Samsung ist noch immer auf Platz 1 der weltweiten Smartphone-Verkäufe. In den letzten Jahren sind jedoch immer mehr chinesische Hersteller, wie Huawei oder Xiaomi in Richtung Europa gezogen. Ein weiterer Hersteller ist OnePlus.
OnePlus ist ein Smartphone-Hersteller mit Sitz in China. Das Unternehmen ist noch relativ jung – fünf Jahre um genau zu sein. In den letzten Jahren haben sie sich immer weiter den Weg nach oben zu den großen Konzernen, wie Apple und Samsung hochgekämpft, angefangen mit dem OnePlus One. Dieses Jahr stellt man das neue OnePlus 7 Pro vor, ein High-End Premium Smartphone.
Ich hatte einige Tage vor dem Launch die Gelegenheit mich mit dem Gerät zu beschäftigen können und es bei der Gelegenheit natürlich direkt einmal mit dem Galaxy S10+ verglichen.
Das OnePlus 7 Pro besitzt ein 6,67 Zoll großes QHD+ 3120x1440p „Fluid“ AMOLED Panel. Was das ganze Display so „Fluid“ macht, ist die Bildwiederholungsrate: Sie liegt nicht wie etwa beim Galaxy S10+ oder anderen Smartphones bei 60Hz, sondern bei 90Hz. Die 90Hz lassen das Scrollen bei Twitter, Instagram und Co. deutlich flüssiger wirken, als bei anderen High-End Smartphones. Was mich direkt verwundert hat ist, dass das Display von Samsung hergestellt wird und Samsung im Galaxy S10 dennoch auf ein gewöhnliches 60Hz Display setzt. Die Front des OnePlus 7 Pro fühlt sich sehr hochwertig an. Das Display reicht fast komplett über die Front und bindet zu den Seiten hin fast mit dem Rahmen. Anders als beim Galaxy S10+ sitzt die Frontkamera auch nicht in einem, im Display ausgeschnittenem Loch, sondern fährt aus dem Rahmen hinaus. Das Display setzt auf GorillaGlass 5 – dass dies auch nicht perfekt vor Kratzern schützt ist bekannt, dafür gibt es jedoch einen vorinstallierten Screen Protector. Die Ecken des Displays selber, wie auch das Glas sind abgerundet, was einen geschmeidigen und modernen Touch hinterlässt.
In der rechten Hälfte des Rahmens sitzt, wie auch beim Galaxy S10+, der Powerbutton, darüber befindet sich aber ein kleiner Slider zum Wechseln zwischen Stumm, Vibration und Laut – das fand ich schon beim iPhone praktisch. Ach, und wenn wir gerade schon bei Vibration sind, der neue X-Axis Vibrationsmotor fühlte sich um Längen besser an, als beim S10. Auf der linken Seite sitzt die Lautstärkewippe und kein Bixby-Button – logisch. Auf der Unterseite sitzt ein Lautsprecher, ein SIM-Slot und ein USB Typ-C Anschluss mit UFS 3.0. Samsung setzt im S10 noch auf UFS 2.1, hätte aber, wenn das Galaxy Fold pünktlich auf den Markt gekommen wäre, das erste Smartphone gehabt, welches eine schnellere Schreib- und Lesegeschwindigkeit beim Übertragen- oder Empfangen von Daten hätte – jetzt ist das 7 Pro das erste Gerät. Wobei man fairerweise sagen muss, dass dieser Unterschied zwischen 2.1 und 3.0 im Alltag nur selten bemerkbar ist. Beide Smartphones setzten auf Stereo-Lautsprecher und bei beiden kommt die Hörmuschel als zweiter Lautsprecher zum Einsatz. Leider verzichtet das OnePlus 7 Pro komplett auf einen 3,5mm Klinke-Stecker, der beim S10 weiterhin praktisch und im Einsatz ist.
