Samsung Galaxy A5 2016 Testbericht

2014 gab es bei Samsungs Smartphones einen großen Umbruch, während vorher Kunststoff dominierte, setzte man nach dem Galaxy S5 auf Metall. Das Galaxy Alpha machte den ersten Schritt, das Galaxy Note 4 folgte und um dann auch die neue Designsprache und eben Metall in die Mittelklasse zu bringen, zeigte Samsung Ende 2014 die neue Galaxy A-Serie. Ende 2015 folgte dann die nächste Generation der Galaxy A-Serie, die 2016er-Reihe. Während wir in Deutschland derzeit „nur“ das Galaxy A3 und Samsung Galaxy A5 2016 bekommen, gibt es auf anderen Märken auch noch ein Galaxy A7 2016.

Samsung Galaxy A5 2016

Seit wenigen Tagen ist die neue Galaxy A 2016-Reihe nun auf dem Markt, Zeit also, sich das Galaxy A5 2016 genauer anzuschauen. Das Video findet ihr wie immer am Ende des Artikels.

Lieferumfang

Videolink

Dem Galaxy A5 2016 liegt ein Adaptive Fast Charging Adapter sowie MicroUSB 2.0 Kabel, ein Tool zum Öffnen des SIM- und SD-Slots, das übliche Headset (nicht das ergonomische Premiumheadset des Galaxy S6) und der übliche Papierkram bei. Hier unser Unboxing.

Das Datenblatt

Samsung Galaxy A5 2016

Samsung Galaxy A5 2016

  • SoC: 28nm 64bit Exynos 7580 Octa; CPU mit acht 1,6 GHz Cortex A53 Kernen; Mali T720 MP2 GPU @600MHz, LTE Cat6-Unterstützung
  • Speicher: 2GB LPDDR3 RAM, 16GB erweiterbarer interner Speicher
  • Display: 5,2 Zoll FHDÂ SAMOLED mit 1920×1080 Pixeln (424ppi) und 2,5D Glas (GorillaGlas 4)
  • Kamera: 13MP Kamera mit OIS und f1.9 auf der Rückseite, 5MP f1.9 Kamera auf der Front
  • Akku: 2.900 mAh mit Adaptive Quick Charge
  • Konnektivität: LTE Cat.6, 802.11a/b/g/n (kein ac) + BT 4.1, GPS, NFC, FM Radio
  • Weitere Sensoren: Fingerprint Sensor (Touch)
  • Abmessungen und Gewicht: 144,8 x 71 x 7,3 mm bei 155 Gramm
  • OS: Android 5.1.1 Lollipop und TouchWiz UI
  • Preis: 429 Euro / 16 GB

Verarbeitung und Design des Samsung Galaxy A5 2016

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Mit dem Samsung Galaxy Alpha sind die Südkoreaner einen wichtigen (Design-)Schritt gegangen. Inzwischen setzt Samsung bis in die Mittelklasse auf Aluminium. WÄhrend es im Fall des Galaxy Note 4 und später dann der Galaxy A-Serie 2015 nur blanke Metallkanten waren, wurde mit dem Galaxy S6 (wie zuvor beim Galaxy Alpha) wieder auf mattiertes Aluminium gesetzt. Diese Designlinie setzte man mit dem Galaxy Note 5 und Galaxy S6 edge+ fort und das ist gut so! Samsung setzt auch im Fall des Samsung Galaxy A5 2016 auf Aluminium für den Rahmen. Während der Vorgänger „nur“ blanke Kanten zu bieten hatte, sieht man dem Galaxy A5 6, wie es ungünstig auf der Verpackung heißt, das Aluminium noch mehr an. Der Rahmen ähnelt einer Mischung aus Galaxy S6 und Galaxy Alpha, im Fall des S6 gab es mittig einen schmalen Grat, das Galaxy A5 2016 setzt wieder auf einen breiteren Steg, ähnlich dem Alpha. Insgesamt überwiegen allerdings optisch die Gene des Galaxy S6 auch beim Rahmen.

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Die Unterseite des Galaxy A5 2016 ähnelt mit seiner Anordnung von 3,5mm Klinke, MicroUSB 2.0 und Lautsprecher sowie zwei Kunststoffunterbrechern im Rahmen fast 1:1 der des Galaxy S6, lediglich das Mikrofon liegt an anderer Stelle.

