Samsung hat gerade das Galaxy S10 vorgestellt. Das UNPACKED unter dem Titel „Unfold the future“ leitete man aber mit dem eigentlichen Knall ein: dem Samsung Galaxy Fold. Selbst Journalisten und Medien hatten das Gerät vorab nicht zu Gesicht bekommen. Samsungs Hoffnungen für die Zukunft und neue Smartphone-Formen liegen auf dem Gerät.
Außen sitzt auf dem Samsung Galaxy Fold ein 4,6 Zoll kleines HD+ Display – in diesem Zustand ist das Galaxy Fold ein sehr sperriges und sehr teures normales Smartphone. Allerdings lässt es sich zu einem 7,3 Zoll großen Tablet nach außen aufklappen.
Ein 4,6 Zoll kleines HD+ Smartphone mit mehr Rand als Display kann heutzutage niemand mehr verkaufen. Tatsächlich soll das Display auch nur als kleines Not-Display fungieren, im Alltag kann man auf dem Display agieren – wenn aber Content danach schreit, auf einem großen Screen genutzt zu werden, kann man das Samsung Galaxy Fold aufklappen und der Inhalt wird auf 7,3 Zoll umgeschaltet.
Auch wenn es vier Farben des Galaxy Fold geben wird, Space Silver, Cosmos Black, Martian Green und Astro Blue, hätte Samsung auch nur eine Farbe bringen können, dann am Ende geht es um den Start eines neuen Nutzungsprinzips:
Ein Tablet zum Aufklappen. Klar, noch sind die Nachteile offensichtlich: ein sehr dickes Gehäuse und nur ein kleines Display im zusammengeklappten Zustand. Aber bereits in dieser Form ist das Samsung Galaxy Fold eine beeindruckende Technik-Demo. Samsung gibt an, dass man eine neue Polymerschicht erfunden hat, um das Display 50 Prozent flacher zu gestalten als typische Smartphone-Displays. Das neue Material soll das Samsung Galaxy Fold zudem flexibel und dennoch widerstandsfähig machen und so eine lange Lebensdauer ermöglichen.
In Sachen Hardware setzt Samsung auf ein Scharnier mit mehreren ineinandergreifenden Zahnrädern, über welches das Display gefaltet wird. Unter der Haube gibt es dazu High-End: einen 4.380 mAh Akku, einen Snapdragon 855 Octa, 512GB Speicher, 12GB RAM und das starke Triple-Kamera-Setup des Samsung Galaxy S10.
Tatsächlich dürfte die Hardware aber nur eines der schwierigen Hindernisse sein, auch die Software muss passen. Samsung setzt hier auf einen fließenden Übergang von Apps, die von dem kleinen Display beim Aufklappen auf den großen Screen geschaltet werden. Dieser wiederum fungiert wie ein normales Tablet inklusive Multi-Window und mehreren Anwendungen nebeneinander. Samsung gibt an, zudem mit Google und Facebook an der Umsetzung von Apps für einen solchen Anwendungsfall gearbeitet zu haben.
Im Kern stellt Samsung hier ein Gerät zwischen Technikdemo und Gen. 1 vor. Allerdings wird es tatsächlich auf den Markt kommen. In den USA soll es ab dem 26. April für satte 1980 Dollar verfügbar sein. Ein extrem hoher Preis, für ein extremes Nischengerät. 2000 Dollar sind der Preis dafür, die aller erste Generation einer möglicherweise neuen Ära an Smartphone-Designs zu nutzen. Für Deutschland gibt es noch keinen Preis – und auch kein Datum, irgendwann in der zweiten Jahreshälfte soll das Samsung Galaxy Fold auch hierzulande kommen.
Zu gerne hätte ich an dieser Stelle ein Hands-On gezeigt. Journalisten und Medien hatten aber vorab keine Gelegenheit, das Gerät auszuprobieren und ich bin heute nicht in London am Start. Morgen und übermorgen tauchen sicher viele Videos auf, die wir sammeln und empfehlen werden, außerdem steht auch bald der MWC vor der Tür. Kurz: folgt.