Schaut man sich die Umsatzzahlen und den Gewinn Samsungs an, geht die Kurve seit Jahren nach oben und seit einigen Quartalen steht eigentlich regelmäßig ein Rekord ins Haus. Die Entwicklung ist jedoch längst nicht so positiv, wie es die Zahlen vermuten lassen.
In den Medien ist Samsung besonders aufgrund von Smartphones, Fernsehern und Consumer Electronics bekannt, jedoch fällt auf diese Sparten inzwischen nur noch ein kleiner Teil des Gewinns. Diesen verdankt Samsung seit Jahren besonders der Halbleitersparte und dies aufgrund eines extrem hohen Bedarfs von NAND-Speicher am Markt.
Samsung ist 2017 gemessen am Umsatz zum größte Halbleiterhersteller der Welt avanciert, dies jedoch besonders aufgrund eines extrem gestiegenen Bedarfs an NAND-Speicher. Inzwischen hat die Konkurrenz hier jedoch aufgerüstet: besonders SK Hynix und Toshiba haben ihre Kapazitäten entsprechend erhöht, sodass der Markt aktuell mehr als bedient wird. Das Überangebot resultiert gut sichtbar aktuell in SSD-Preisen im Sinkflug für Verbraucher und dieser wird sich im Q4 2018 auch fortsetzen. Für 2019 visiert man daher eine Umstellung einiger Fertigungen auf DRAM sowie Speicherlösungen für Server an, da hier der Bedarf und entsprechend die Margen größer ist/sind.
Die Displaysparte hat unter schwierigen Bedingungen bei LCDs zu leiden, kann dies jedoch durch gestiegene Absätze von flexiblen OLEDs kompensieren. Bei der Smartphone-/Mobile-Sparte gingen sowohl Umsatz als auch Gewinn YoY zurück, da weniger Low-End und Mittelklasse-Smartphones abgesetzt wurden und gleichzeitig die Marketing-Kosten sowie der Konkurrenzdruck stiegen. Für das Q4 will man hier mit dem A7 und A9 nachlegen – besser spät als nie. Die CE-Sparte wiederum konnte sich leicht verbessern aufgrund einer soliden Nachfrage nach Fernsehern und insbesondere QLED-TVs sowie größeren Modellen. Für 2019 wird man den Kurs fortsetzen, von MicroLED für das B2C-Business ist hier allerdings nicht die Rede.
Der Druck auf Samsung steigt weiter, die Flash-Cashcow ist aktuell noch zu melken, doch ein Ende des Booms deutet sich an. Dann wiederum braucht Samsung in anderen Sparten wieder mehr Wachstum, um dies abzufangen.