Das war 2015, das wird 2016 (hoffentlich), guten Rutsch

Nach ein paar Feiertagen und einigen Kilo mehr auf den Rippen geht es flott in Richtung 2016. Dabei war 2015 spannend – und 2016 gibt es einiges zu tun. Ein kleiner (und sicherlich nicht vollständiger) Rückblick mit ein paar Gedanken für die Zukunft.

2015 hat sich bei Samsung einiges getan. Auch wenn man natürlich den Blick hinter die Kulisse bei Samsung nur in Bruchstücken erahnen kann, hat es 2014 mächtig geknallt in Südkorea und 2015 wurde intern einiges umstrukturiert. Die Gewinne gingen bei Samsung wieder nach oben, wobei das nicht an neuen Produkten, sondern einiger Gewinnoptimierung zu verdanken ist.

Aber langsam: Die CES 2015 brachte neue Fernseher und Samsung zeigte, dass man die OLED-Entwicklungslücke mit SUHD weiter stopfen möchte. Auf dem Samsung European Forum in Monaco gab es überraschend die Samsung NX500 (dazu später noch ein paar Worte). Zum MWC gab es für mich die größte Überraschung: Samsung hatte mit dem Galaxy Alpha, Galaxy Note 4 und der Galaxy A-Serie gezeigt, dass man den Plastikzug endgültig hat abfahren lassen und mit dem Galaxy S6 ein solides 2015er Smartphone gezeigt. Die Überraschung aber war das Galaxy S6 edge, für mich das schönste Smartphone 2015 und Start einer neuen Phase bei Samsung: Plötzlich können die Südkoreaner ein herausragendes eigenes Design auf die Beine stellen. Das grüne Samsung Galaxy S6 edge bleibt für mich ein, wenn nicht sogar das Highlight 2015.

Der Sommer plätscherte eher so dahin, Samsung stellte irgendwann das Galaxy Tab S2 eher lustlos nebenher vor und zeigte damit, dass man an Tablets ein bisschen den Spaß verloren hat, wo der Markt nun deutlich abgeflaut ist. Dann kam die IFA und für mich die Überraschung des Jahres. Bereits im Juli hatte ich erfahren, dass das Galaxy Note 5 nicht nach Europa kommen würde und es einfach nicht glauben können. Seit Oktober 2011 gehörte für mich das Galaxy Note auf die IFA und dann stellt Samsung zwei neue H2 2015-Flaggschiffe vor, bringt aber „nur“ das Galaxy S6 edge+ nach Europa? Das Galaxy S6 edge+ wiederum finde ich herausragend, nutze es inzwischen sogar selber. Trotzdem: Das Galaxy Note 5 fehlt, wer auch immer in Südkorea diese Entscheidung getroffen hat, darf in Zukunft hoffentlich solche Entscheidungen nicht mehr treffen. Was im Übrigen auch für die Entscheidung gilt, den Speicher im Galaxy S6 und dessen Ablegern fest zu verbauen. Was eine Schnappsidee das ist, hat Samsungs Vertrieb im Fall des Galaxy S6 mit einem schwer voraussehbaren Bestellmuster des Kunden erlebt und den Verbraucher im Fall des Galaxy S6 edge+ dafür leiden lassen. Noch immer gibt es keine 128GB, 64GB sind nur in einer Farbe verfügbar und ohnehin: Zwei Farben zum Start sind doch sehr mager im Vergleich zu den fünf Farbversionen von Galaxy S6 und Galaxy S6 edge – auch wenn ich sagen muss, dass ich nie gedacht hätte, dass mir ein goldenes Smartphone so gut gefallen kann.

Nur wenige Tage nach der IFA hatte ich dazu erfahren, dass Samsung die Kamerasparte einstellen wird. Sehr geil, wenn man gerade mit dem Kameraflaggschiff nach Südostasien aufgebrochen ist und eine Fotoserie geplant hat. Nicht. Wobei auch das Kamera-Aus wieder Samsung-typischer Hickhack war. Erinnern wir uns doch nochmal an die Laptops: Eine große Auswahl und plötzlich wird die Sparte für Europa dicht gemacht, in Südkorea und den USA verkauft man noch ein Modell und entwickelt dieses auch noch weiter. Bei den Kameras? Für ein paar europäische Märkte ist Schluss, aber man hat in Südkorea bisher noch nicht den Mut gefunden, für ganz Europa oder besser noch: Komplett die Sparte offiziell zu beerdigen. Als ob die R&D-Kosten nur für die USA und Südkorea sich rechnen würden. Natürlich nicht, für mich ist mit eigenständigen Kameras von Samsung Schluss, nur ist die Nummer Samsung in Südkorea noch zu peinlich, um es öffentlich zuzugeben. Zu Recht, steigt man doch zu einem Zeitpunkt aus, wo man mit der Samsung NX1 eine der, wenn nicht sogar die beste APS-C Kamera auf dem Markt hatte. So bleibt die Samsung NX500 das letzte Modell der NX-Reihe und ist zum derzeitigen Preis ein Schnäppchen in Sachen 4k. Die Samsung NX1 werde ich nun zusammen mit der S Lens nutzen, um euch in Zukunft mit 4k-Videos zu versorgen.

