4:3 oder 16:9 – wo ist der Unterschied?

Wie ihr wahrscheinlich schon gelesen habt, hat Samsung vor kurzem zwei unterschiedlich große Samsung Galaxy Tab A vorgestellt. Auch wenn in Deutschland vorerst nur die 9,7″ große Variante erhältlich sein wird stellt sich für den ein oder anderen wahrscheinlich die Frage, was einem das 4:3 Display im Vergleich zu einem 16:9 Display bieten kann.

Samsung-Galaxy-Tab-A

Neu ist dieses Seitenverhältnis keineswegs, denn bevor man sich quasi auf das universell eingesetzte 16:9 („16 zu 9“) Größenverhältnis geeinigt hat, beherbergten viele Schreibtisch einen Monitor mit einem Seitenverhältnis von 4:3 („4 zu 3“) – oder zumindest etwa in diesem Bereich. Aber auch für Tablets ist das nichts neues. Apple setzt seit dem Ur-iPad auf das 4:3 Seitenverhältnis und macht bis heute auch keine Anzeichen, dass man das ändern möchte.

Allgemein lässt sich sagen, dass das Lesen von Texten auf einem 4:3 Display etwas angenehmer ist weil mehr Wörter in eine Zeile passen. Auf der anderen Seite sind sehr viele Filme und Serien für 16:9 oder sogar 21:9 Displays ausgelegt. Das hat den Vorteil, dass man bei einem solchen Display dann keine schwarzen Streifen oben und/oder unten hat und somit die Fläche komplett genutzt werden kann.

Damit ich das nicht trocken mit Worten erklären muss, habe ich ein paar Beispiel angefertigt die Texte und Medien umfassen. Denn während Filme und Serien schon lange auf die 21:9 zugehen, ist man bei „normalen“ Fotos noch weitestgehend bei den 16:9 Format geblieben. Möchte man also Fotos vom letzten Urlaub zeigen, geht das auf einem solchen Display besser. Genug gesagt, jetzt wird gezeigt.

Das erste Beispiel besteht aus Text, genauer genommen das Review von Lars zum Galaxy Note 4. Links habe ich als Vorlage ein „Blatt“ mit einer Auflösung von 1.200 x 1.600 Pixel (die des Tab A ist anders) genommen. Das entspricht einem 3:4 Verhältnis und zeigt somit genau das, was ihr mit einem Galaxy Tab A sehen würdet wenn ihr es hochkant haltet. Als Info am Rande: Die Auflösungen die Samsung angibt beziehen sich auf die schräge Lage. So hat das Note 3 hochkant etwa keine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel (Full HD) sondern 1.080 x 1.920. Das rechte „Blatt“ ist im 9:16 Format und löst mit 1.080 x 1.920 Pixel auf. In der Summe hat das linke Bild 1.920.000 Pixel, das rechte 2.073.600 Pixel.

Man sieht also, dass links in der Regel immer ein bis zwei Worte mehr pro Zeile stehen. Trotzdem passt im Endeffekt nur weniger Text auf eine Seite. Durch leichte Anpassungen (die Samsung ja vielleicht auch eingebracht hat) könnte man die Größe aber noch anpassen und das Lesen so noch angenehmer gestalten. Kommen wir zum nächsten Beispiel.

Hier habe ich noch mal ein paar Bilder aus Las Vegas eingebracht um euch mal zu zeigen wie es sich denn mit den Rändern verhält. Das erste Bild wurde natürlich in 16:9 aufgenommen (dieses mal nicht 6:19 weil es schräg ist) und füllt somit beim Betrachten auf einem normalen Smartphone – also nicht etwa ein Blackberry Passport – das komplette Display. Nimmt man sich jetzt ein Galaxy Tab A und versucht das Bild so anzuzeigen, dass man nirgendwo einen schwarzen Streifen hat, bekommt man nur einen Ausschnitt angezeigt (im Beispiel entfärbt). Man müsste jetzt also nach links und rechts wischen um sich alles vom Bild anzeigen zu lassen. Möchte man das ganze Bild betrachten, muss man rauszoomen. Jetzt hätte man oben und unten allerdings schwarze Streifen. Das mag bei Bildern noch relativ egal sein, wenn es aber um Filme geht, kann das schon mal ärgerlich sein.

Valley-Seitenverhältnis

Im unteren Beispiel habe ich euch auch noch mal einen 4:3 Stück aus einem 16:9 Bild ausgeschnitten.

Wie schon gesagt: Es geht darum, wofür ihr euer Tablet benutzen wollt. An sich würde ich sagen, dass ein 16:9 Display heute mehr Sinn macht. Als ich noch ein Tablet hatte, habe ich es hauptsächlich zum Anschauen von Videos und so Sachen wie Facebook genutzt. Aber auch wenn ihr nach einem Tablet zum Lesen sucht und jetzt vom 4:3 Display angefixt seid, kann man wohl sagen, dass ein Kindle Paperwhite (oder ähnliches) mehr Sinn machen würde. Bei solchen e-Book Readern fehlt allerdings ein richtiges System wie etwa Android – Videos gucken ist also nicht.

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10 thoughts on “4:3 oder 16:9 – wo ist der Unterschied?

  1. Ich finde das Apple-Format auch besser.
    Samsung ist konsequent und bleibt seiner Linie treu:
    Immer schön von Apple kopieren.
    Vor paar Jahren wäre Samsung von Apple wegen dem Formfaktor verklagt worden,
    aber die Gefahr ist wohl nun gebannt und Samsung treu sich wieder etwas xD

  2. Ich sehe nicht wirklich Sinn in einen Hybriden zwischen Entertaiment-Tab und E-Bookreader.

    Zu Zeiten des ersten IPads war es auch super, dass es im 4:3 gehalten wurde. So war das Surfen viel angenehmer. Da mittlerweile aber auch Oper-Erwins-Holzpantoffeln-Onlineshop es geschafft hat, seine Website responsiv einzurichten, macht das eigentlich keinen Unterschied mehr. Da könnte auch Apple mal ein Widescreen-IPad herstellen.

    Einzig zum Arbeiten mit Word etc. sehe ich in 4:3 da Vorteile. So lässt sich die Tastatur leicher bedienen, da nicht so breit. und du im Regelfall mehr vom Rest-Bildchirm um die Dokumente einzusehen. (Wohlgemerkt im Ouerformat)

  3. 16:9 ist doof bei handys und tablets. alles nur wegen dem video-format, wo man doch eher selten videos schaut. beim surfen und lesen ist 16:9 schwach, denn hochkant ist die breite zu schmal, man muß zoomen, um den text lesen zu können. und waagrecht muß man ständig scrollen, denn der vertikale ausschnitt ist klein. auch bei monitoren wäre mir 4:3 lieber, gibt es aber nicht mehr. denn pivot ist bei 16:9 kaum noch sinnvoll.

    • Hochkannt ist das Seitenverhälts 9.16.Bei Smartphone ist aber besser da ein fast gleich hohes wie breites Smartphone nicht gerade Praktisch ist.

  4. Ein Vergleich zum 3:2 Form Faktor wäre auch cool 🙂

    Ich personlich finde das 16:9 nicht so gut dafür aber das 16:10 besser 🙂

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