Nach etwas mehr als fünf Jahren warten hat sich Samsung endlich einen Ruck gegeben und Samsung Pay offiziell in Deutschland gestartet. Dabei handelt es sich bisher allerdings noch um einen Beta-Test, für den man sich registrieren muss.
Erst Ende diesen Monats soll Samsung Pay in einer finalen Version für alle und mehr Geräte zur Verfügung stehen. Außen vorgelassen werden dabei aber die Smartwatches.
In diesem Beitrag wollen wir euch unsere Erfahrungen mit Samsung Pay etwas näher bringen. Allerdings sollte man immer im Hinterkopf haben, dass es sich hierbei noch um eine Betaversion von Samsung Pay handelt und etwaige Fehler in einem Update bzw. der finalen Version behoben werden sollten.
Registrierung und einrichten von Samsung Pay
Die Registrierung auf der Samsung Website war ein Kinderspiel. Einfach die email-Adresse, die man für seinen Samsung Account benutzt und das zugehörige Smartphone auswählen und man erhält eine Email, in der man selbige bestätigen muss. Anschließend dauerte es bis zu 48 Stunden ehe man freigeschaltet wurde.
Nachdem man Samsung Pay aus dem Play Store oder dem Galaxy Store heruntergeladen hat, kann es auch schon losgehen mit dem Einrichten. Zuerst muss man ein paar AGBs zustimmen, bevor man seinen Namen, Telefonnummer, Email-Adresse, Geburtsdatum und Nationalität angeben muss. Anschließend muss man noch seinen Beschäftigungsstatus angeben und danach seine Wohnanschrift. Hat man das erledigt, erhält man eine SMS mit einem Bestätigungscode, den man in Samsung Pay eingeben und sich dann im Online Banking anmelden muss.
Zur Identitätsbestätigung werden dann 5 Cent abgebucht, die man später wieder zurück erhält. Hat das funktioniert kann das Bezahlen auch schon losgehen. Dazu muss man aber sagen, dass es scheinbar nicht direkt mit allen Banken funktioniert. Während es bei der Stadtsparkasse nicht funktioniert, gibt es z.B. mit der Kreissparkasse und N26 keinerlei Probleme. Laut Samsung soll der eigene Bezahldienst mit nahezu allen deutschen Banken funktionieren.
Bezahlen und die App
Die App an sich ist eher schlicht gehalten. Öffnet man Samsung Pay sieht man direkt eine Analyse seiner Ausgaben, die letzten Kontotransaktionen und hat Zugriff auf eventuell eingetragene Mitgliedskarten wie z.B. Payback oder vieles mehr. Auf der linken Seite sieht man drei übereinander angeordnete Striche, hinter dem sich ein Menü versteckt.
In dem Menü lassen sich die Samsung Pay Karte und die Informationen des hinterlegten Bankkontos prüfen oder auch ändern, Mitgliedschaften hinzufügen, den Zahlungsplaner / Aktionen / Gutscheine einsehen und Neuigkeiten zu Samsung Pay nachlesen.
In den Einstellungen lässt sich der Schnellzugriff zum Bezahlen einstellen, die Entsperrung via Fingerabdruck aktivieren und deaktivieren und die Samsung Pay PIN ändern.
Kommen wir nun zum wichtigsten: dem Bezahlen mit Hilfe Samsung Pay. Zum Bezahlen müsst ihr einfach nur vom unteren Displayrand in die Mitte streichen und es öffnet sich automatisch Samsung Pay. Den Bezahlvorgang müsst ihr nur noch mit Hilfe des Fingerabdrucks oder der Samsung Pay-PIN bestätigen und das Smartphone ans Terminal halten.
Im Übrigen müsst ihr vorher nicht extra NFC aktivieren. Denn das schaltet Samsung Pay nach dem Bestätigen via Fingerabdruck oder PIN automatisch ein und beim Verlassen der App wieder aus.
,,Schwierigkeiten“ und Probleme der App
Symptomatisch für eine Betaversion ist es natürlich, dass es an der ein oder andere Stelle noch Probleme geben kann. Denn bei mir war es so, dass egal wo ich mit Samsung Pay bezahlt habe, der Vorgang beim ersten mal abgebrochen wurde und ich es ein weiteres mal versuchen musste. Beim zweiten Versuch läuft aber alles normal. Andere Fehler konnte ich nicht feststellen.
Ein allgemeines Problem, was auch die finale Version betreffen wird ist die Integration von Smartwatches aus dem Hause Samsung. Denn in beiden Versionen wird es nicht möglich sein, mit seiner Smartwatch und Samsung Pay zahlen zu können.
Bezahlverfahren und Abbuchung des Betrages
Vergleicht man Samsung Pay ganz kurz mit Google Pay, hat der Bezahldienst von Google meiner Meinung nach einen riesen Vorteil. Denn bei Google Pay wird der Betrag direkt vom Konto abgebucht, was aber Kooperationen / Verträge mit jeder einzelnen Bank vorsieht.
Bei Samsung Pay in Deutschland ist das ganze anders geregelt. Man bezahlt quasi nicht mit seiner eigenen Karte, sondern erhält eine virtuelle Visa-Karte der Solarisbank AG mit der man Zahlungen tätigen kann. Hier wird der Betrag nicht direkt nach getätigtem Kauf abgebucht, denn Samsung greift auf ein Lastschriftverfahren zurück. Das bedeutet, dass Samsung die Beträge vorstreckt und immer erst einige Tage später vom Konto einzieht.
Für diejenigen die immer sehen wollen, was sie noch zur Verfügung haben ist das ein recht großer Nachteil. Diese Vorgehensweise von Samsung bedeutet aber auch gleichzeitig, dass man nicht mit jeder Bank sprechen muss, um sie als Partner für Samsung Pay zu gewinnen. Denn in dem Fall reicht das Online-Banking zur Identitätsbestätigung, für das P2P Verfahren und den Lastschrifteinzug.
Alles in allem freue ich mich sehr, dass Samsung Pay endlich hierzulande erhältlich ist. Auch wenn zur Zeit die Unterstützung für die Smartwatches fehlt. Allerdings bin ich mir aufgrund des Lastschirfteinzugs nicht sicher, ob ich von Google Pay zu Samsung wechseln soll oder nicht.
Was sind eure Erfahrungen mit Samsung Pay? Nutzt ihr überhaupt euer/eure Smartphone/Smartwatch zum bezahlen, oder seit ihr Typ Bargeld?