IoT, das Internet of Things war 2015 auch ein Thema. Selten hatte ich bei Samsung so stark den Eindruck von heißer Luft wie hier. Auf der CES von dem Thema erzählen und nichts zeigen, gleiches auf der IFA und ein BMW i3 von der CES 2014 wieder einmal fernsteuern, wow -.-. 2016 dürfte es endlich losgehen mit mehr machen als heißer Luft, der Schritt Smartthings in die eigenen Fernseher zu integrieren könnte ein kluger Schritt sein, endlich zu einem ernst zu nehmenden Anbieter von IoT-Produkten zu werden. Wobei das Thema noch so in den Kinderschuhen steckt, dass ich hier kleine Schritte schon gut finde. Der Haushalt ist halt eher eine langsame Industrie, ein 15 Jahre alter Herd macht noch immer guten Kuchen und braucht kein WiFi. Wo wir aber schon beim Thema 2016 sind: IoT hin oder her, die richtig interessante Musik spielt doch wo anders.

VR. Virtual Reality. Auf der IFA habe ich die HTC Vive ausprobiert und sofern den Taiwanesen nicht die Puste ausgeht, kommt hier zusammen mit Steam ein richtig, richtig heißer Anwärter auf einen Erfolg in 2016 auf den Markt. Nur für Early Adopter und Nerds und der Content wird kritisch, dazu teuer, aber was das Ding noch geiler ist als eine Gear VR, lässt vermuten, wohin der Trend geht. Samsung muss hier Gas geben, um den Anschluss nicht zu verlieren. Noch immer bin ich nicht davon überzeugt, dass Android das richtige Pferd für Samsungs VR ist, der Content ist kritisch und bis auf In-App-Kauf-Kacke gibt es kaum nennenswerte Spielekracher, welche VR als Zugpferd definitiv braucht. Da ist Windows und Steam für mich einfach interessanter, aber abwarten – bis VR aus der Geek-Filterbubble herauskommt, wird noch viel Wasser den Rhein herunter fließen.

VR ist für mich kurz- bis mittelfristig Teil des „geile Scheiß“, den wir Geeks, Nerds und Early Adopter spannend finden werden, IoT könnte langfristig dazu werden, wobei der „Habenwill-Faktor“ eher schleichender Natur ist. Was aber ist kurzfristig so geil, dass es unsere Filterbubble beherrschen wird? Drohnen. Sie kommen gerade im Mainstream an, sind inzwischen auf einem interessant-bezahlbaren Niveau angekommen, bieten Kameratechnik die brauchbar und mit dem langweilig werdenden Markt der Actionkameras kombinierbar wäre und wenn ich mir Schritte in Richtung VR-Drohnen-Rennen anschaue, gibt es auch hier Augmented Reality-Möglichkeiten für die Zukunft. Das Problem: Die Samsung Galaxy Drohne existiert (noch) nicht. Anstatt, dass man Kapazitäten aus Sparten wie Laptops oder Kameras mal mit Mobile zusammen an eine Drohne setzt und 2015 schon mitspielt, warten wir weiter darauf, dass Samsung hier endlich einsteigt. Denn was sind die heißen Themen der Technikwelt? Smartphones? Sicher nicht, wichtig, chinesische Hersteller kommen hier spannend in den Markt, aber in nur sieben Jahren sind sie alltäglich und damit fast langweilig geworden. Wobei ich auf das Galaxy S7 hoffe. Erweiterbarer Speicher, sonst tolle Hardware und sicherlich wieder die eine oder andere Überraschung. Aber solange ich die Dinger nicht biegen oder als vollwertigen PC-Ersatz nutzen kann, sind die Evolutionsschritte doch eher absehbar.