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Außerdem bietet das Samsung Galaxy A5 2016 eine Glasrückseite, wie Samsung sie mit dem Galaxy S6 zeigte. Klar, fällt das Gerät, hat man so zwei Seiten, die splittern können, aber sieht man von diesem Manko einmal ab, ist das Glas des Galaxy A5 2016 deutlich wertiger als die Rückseite des ersten Galaxy A5. Leider führt das Glas in der schwarzen Version auch dazu, dass – wie beim Galaxy S6 – Fingerabdrücke und Schlieren auf der Rückseite omnipräsent sind, in der weißen Version ist dies jedoch kein Problem.

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Die Kamera steht wie immer bei Samsung leicht aus der Rückseite hervor, kann man mögen, muss man aber nicht. Tragisch ist es auch nicht und weniger stark als noch beim Galaxy S6. Bei einem nur 7,3mm schlanken Gerät zu verzeihen.

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Das Design des Samsung Galaxy A5 2016 überzeugt mich komplett. Die Edge bleibt den Premiumgeräten vorbehalten, aber hier kommt die (obere) Mittelklasse auf ein Design- und Verarbeitungsniveau, welches es der Oberklasse schwer macht. Apropos schwer: 155 Gramm, Metall hat seinen Preis, der Vorgänger wog noch 30 Gramm weniger. Meiner Meinung nach liegt das Gerät bei 7,3mm mit dem Gewicht aber super in der Hand. Design und Verarbeitung verdienen Applaus.

Das Display des Samsung Galaxy A5 2016

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SAMOLED. FullHD. 5,2 Zoll. Was 2014 noch absolut High End war, ist heute also obere Mittelklasse. Der springende Punkt ist für mich aber, dass es zwar etwa mit der Galaxy S6-Familie Smartphones mit WQHD-Auflösung gibt und Sony beim Z5 Premium sogar teilweise auf 4k geht, ich seit FullHD aber keine Pixel mehr zählen kann und das Galaxy A5 2016 mit seinen 424ppi da keine Ausnahme macht.

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Scharf und erstaunlich hell für ein Gerät der oberen Mittelklasse (für meine Augen wirkte das Display heller als etwa das IPS LCD des Mate 8), dazu mit tollen Blickwinkeln und auf Wunsch einem weniger gesättigten Farbprofil: Was will man mehr? Eine höhere Auflösung ginge zu Lasten von Akku und Performance, so ist alles bestens und überlegt man dann noch die UVP von 429 Euro, kann man hier nur Bestnoten verteilen.

Die Hardware: Ausreichend bis gut und bisweilen besser als die des Galaxy S6

Der Name des SoC, Exynos 7580, legt eigentlich nahe, dass wir es hier mit einem potenteren Stück Silicium zu tun haben, als es etwa im Galaxy Note 4, Galaxy Alpha oder Galaxy S6 der Fall ist. Tatsächlich ist dies so gar nicht der Fall. Acht Cortex-A53 Kerne, getaktet auf 1,6 GHz. Cortex-A53 ist eher weniger performant, dafür aber auch weniger energiehungrig. Für den Alltag reicht es, einige High-End Anwendungen fallen hierdurch aber weg, so kann die Kamera etwa keine 4k-Videos aufnehmen und bei manchen Spielen ist eben nicht das Maximum an Darstellungsleistung möglich. Dies liegt auch an der GPU, die Mali T720MP2 ist auf um die 600Mhz getaktet und in Sachen Leistung zwischen der Adreno 305 und 405 einzuordnen, untere Mittelklasse also, mir aber im Alltag nie aufgefallen. Ich zocke auf dem Smartphone kaum noch, Asphalt 8 Airbone läuft flüssig mit Grafikeinstellung „hoch“, reicht mir.

