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Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, bin ich gerade in Seoul, Südkorea. Wir wurden von Samsung zum diesjährigen SSD Summit eingeladen, um uns die nächste Version der Endkunden- und Server-SSDs anzusehen.

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Das Motto des Summits lautet „SSDs for everyone“ – bereits mit der letzten Reihe namens SSD 840 hat man viele Kunden erreicht und war ziemlich erfolgreich. Samsung sieht derzeit eine starke Entwicklung in dem Markt, da die Preise stark fallen und SSDs somit immer einer breiteren Menge an Nutzern zur Verfügung stehen. Die SSD gehört unter anderem auf Amazon zu den Bestsellern der SSDs. Noch 2007 war der Markt für SSDs gar nicht vorhanden, dennoch kann sich Samsung seit 11 Jahren Marktführer nennen.

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Mittlerweile sind SSDs unerlässlich für den Markt, da HDDs oft nicht mehr praktikabel sind. Besonders in mobilen Geräten wie Tablets sind HDDs aufgrund der Größe und der fehlenden Robustheit nicht mehr für den Einsatz geeignet. Natürlich ist auch die Performance ein wichtiger Aspekt, da SSDs sofort starten.

2006 hat Samsung den ersten Computer mit eingebauter SSD auf den Markt gebracht. Damals handelte es sich noch um sehr kleine SSDs mit etwa 30 GB – der Verkauf lief dementsprechend schnleppend. Mit dem Wechsel zu Multi Level Cells (MLC) konnte die Speicherdichte stark erhöht werden, allerdings war der Preis einige Zeit lang noch viel zu hoch um SSDs auf dem Markt attraktiv zu machen. Geändert hat sich das etwa 2010: 8 von 10 Computern der größten Hersteller nutzen Samsung SSDs. 2012 hat Samsung die Speicherdichte nochmals um 30 % erhöht, indem man 3 Bit MLC (genauer TLC-NAND) entwickelt und integriert hat. Jede Speicherzelle kann so einen von 8 Zuständen haben statt nur 1 oder 0.

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Das Highlight der Vorstellung war die SSD 840 EVO mit einer Speicherkapazität von etwas über 1 TB – beachtlich für einen so kleinen Speicher. Mit der XS1715 hat Samsung zudem eine Server-SSD mit 1,6 TB Speicherplatz vorgestellt, die für Endkunden aber wohl aufgrund des hohen Preises nicht attraktiv sein wird.

In den Hauptmärkten soll die SSD 840 EVO bereits Anfang August erscheinen, weitere Märkte folgen später.
Samsung ermöglicht die hohe Speicherdichte mit neuen128 GB Modulen der 10nm-Klasse (was bei Samsung alles zwischen 10 und 20nm sein kann), die zudem  auch stromsparender sein sollten als bisherige Module. Zum Einsatz kommt außerdem auch der Multicore-Controller, der auch schon in der SSD 840 das Lesen und Schreiben von Daten geregelt hat. Zum Vergleich: Bei der SSD 840 kam noch 21nm-TLC-NAND zum Einsatz, hier ist man derzeit also weiter stark an den Fertigungsprozessen am arbeiten.

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Bei der Server SSD handelt es sich um eine sogenannte NVMe SSD, die direkt an einen PCIe-Port angeschlossen wird. Das ermöglicht extrem hohe Geschwindigkeiten, da hier kein weiterer Festplattencontroller im Wege steht und eine schnelle Verbindung zum Prozessor besteht. Die SSD unterstützt dabei den PCIe 3.0 Standard. Über den relativ neuen NVMe Standard wird es bald auch noch einen eigenen Artikel geben, da es sonst hier den Rahmen sprengen würde.

Samsung pusht SSDs für den Servermarkt stark, da diese besonders für große Datenzentren sinnvoll sind. Sie bieten das beste Preis-/Leistungsverhältnis in Sachen IOPS (Input Output per Second) und TBW (Total Bytes Written).

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Allgemein schließen SSDs immer mehr die Performance-Lücke, die sich zwischen Speicher und Prozessor aufgetan hat. Während CPUs in den letzten 30 Jahren eine Geschwindigkeitssteigerung von etwa 20000x erlebten, hat sich die Performance von normalen Festplatten nur um 12x gesteigert.

Mit etwa 520 MB/s beim Schreiben von langen Dateien ist die SSD 840 EVO mehr als doppelt so schnell wie das Vorgängermodell der 250 GB Version. Noch größere Steigerungen gibt es beim 120 GB Modell, das nun mit 410 MB/s beim Schreiben etwa drei mal so schnell ist wie das Vorgängermodell.
Erhältlich sein wird die SSD 840 EVO mit 120 GB, 250 GB, 500 GB, 750 GB und 1 TB Speicherkapazität. Bei der 1 TB SSD 840 EVO kommt dabei ein LPDDR2 Cache von satten 1 GB zum Einsatz, die 500/750GB SSD 840 EVO setzt auf 512 MB, ebenso wie die 250GB Version. Lediglich die 120 GB Version muss sich mit „nur“ 256 MB Cache begnügen.

Wir werden die SSD natürlich wie letztes Jahr einem Test unterziehen und euch so bald wie möglich weiter informieren!
Übrigens: Während die 1 TB Variante der SSD 840 EVO mit 540 MB/s liest, schafft die Server SSD mit 1,6 TB satte 3 GB/s, wodurch etwa 100 Full HD Filme in etwa 3 Minten gelesen werden könnten. Erhältlich sein wird diese SSD mit 400 GB, 800 GB und 1600 GB.

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Die SSD 840 EVO wird auf den Preis pro Gigabyte hochgerechnet genauso viel kosten wie die aktuelle SSD 840.

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7 thoughts on “Samsung stellt neue SSD 840 EVO und Server SSD mit 1,6 TB vor

  1. „Jede Speicherzelle kann so einen von 3 Zuständen haben statt nur 1 oder 0.“

    Das ist ziemlicher Unsinn!
    Jede Zelle kann jetzt 8 Zustände haben, statt 2 wie vorher!

    Janni

  2. Hi

    Super da freu ich mich rieseg. Ich wollte mir grade die SSD 840 Pro 256GB kaufen.Ich habe die SSD 126GB Pro wo ich mein Betriebssystem drauf habe und die etwas grüßere möchte ich für meine Spiele und diverse Anwendungen verwenden. Meine alte HDD 2T wird dann als externe verwendet. Also dann warte ich bis die SSD 840 EVO kommt!.Wünsche noch viel Spaß in Seoul.

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