Auf der Rückseite kommen bei beiden Smartphones drei Kameras zum Einsatz. Im Falle des OnePlus 7 Pro ist es eine 48MP Linse mit f/1.6 Blende und OIS (Optical Image Stabilization), wie auch EIS (Electronic Image Stabilization) Stabilisierung, eine 8MP Linse mit f/2.4 und 3x Zoom, als auch einer 16MP f/2.2 117° Ultra-Weitwinkel Linse. Das Galaxy S10+ besitzt ebenfalls eine 3x Zoom Linse mit 12MP, eine Ultra-Weitwinkel Linse mit 16MP und der Hauptkamera mit „nur“ 12MP, dafür f1.5/f2.4. Die 12MP in der Hauptkamera sind im Alltag allerdings gleichauf mit dem OnePlus 7 Pro, da nur im Pro Modus die gesamten 48MP zum Einsatz kommen und ansonsten über Pixel-Binning die Auflösung auf 12MP zusammengerechnet wird. Das Galaxy S10+ bietet auf der Vorderseite gleich zwei Kameras: Eine 10MP Hauptlinse und eine 8MP Linse für die Tiefenschärfe. Das OnePlus 7 Pro verzichtet auf die zweite Kamera, fährt dafür aber aus dem Rahmen raus, was ziemlich cool aussieht. Die Linse hat eine Auflösung von 16MP, eine Blende von f/2.0 und fährt in zügigen 0,53 Sekunden komplett aus und genau so schnell wieder rein. Man darf vermuten, dass so ein Mechanismus schnell mal kaputt geht, aber laut Aussage von OnePlus ist das nicht der Fall. Die Kamera wurde über 300.000 mal getestet und soll mindestens fünf Jahre lang halten, wenn man sie 150 Mal täglich öffnet und wieder schließt. Wer sein Handy öfter mal fallen lässt muss sich genau so wenig Sorgen um die Kamera machen, denn das Handy erkennt, wenn es sich im freien Fall befindet und fährt dann automatisch die Kamera ein – funktioniert wirklich, habe ich selber getestet.
Unter der Haube kommt ein Snapdragon 855 Soc zum Einsatz, der vergleichbar schnell mit dem Exynos 9820 im S10 ist. Erhältlich ist das OnePlus 7 Pro mit 6GB RAM + 128GB internen Speicher, 8GB+256GB, als auch 12GB+256GB. Das Galaxy S10+ wird auch in einer 512GB Variante ausgeliefert, meiner Meinung nach reichen die 256GB völlig aus. Am Leben gehalten wird das Ganze von einem 4000mAh großen Akku, der mit 30W – DREIßIG WATT (!) – geladen werden kann. Das heißt, dass man innerhalb von 15 Minuten genug Saft hat, um damit über den kompletten Tag zu kommen. Samsung setzt im Galaxy S10+ zwar auf einen 100mAh größeren Akku, ist jedoch deutlich langsamer beim Laden mit nur 15W. Es ist zwar verständlich, dass Samsung vorsichtig ist, wenn es um das Thema Akku geht, jedoch finde ich sollte man die Ladegeschwindigkeit so langsam mal etwas erhöhen.
Auch beim OnePlus 7 Pro kommt ein Fingerabdrucksensor unter dem Display zum Einsatz, jedoch ist es leider kein Ultraschall-Sensor, wie bei Samsung, sondern nur ein optischer Sensor, der jedoch im Gegensatz zum OnePlus 6T ein Stück größer und besser geworden ist.
Ich nutze das Galaxy S10+ seit knapp einem Monat und bin überaus zufrieden mit dem Gerät. Es ist schnell, der Akku hält lange, die Kameras sind wirklich top, es ist aber verhältnismäßig teuer, insbesondere in der anfangs erhältlichen Ceramic-Version. Das OnePlus 7 Pro bietet nahezu genau dieselben Spezifikationen und Features und ist in einigen Punkten dem Galaxy S10+ sogar überlegen, ist jedoch dabei günstiger als das Galaxy S10+. In Deutschland wird es das Gerät in drei Farben und drei Speichergrößen geben: Mirror Grey, Almond und Nebula Blue – mein persönlicher Favorit. Mit 6GB+128GB kostet es 709€, 8+256 759€ und in der größten Variante mit 12GB+256GB 829€. Erhältlich sind die Geräte ab dem 21. Mai, wobei das OnePlus 7 Pro in der Farbe Almond erst gegen Juni zu uns nach Deutschland kommt. Wir haben es im Artikel nicht wirklich erwähnt, aber neben dem OnePlus 7 Pro wird es auch eine normale Version geben: das OnePlus 7, dieses wird ausschließlich in Mirror Grey 6GB+128GB und 8GB+256GB für 559€/609€ verfügbar sein.
Bisher hatte ich noch nicht die Möglichkeit das Smartphone ausgiebig zu testen, wem es jedoch nicht auf die Marke ankommt, kann ich rein von den Spezifikationen das OnePlus 7 Pro durchaus empfehlen. Falls wir ein Testgerät kriegen sollten wird es zu dem Gerät einen ausführlichen Vergleich geben.
Ach ja, bevor ich es noch vergesse: Wer Interesse daran hat, kann sich gerne die offiziellen Wallpaper des OnePlus 7 Pro hier downloaden ?. Eure Meinung zur Flaggschiff-Konkurrenz?