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2GB RAM sind für FullHD genug, hier hatte ich keine Probleme, natürlich gibt es Smartphones mit mehr RAM, nur ändert das im Alltag nichts und kostet meistens mehr. LTE Cat6 ist an Bord, beim Galaxy A3 2016 ist es nur die Kategorie 4, reicht aber im Ergebnis beides, auch hier alles gut also. Besser als das Galaxy S6 ist das Galaxy A5 2016 also unter dem Strich nicht – eigentlich. Denn während ich im Alltag keinen Unterschied zwischen dem Exynos 7580 des Galaxy A5 2016 und dem stärkeren 7420 des Galaxy S6 merke, fällt im meinen Alltag ein anderer Punkt dann doch auf: Der Speicher des Galaxy A5 2016 ist nur 16GB groß. Ätzend, für die Mittelklasse ok. ABER: Der Speicher ist erweiterbar. Das Galaxy S6 hat den schnellen UFS 2.0 Speicher an Bord und auf eine SD-Karte verzichtet, wer viele Bilder auf der SD hat, hatte somit ein Problem. Seit der Vorstellung des Galaxy S III 2013 habe ich eine 64GB MicroSD genutzt und plötzlich fiel diese Option mit dem Galaxy S6 weg, da achtet man plötzlich ganz schön auf seine Knipserei. Hinzu kommt die tolle Kamera Samsungs seit dem Galaxy S6 (dazu gleich mehr) und schwupps ist der Platz auf dem Galaxy S6 eng. Im Fall des Galaxy A5 2016 hat Samsung den Fehler behoben, entweder weil 16GB nicht mehr zeitgemäß sind als Gesamtspeicher und größere Versionen für die Mittelklasse zu teuer geworden wären, oder aber, da man auf die Kritik des Galaxy S6 gehört hat. Egal, jedenfalls ist der Speicher wieder erweiterbar und insofern ist das Galaxy A5 2016 in diesem speziellen Punkt tatsächlich besser als das Galaxy S6. Ansonsten liegt das Galaxy S6 natürlich vorne, Quick Charge aber bietet auch das A5 2016 – nur eben ohne Wireless Charging.
Videolink
Ach einen kleinen Kritikpunkt im Alltag gibt es noch: Die Notification LED kostet nicht viel, ist mir aber wichtig – fehlt aber leider beim Galaxy A5 2016.
Videolink

Die Software

In Sachen Software darf man über das nicht aktuelle Android meckern. 5.1.1 zum Marktstart, obwohl es bereits 6.0.x gibt – schwach. Allerdings machen dies (noch) einige Hersteller so, Huawei und HTC sind hier aber etwa schon schneller. Mir ist die Androidversion tatsächlich egal, solange alles flüssig läuft. Kaum einer kann ohne zu googeln die Unterschiede zwischen Android 5.1 und 6.0 aufzählen, der normale Nutzer eh nicht – da muss nur alles flüssig laufen. Tut es, aber trotzdem: Aus Geek-Sicht ist Android 5.1.1 eine schwache Leistung.

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Touchwiz hingegen nutze ich inzwischen lieber als jedes andere Android UI, die Funktionalität stimmt, Flipboard Briefing ist wieder auf dem Homescreen, lässt sich aber deaktivieren, alles läuft flüssig und auch die Optik (mit dem Galaxy S6 eingeführt) ist überzeugend – wobei sich über Geschmack ja bekanntlich streiten lässt. Ach: Dropbox fehlt, dafür sind die Microsoft Apps inklusive OneDrive und 100GB Speicherplatz mit an Bord, passt.

Der Fingerprint-Scanner

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Den Punkt könnte ich tatsächlich mit in die Hardware packen, oder aber der Software zuordnen. Für die Mittelklasse aber ein Novum und daher gesondert herauszuheben: Das Galaxy A5 2016 kommt mit dem gleichen Fingerprint-Scanner wie das Galaxy S6, S6 edge+ oder Note 5. Während man 2014 im Note 4 noch auf einen Scanner mit Wischgeste setzte (der gelinde ausgedrückt suboptimal funktionierte) und in der Galaxy A-Serie keinen Scanner verbaute, setzt man Ende 2015 für das Jahr 2016 auch in der Mittelklasse schon auf den guten Auflage-Scanner des Galaxy S6.

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Da verzeihe ich die um 30 Euro gestiegen UVP sehr gerne, der Scanner funktioniert so gut, dass ich ihn im Alltag eingesetzt habe. Sauber!

