einem Interview folgendes gesagt:
“Mobile can be a symbol of who you are, a lot of people believe ‘what I have in my hands is me.’”
„Das Smartphone kann ein Symbol dafür sein, wer man ist. Viele Leute glauben: ‚Was ich in der Hand habe, bin ich'“
Damit trifft sie den Nagel auf den Kopf. Nicht nur, dass das man sein Smartphone an die eigenen Bedürfnisse anpassen will, damit es „man selbst“ wird, nein, Smartphones sind eben oft auch ein Statussymbol. „Hey, schau mal, ich hab das neue iPhone!“ – „Ja und? Mein Samsung Galaxy S2 ist doch viel besser!“. Es bilden sich „Fanboy“-Lager. Wenn ein Unternehmen Fanboys hat, dann ist das Ziel erreicht. Und je mehr man hat, desto besser!
Kunden müssen stolz sein, Besitzer eines solch coolen Produkts zu sein.
Über eine emotionale, statt einer technischen Verbindung zum Kunden, könnte Samsung noch viel mehr Fans bekommen und somit die Konkurrenz zu Apple und anderen Smartphone-Herstellern verstärken.
Younghee Lee ist übrigens erst seit etwa 4 Jahren bei Samsung. Davor hat sie für L’Oreal gearbeitet, sodass sie wissen sollte, wie man Produkte ohne viele Informationen über die Funktionsweise vermarktet.
Quelle: AllthingsD (via MobiFlip)
Lustig ist ja, das bei Apple Andrea Jung von Avon im Aufsichtsrat sitzt. Kosmetikerin an die Mobil-Verkaufstheken!
Ansonsten fürchte ich, dass wir in Zukunft einfach nicht mehr erfahren, was wir kaufen, dass technische Daten nicht mal mehr auf Nachfrage zu bekommen sind. Friss oder stirb. Updates? Freie Entwicklung? Dokumentation? Wieso? Du kannst doch die Farbe ändern.
Ekelig. Technische Daten gehören auf die Front-Seite. Nicht das dämliche PR-Gewäsch von Möchtegern BWL-Fuzzis.