Samsung Galaxy Book Pro: Schlankes Notebook mit Schwachstellen

Nach einer langen Auszeit auf dem deutschen Markt kehrte Samsung im letzten Jahr wieder auf den Notebook Markt zurück. In diesem Jahr möchte Samsung ihre Marktposition hierzulande weiter ausbauen und brachte am 14. Mai mit den neuen Galaxy Books eine Reihe neuer Notebooks auf den Markt.

Mit dem Galaxy Book Pro möchte Samsung in diesem Jahr ein schlankes und gut transportables Gerät anbieten, welches gleichzeitig auch sehr leistungsfähig ist. Inwiefern dieses Versprechen eingehalten werden kann, wurde von uns unter die Lupe genommen.

Bei dem getesteten Notebook handelt es sich um das Samsung Galaxy Book Pro in der LTE-Variante. Momentan bietet Samsung bei dem Gerät eine Trade-In-Aktion an, bei welcher ihr euer altes Notebook eintauschen könnt und so bis zu 300 Euro vom Preis abgezogen werden.

Samsung Galaxy Book Pro LTE
CPUIntel Core i7-1160G7
GPUIntel Iris Xe Graphics
RAM16GB DDR4-RAM
SSD512GB SSD (M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe)
Display13.3″, AMOLED, 1920 x 1080 Pixel
Anschlüsse1x Thunderbolt 4, 1x USB 3.2 Typ-C, 1x USB 3.2 Typ-A, microSD, HDMI, 3.5 mm Klinke
Akku63 Wh Li-Po
KonnektivitätWiFi 6, Bluetooth 5.1, LTE
Kamera720p HD Kamera
Abmessungen302.5 x 11.2 x 202 mm
Gewicht0.870 kg
BetriebssystemWindows 10
Preis1.499 Euro

Schlankes Aluminiumgehäuse in schickem Blau

Samsung-typisch ist das Galaxy Book Pro insgesamt hochwertig verbaut. Die gewählte Farbe „Mystic Blue“ des Modelles weiß auch zu überzeugen und schafft es sich von klassischen, silbernen Notebooks abzuheben. Einziges Manko an der Farbe ist letztlich, dass sie Fingerabdrücke quasi magisch anzieht.

Als Material setzt Samsung hier auf eine Kombination aus Aluminium auf der Oberseite und Kunststoff auf der Unterseite. Insgesamt merkt der Nutzer beim ersten in die Hand nehmen direkt das geringe Gewicht des Notebooks. Mit lediglich 870 Gramm reiht es sich zu den leichtesten auf dem Markt ein und fällt mit einer Dicke von gerade mal 11.2 mm bereits in die Kategorie Ultrabook. Mit Maßen von 302.5 x 11.2 x 202 mm ist das Galaxy Book Pro zudem sehr gut zu transportieren.

Etwas negativ fiel mir auf, dass die dünne Bauart des Displays dafür sorgt, dass es diesem Bauteil an Steifigkeit fehlt. Der Displaypart des Notebooks lässt sich mit wenig Kraft bereits leicht verbiegen, jedoch ohne das ein bleibender Schaden bleibt.

Anschlussseitig lassen sich ein USB 3.2 Typ-A und ein USB 3.2 Typ-C finden. Daneben sind auch noch ein Thunderbolt 4 Anschluss sowie ein SD-Karten Port verbaut. Auch hat Samsung es geschafft trotz der sehr dünnen Bauweise noch einen HDMI-Port im Gehäuse unterzubringen.

AMOLED-Display statt QLED

Samsung verbaut im Galaxy Book Pro, wie im Galaxy Book Pro 360, eines der hauseigenen AMOLED-Displays. Dank dieser Technik kann das Display mit sehr guten Schwarzwerten und auch mit guten Kontrasten und Farben überzeugen. Insgesamt bietet Samsung vier vorgefertigte Farbprofile in den Einstellungen an. Der Nutzer kann hier zwischen einem P3-, AdobeRGB-, sRGB- und einem reinen AMOLED-Profil wählen.

Das Display des Notebooks ist etwa 13.3″ groß und kommt in einem 16:9-Format daher. Es löst mit 1920×1080 Pixeln auf und kommt so auf einen FullHD-Auflösung. Damit besitzt das Notebook eine Pixeldichte von 165 ppi. Hier hätte ich persönlich eine höhere Auflösung von bspw. WQHD begrüßt, da auf dieser Bildschirmgröße bereits ein Treppeneffekt zu erkennen ist. Auch wäre eine höhere Bildwiederholungsrate als 60Hz begrüßenswert.

Ebenfalls fiel während des Testzeitraumes auf, dass es dem Display an Helligkeit fehlt. Bei direkter Sonneneinstrahlung kommt die Helligkeit immer weiter an seine Grenzen und das Display wird schwer ablesbar. Samsung selbst gibt eine maximale Helligkeit von 500 Nits an. Erschwert wird eine solche Situation zusätzlich durch das reflektierende, statt matte Panel.

Gedrosselter Tiger Lake als Hardwarebasis

Angetrieben wird das Notebook mit einem Prozessor aus Intels aktueller Tiger Lake Generation. Zum Einsatz kommt in der LTE-Version ein i7-1160G7. Der Intel-Prozessor kann theoretisch mit bis zu 15 W betrieben werden und kann einen Singlecore-Turbo von 4.4 GHz respektive einem Multicore-Turbo von 2.1 GHz erreichen. Im Galaxy Book Pro drosselt Samsung diesen jedoch auf 9 W herunter um so Energie zu sparen.