Die Kamera des Samsung Galaxy A5 2016

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13 Megapixel hinten, 5 Megapixel vorne. Joa, für die Mittelklasse gut, aber auch das Huawei P8 Lite bietet schon diese Anzahl an Pixel in der Hauptkamera. Die Megapixel sagen aber nicht alles (im Gegenteil, sogar relativ wenig), aber eine Offenblende von f1.9 lässt viel Licht auf den Sensor und eine optische Bildstabilisierung sorgt für sanfte Bewegungen in Videos und längere Verschlusszeiten bei Fotos. Welcher Sensor im Galaxy A5 2016 steckt, kann ich nicht sagen, die Firmware lässt hier keine Schlüsse zu, aber die Qualität ist in Ordnung. Lediglich in der Software kann man meckern, wenn man denn das fast doppelt so teure Samsung Galaxy S6 edge+ als Referenz nehmen will:

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Im „Pro“-Modus gibt es kaum Optionen, manueller Fokus und Verschlusszeit etwa lassen sich nicht einstellen. Die Videoauflösung ist auf FHD mit 30fps limitiert und die 13MP stehen nur bei dem für Smartphones eher unüblichen 4:3-Seitenverhältnis zur Verfügung. Aber 9,6 MP, optische Bildstabilisierung und eine Offenblende von f1,9 bei einem Smartphone der Mittelklasse? Absolut in Ordnung, in der Praxis sind die Ergebnisse ok, natürlich nicht auf dem Niveau eines 700 Euro-Smartphones (gerade im low light trennt sich die Spreu vom Weizen) und nicht ganz auf dem Niveau, was man bei dem Datenblatt erwartet hätte, aber ok. Außerdem punktet Samsung seit dem Galaxy S6 mit dem Schnellstart hinter dem Homebutton. Seit dieser Funktion mache ich mehr Schnappschüsse, einfach da die Kamera so schnell gestartet ist. Ein Doppeltipp auf den Homebutton auch beim Smartphone im Standby und die Kamera ist in wenigen Zehntelsekunden gestarktet – das ist mir in der Praxis tatsächlich wichtiger als das letzte Quäntchen Bildqualität. Hier einige Beispielsbilder (volle Auflösung bei Klick auf das Bild).

Tl;dr: Samsung Galaxy A5 2016 – Das Fazit (und das Problem)

Samsung Galaxy A5 2016

Das Samsung Galaxy A5 2016

Das Samsung Galaxy A5 2016 hat mich beeindruckt. Musste ich beim ersten Galaxy A5 noch den einen oder anderen Kompromiss eingehen, fallen diese bei dem Galaxy A5 2016 weg. Ein hochwertiges, sehr schickes Gehäuse. Eine nutzbare Kamera. Ausreichend Power für den Alltag. Chick Charge. Ein Fingerabdruck-Scanner. Ich bin sehr angetan von dem Samsung Galaxy A5 2016. Die eierlegende Wollmilchsau also? Fast. Ein „Aber“ gibt es und das hat es leider in sich: Der Preis. Grundsätzlich halte ich 429 Euro UVP für das Paket für absolut fair, bei Amazon sind es noch um die 400 Euro (Partnerlink). Aber: Das Samsung Galaxy S6 kostet je nach Angebot teils weniger oder nur wenig mehr. So gut das Galaxy A5 2016 auch ist, das Galaxy S6 ist eben dann doch noch einen Ticken besser. Sofern man mit dem nicht erweiterbaren Speicher leben kann, ist das Galaxy S6 für mich daher (noch) die bessere Wahl, bis der Preis des Galaxy A5 2016 auf ein niedrigeres Niveau gesunken ist. Hier der Testbericht des Samsung Galaxy A5 2016 in Videoform. Ich habe mit der Samsung NX1 und der 16-50mm S Lens mal etwas ausprobiert, gebt daher bitte Feedback zu Bildqualität und der „Moderation“, ein Daumen hoch auf YouTube würde wie immer YouTube zeigen, dass das Video nicht verkehrt ist 😉 Danke.

Videolink

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2 thoughts on “Samsung Galaxy A5 2016 Testbericht

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