Apple fordert Bestrafung für Samsungs „Leak“ von Beweisen: Apple soll Recht bekommen

Apple vs Samsung stand für mich ohnehin als Prozess des Jahres und vielleicht auch mehr fest – derzeit wird es aber auch noch ein unterhaltsames Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Anwälten beider Parteien. John Quinn, Gründer und Partner von Samsungs Kanzlei in den USA Quinn Emanuel, hatte veranlassen lassen, dass Beweise die nicht zugelassen wurden an die Medien gelangten:

Samsung previous designs Apple vs Samsung: Tag 2   die Plädoyers und Ärger für Samsung

Die Beweise wurden von Richterin Koh mehrfach als verspätet und damit nicht zulässig zurückgewiesen. Da Apple nun aber den Sachverhalt so darstellte, als hätte es vor dem iPhone keinerlei ähnliche Designs gegeben, spielte man die Unterlagen AllThingsD zu. Richterin Koh war „not amused“ und forderte von John Quinn eine Erklärung dazu.

„Contrary to the representations Apple’s counsel made to this Court, Samsung did not issue a general press release and more importantly, did not violate any Court Order or any legal or ethical standards. These false representations by Apple’s counsel publicly and unfairly called my personal reputation into question and have resulted in media reports likewise falsely impugning me personally.“

Kurz: die falsche Darstellung von Apple hat Samsung in ein falsches Licht gerückt und um eine Rufschädigung abzuwenden, habe man das Material an die Medien verteilt. Klar, der Prozess geht noch um weitaus mehr als „nur“ 2.5 Milliarden Dollar, es geht um den Ruf Samsungs, nicht nur Erfolg zu haben, da man Apple kopierte.

Apple wiederum ist nun sauer auf Samsung, man habe die Spielregeln nicht beachtet und versucht, über diesen Weg Einfluss auf die Jury mit eigentlich nicht zulässigen Beweisen zu nehmen. Aus diesem Grund hat man nun nicht weniger beantragt als ein Urteil zu Gunsten von Apple, dass die Patente verletzt sind und Apple Recht hat. Sollte dies nicht bewilligt werden, so soll Samsung zumindest als Strafe das Argument verboten werden, dass Sony bereits lange vor dem iPhone dieses Patent nutzte. Samsung glaube anscheinend, dass man über dem Gesetz stehe – so Apple in dem Antrag.

Der Antrag auf ein sofortiges Urteil zu Gunsten von Apple dürfte wohl abgelehnt werden. Fakt ist aber, dass Samsung und die Kanzlei Quinn Emanuel sich hier auf Messers Schneide bewegen. Richterin Koh hat Samsung schon mehrfach in nur zwei Verhandlungstagen ermahnen müssen und dürfte nur noch wenig Geduld zeigen. Spannend ist der Prozess allemal, aber Samsung muss schwer aufpassen, dass die Waagschale nicht früh zu Gunsten von Apple kippt.

Quelle: AllThingsD

Wenn ihr auf "Kommentare von Disqus laden" klickt, wird ein entsprechender Cookie gesetzt und Nutzerdaten, beispielsweise die IP-Adresse an Server von Disqus in den USA geschickt, die Kommentare werden dann geladen. Eure Entscheidung. Mehr Infos dazu in den Datenschutzhinweisen.

11 thoughts on “Apple fordert Bestrafung für Samsungs „Leak“ von Beweisen: Apple soll Recht bekommen

  1. Ich wüsste nicht, dass es verboten ist, interne Dokumente nach außen zu tragen. Für einfache Mitarbeiter klar, aber für die Chefetage? Ist doch jedem selbst überlassen.

    • jop sehe ich auch so, voll der Bullshit was Apple da von sich gibt.
      Durch diesen Rechtsstreit hasse ich Apple noch umso mehr….

    • damit untergräbt samsung die richterin welche für das verfahren die fäden zieht und da es fristen gibt, welche samsung nicht einhält warum auch immer wird samsung meiner meinung zu recht bestraft.

      wer die regularien eines gerichts nicht kennt und gerade ein global player wie samsung ist doch traurig, der muss auf die schnauze fallen. erst wenn alles eingehalten wird, dann kann das gericht richtig beginnen den fall zu klären und samsung spielt bockiges kind.

        • um nochmals zu sagen, samsung hatte genug zeit unterlagen einzureichen, daher lässt die richterin keine weiteren unterlagen zu. nun entschliesst samsung hinterrücks wie ich finde, denn sie hatten zeit genug die unterlagen öffentlich zu stellen und das soll dann so wirken, wir sind unschuldig, aber die böse richterin will die wahrheit wissen und ist ein applefan. nun wie soll die richterin darauf reagieren, sie erlässt ein verfahren gegen die verantwortlichen, die sogar ins gefängnis kommen können.

          um die blogger ging es zu keiner zeit, es ging nur darum die unterlagen öffentlich zu machen und alle leute auf die seite von samsung zu ziehen.

          • Ah ok. Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du mit Samsung so nah in Kontakt stehst, dass du ihre Beweggründe so gut kennst. Dann nehme ich natürlich alles zurück und gebe ausschließlich dir Recht

          • es geht nicht um irgendein recht, sondern um gerichtliche standards. wenn samsung meint seine eigenen standards gelten zu lassen und damit indirekt einen rahmen zu ändern, welcher von staatlicher seite besteht ist das lächerlich. samsung hats verschlafen und muss dies nun ausbaden zurecht.

            mal ehrlich wenn einer von euch zu gericht vorgeladen wird und wichtige unterlagen für entkräftungen nicht vorlegen würde, würde ich jeden dem das passiert für total bescheuert atestieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.