Tablets? Eine Hype-Bubble Apples, für produktives Arbeiten für mich noch immer nicht nutzbar. Die Lebenszyklen scheinen dazu deutlich länger. Die Verkaufszahlen stagnieren. Laptops? Schon lange nicht mehr, wobei der Markt Potential bieten würde. Nach dem Aus von Sony und Toshiba gibt es nur noch wenige vernünftige Hersteller und die Geräte sind alle hoffnungslos überteuert dafür, dass häufig gerade einmal HD-ready Auflösungen verbaut sind. Allerdings ist Samsung definitiv der falsche Hersteller für günstige Laptops und wenn ich mir Intels Preispolitik anschaue und den totalen Quark den man mit Ultrabooks angefangen hatte, wird der Markt unspannend bleiben. Schade, ein SAMOLED-Notebook im Format des aktuellen MacBooks mit vernünftigen Anschlüssen und mattem Touch … man wird ja noch träumen dürfen. IoT? Nein, alle gähnen, das Thema ist seit Jahren mit heißer Luft ausgetrocknet, die Entwicklung wird hier schleichend stattfinden und plötzlich ist dann alles voller IoT. Jetzt definitiv noch nicht, auch wenn einige den Blödsinn schon so herbeigequatscht haben wollen. Fernseher? Nein, HD ist auch 2016 im linearen TV noch kostenpflichtig, weshalb den Hirndurchfall auf RTL immer weniger Menschen schauen. Stattdessen geht alles in Richtung Streaming wo HD schon längst Standard ist. Vielleicht kommt endlich der Durchbruch in Sachen Nutzbarkeit, die SmartTVs als solche finde ich auch immer spannender durch diverse Apps, auf der CES werde ich mir die neuesten Entwicklungen anschauen und euch natürlich hier sofort servieren.

Nein, der Buzz findet derzeit aber beim Thema e-Mobility, Drohnen und VR statt. Wobei Scootern und Hoverboards teils europäische Regularien entgegenstehen, auch wenn Deutschland zu gerne ein Zukunftsunternehmen wie Tesla inklusive Buzz hätte. Samsung könnte hier wegen mir gerne auch mitspielen, in Südkorea baut man Autos, mit SDI hat man einen riesigen Akkuhersteller und smarte Geräte kann man auch herstellen. Kurz: Für 2016 wünsche ich mir endlich wieder etwas Neues. In Sachen VR geilen Scheiß, der mit der HTC Vive mithalten kann. Drohnen: Die Dinger haben Kameras, warum hat man nicht anstatt die Kamerasparte einzustellen den Bumms in eine Drohnensparte umgewandelt und schon 2015 etwas Mutiges gezeigt? Elektro-Mobility: Der BMW i3 ist pottenhässlich, aber vielleicht kann Samsung ja in Sachen Hoverboards, Scootern oder ähnlichem Spielzeug ja mal erste Schritte wagen. Für ein eigenes, selbstfahrendes Auto wird es nicht reichen, hier darf man auf Google, Apple und die ganze deutsche Autoindustrie sicherlich noch ein paar Jährchen warten.

Privat gibt es auch ein paar Worte: Chris hatte dieses Jahr beruflich viel zu tun, trotzdem schafft er es den ganzen WordPress-Kram hier am Laufen zu halten und unsere App immer wieder mal zu verbessern, außerdem hat er unseren Liveblog spontan gerockt. Dustin hat dieses Jahr sein Abitur geschafft und auch wenn es für ihn derzeit beruflich weiter geht, hat er es die letzten Monate geschafft, den Blog hier weiter zu befeuern. Dafür ein ganz dickes Danke. Auch an Peer, der uns hier in den letzten Wochen immer mal wieder ausgeholfen hat, und Oliver geht ein Dank. Nach meinem Staatsexamen ging es nach Südostasien, nächstes Jahr kommt der nächste Schritt in der Uni, ich versuche mich an einer medienrechtlichen Thematik und dann wird auch hier wieder Vollgas gegeben, wobei ich besonders in Sachen Video und 4k mehr machen möchte.

CES und MWC sowie IFA sind schon geplant und auch ansonsten werden wir euch wieder alles Wissenswerte rund um Samsung liefern. Außerdem werden wir auch wieder mehr Blicke über den Tellerrand geben, damit man sieht, was auch die Konkurrenz von Samsung so treibt. Vielen Dank an euch für das Lesen und besonders: Das Kommentieren, ich bin immer wieder erstaunt, was für eine hochqualitative Kommentarkultur hier herrscht. In diesem Sinne: Guten Rutsch, wir lesen uns in 2016.