Im Herzen von Samsung – Teil 2: Einblicke in die IT-Sparte

Wie einige von euch vielleicht mitbekommen haben, war ich die letzten Tage in Korea – zeitlich wurde es etwas eng mit bloggen, die nächsten Tage bekommt ihr aber einiges an exklusiven Storys dafür geboten. Heute: Ein Gespräch mit dem Executive Vice President der IT-Sparte

Erst einmal: Executive Vice President Mr. Nam ist für die IT-Sparte weltweit zuständig und steht in der Samsung-Hierarchie in den Top20. Wenn einer Ahnung von Samsung in diesem Bereich hat, dann EVP Mr. Nam.  Wir trafen uns in seinem Konferenzzimmer im Samsung-Turm R3 in der Digital City mit ihm und er war extrem freundlich und „locker“ und begann über die Sparte zu erzählen…

Er selber ist erst seit 4 Jahren Chef dieser Sparte und hat grundsätzlich nicht das Ziel mit ihr großen Profit zu erreichen. Klar, es ist auch keine Benefiz-Veranstaltung, aber dank den extrem niedrigen Margen im PC, Laptop und Drucker-Business ist dieser Sektor sicherlich nicht die „Cash-Cow“ von Samsung. Intel und Microsoft haben hier meist über 30 Prozent des Gewinns, Samsung zwischen 1-5 Prozent.

Trotzdem ist die Sparte für Samsung extrem wichtig. Man baut auf mehrere Studien, welche besagen, dass Qualität bei Laptops und einer Marke der wichtigste Faktor ist – würde ich so unterschreiben, ein Laptop könnte noch so gut aussehen, wenn er dauernd das Zeitliche segnet, hilft mir das höchstens als Briefbeschwerer weiter! In Sachen Qualität ist Samsung extrem selbstsicher.

Übrigens für mich eine interessante Information: als Mr. Nam 2008 die Führung der Sparte übernommen hat wurden erstmal Netbooks ohne Ende auf den Markt geworfen, da sie zu diesem Zeitpunkt die perfekten Mittel zur Schaffung eines großen Umsatzes waren. Nun, wo der Umsatz einmal da ist, muss an Gewinn und Qualität gearbeitet werden. Insofern gibt es kaum noch Samsung Netbooks, stattdessen weniger günstige Premium-Geräte. Die Strategie scheint so aufzugehen, die Entwicklung von 2.5 Millionen verkauften Geräten 2008 auf voraussichtlich über 17 Millionen Geräten 2012 spricht für sich.

So weit also die aktuelle Entwicklung – wie aber geht es weiter? Auch hierzu gab es einige interessante Einsichten. Samsung wird ab sofort extrem viel stärker in das Marketing der Geräte investieren. Predige ich eigentlich seit Bestehen dieses Blog: andere Konzerne (*hustapplehusthust*) haben extrem erfolgreiche Produkte – allerdings nicht etwa (nur) wegen der Qualität, sondern vor allem wegen dem Marketing. Samsung möchte in Zukunft viel näher an den Konsumenten heran und wird dazu auch den guten Ruf etwa der Smartphone- und TV-Sparte nutzen.

Wie kommt man wirklich an den Konsumenten ran? Man muss ihn berühren, oder auch wichtig: ihn berühren lassen. Durch das sehr bald kommende Windows 8 wird es laut Samsung sehr bald aktivere Systeme geben, welche den Verbraucher mehr interagieren lassen. Kurz: Touchscreen und Apps. Bei Apps kann man auf Erfolge bei den SmartTVs und Smartphones zurückgreifen und deren erfolgreichste Apps sehr bald für Windows 8 anbieten. Außerdem wird Samsung laut Herr Nam bereits im nächsten Monat die S-Cloud bringen, einen cloudbasierten Online-Service mit verschiedenen Möglichkeiten.

Nicht nur der Konsument steht in Zukunft im Vordergrund, sondern auch im B2B-Sektor wird Samsung extrem aggressiv nach vorne agieren, hier werden PCs, Laptops und Co auch weiterhin die führende Rolle inne haben, während im B2C-Bereich den Smartphones und Tablets die Zukunft gehört. Samsung und EVP Mr. Nam verfolgen hier große Ziele: während HP schwächelt, ruft man als Ziel nichts anderes als Platz 1 im B2B-Bereich aus und möchte generell bis 2015 unter die Top3 Marken.

Ich bin gespannt, ob Samsung diese Ziele tatsächlich so bald erreichen wird – sehr bald werdet ihr bereits einen weiteren wichtigen Schritt in die richtige Richtung sehen 😉

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5 thoughts on “Im Herzen von Samsung – Teil 2: Einblicke in die IT-Sparte

    • Wie der hereingeschlendert ist … super! Authentisch und nett… und dann konnte man aus dem Konferenzzimmer in sein Büro schauen: auf seinem Schreibtisch ein Papierberg höher als er selber oO

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