Bei Volllast kann der i7 sein TDP-Limit auf bis zu 12 W erhöhen, sodass der Takt nicht zu stark reduziert werden muss. Im Test konnte der Prozessor dadurch in Cinebench R23 einen Singlecore-Wert von 1318 Punkten und einen Multicore-Wert von 3832 Punkten erreichen. Damit ist dieser etwa mit einem AMD Ryzen 5 4500U vergleichbar. Im 3DMark Firestrike erreicht der Intel Core i7-1160G7 insgesamt 1.435 Time Spy Punkte. Die Xe Grpahics iGPU erreicht dabei 1.309 Punkte während der CPU-Teil 3.189 Punkte erzielt.

Die CPU erreichte während dieser Testläufe Taktraten von im Durchschnitt bis zu 1.700MHz unter Belastung aller Kerne. Teilweise konnten einzelne Kerne kurzzeitig während einer Multicore-Anwendung Werte von 3.200MHz erreichen. Der Boost-Takt auf bis zu einem Kern beträgt etwa 3.500MHz mit kurzzeitigen Peaks von bis zu 4.400MHz.

Lüfter dreht stark auf

Während der Benchmark-Tests erreicht das CPU-Package Temperaturen von durchschnittlich um die 85°C sowie kurzzeitige Peak-Werte von bis zu 95°C. Bei diesen Werten muss der Lüfter des Notebooks entsprechend aufdrehen, wodurch er bei Volllast deutlich hörbar wird. Um die Temperaturen und Lüftergeräusche zu minimieren, kann das Galaxy Book Pro in einen anderen Performance-Modi geschaltet werden.

Dem Prozessor stehen weiterhin noch 16GB DDR4-Speicher zur Verfügung, welche mit 2133MHz takten. Damit bietet das Notebook genügen Arbeitsspeicher für die meisten Programme und auch für produktive Anwendungen. Daneben verbaut Samsung in dieser Version eine 500GB große PCIe 3.0 NVMe SSD. Diese ermöglicht ein schnelles Schreiben und Lesen von Daten und sorgt dafür, dass das Notebook kaum Zeit zum Starten braucht. Leider gibt es jedoch keine Option auf eine Version mit mehr Speicher.

Akku

Samsung verbaut im Galaxy Book Pro 13″ einen Akku mit einer Kapazität von 63Wh. Damit kann das Notebook etwa 3.5 Stunden unter Volllast betrieben werden. Unter Alltagsbedingungen kann der Akku auf jeden Fall überzeugen mit Akkulaufzeiten von etwa 11 Stunden. Letztlich kommt die Akkulaufzeit aber wie immer auf das individuelle Nutzungsverhalten an. Geladen wird der Akku mit dem mitgelieferten 65 W Netzteil über USB-C.

Touchpad als großes Manko

Das Notebook bekommt von Samsung eine weiß beleuchtete Tastatur spendiert, mit welcher sich die Buchstaben auch beim abendlichen Tippen noch gut erkennen lassen. Der kurze Tastenanschlag und das Schreibgefühl gefiel mir insgesamt sehr gut. Als großes Problem sah ich aber das Touchpad: Während meiner Nutzungszeit hatte ich sehr oft mit Falscheingaben zu kämpfen und auch mit nicht erkannten Eingaben. Auch verklemmte sich das Touchpad nach machen Eingaben. Dabei kann es sich jedoch auch um einen Fehler bei unserem Testsample gehandelt haben. Insgesamt entsprach das Touchpad jedoch nicht dem, was ich von einem Notebook in dieser Preisklasse erwarte.

Windows 10 mit Samsung-Bloatware

Als Betriebssystem setzt Samsung beim Galaxy Book Pro auf Windows 10 mit einer starken Integration des Galaxy-Ökosystem. Dafür wird das Notebook mit einer Menge an Samsung-eigenen Apps ausgeliefert, welche ein Teilen von Daten zwischen mehreren Galaxy-Geräten ermöglichen sollen. Zum Nutzen der Synchronisierungs- oder auch QuickShare-Features wird zwingend ein Smartphone der Galaxy-Reihe vorausgesetzt. Dadurch möchte sich Samsung ein eigenes Ökosystem im Stil von Apple aufbauen.

Entsperrt werden kann Windows über den verbauten Fingerabdrucksensor, welcher während der Nutzungsdauer stets zuverlässig war und das Notebook schnell entsperrt. Windows Hallo wird leider nicht unterstützt. Alternativ kann es auch klassisch über einen PIN oder ein Passwort entsperrt werden.

Fazit

Das Galaxy Book Pro 13″ kann mit seiner schicken Optik und seinem schlanken Design durchaus überzeugen. Auch die Akkulaufzeit ist für die Größe beeindruckend. Jedoch stellt sich mir persönlich die Frage, welche Zielgruppe genau damit angesprochen werden soll bei einem Preis über 1.499 Euro. Nutzer von professioneller Software finden in diesem Preisbereich durchaus Geräte, welche eine deutlich bessere Performance bieten und Menschen, welche lediglich Office-Anwendungen nutzen finden bereits im Sub 1.000 Euro Bereich geeignete Geräte. Persönlich denke ich spricht das Notebook nur Leute an, die ein möglichst leichtest Gerät haben möchten oder etwa solche, die auf ein AMOLED-Panel bestehen.

Insgesamt denke ich, dass Samsung mit der nächsten Generation an Notebooks dringend an ihren Touchpads arbeiten und an diesen Preisbereich anpassen sollte. Auch wäre eine höhere Auflösung sowie eine höher Bildwiederholrate wünschenswert.

PositivNegativ
+ gute Verarbeitung– verbesserungswürdiges Touchpad
+ gute und laute Lautsprecher– Displayhelligkeit
+ kompakt und sehr leicht– Auflösung
+ schneller Fingerabdrucksensor– biegbares Display
+ sehr gute Akkulaufzeit– glänzender Bildschirm
+ gute Performance
+schöne Farbwiedergabe und Kontraste
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