OneUI 4 Beta: Ausführlicher Ersteindruck von Samsungs neuer Benutzeroberfläche

Gestern erst hat Samsung etwas überraschend das Betaprogramm zur neuen Benutzeroberfläche OneUI 4 in Verbindung mit Android 12 für die Galaxy-S21-Reihe in Deutschland gestartet.

Zuvor hieß es eigentlich, dass sich der Start der Beta in den Oktober verschiebt – nun kam es doch früher.

Nach einigen Minuten, in denen ich meine Schwester überredet habe, auf ihrem Galaxy S21 die Beta zu Android 12 installieren zu dürfen, habe ich mich einige Stunden durch das System geforstet und mir alles in Ruhe angeschaut. So lange, dass ich euch in diesem Artikel alle meine Entdeckungen schildern und einen ersten ausführlichen Eindruck zu Samsungs neuer Benutzeroberfläche liefere. Dabei habe ich zwei Galaxy S21 zur Verfügung gehabt, auf dem zum einen Samsungs OneUI 3.1.1 mit Android 11 und zum anderen OneUI 4 mit Android 12 zum Einsatz kam. In der Bildbeschreibung der zahlreichen Screenshots könnt ihr sehen, welche Screenshots von welcher Version sind.

Schnelleinstellungen

Bei den Schnelleinstellungen hat sich im Vergleich zu Samsungs OneUI 3.1.x kaum etwas verändert. Man hat lediglich den Hintergrund wieder etwas kräftiger gestaltet und die Icons an Googles neues Material-You-Design angepasst. Außerdem ist der Helligkeitsregler – wenn man ihn den eingeblendet hat – nun dicker und dadurch besser zu erreichen.

So richtig viel verändert hat man aber bei den Schnelleinstellungen nicht. Würde man den Helligkeitsregler ausblenden, ließe sich kaum ein Unterschied feststellen.

Benachrichtigungen

Bei den Benachrichtigungen hat Samsung etwas Hand angelegt und unterteilt sie nicht mehr in stumme Benachrichtigungen, sondern kehrt zum ,,alten Stil“ vor Android 11 zurück. Des Weiteren lässt sich die Medienausgabe von z.B Spotify nun direkt über die Benachrichtigung auswählen.

Außerdem lässt man zwischen den Benachrichtigungen nicht mehr so viel Platz wie bei der OneUI 3 und Android 11. Auch die Ecken sind etwas abgerundeter als vorher.

Einstellungen

In den System-Einstellungen hat Samsung auf den ersten Blick in Sachen Optik auch nicht wirklich Hand angelegt. Außer einer neuen Anordnung der verschiedenen Unterpunkte und dem ein oder anderen neu hinzugefügten Menü gibt es erst einmal keinerlei Änderung.

Schaut man sich aber die diversen Unterpunkte der Einstellungen an, so findet man die in oder andere optische Änderung, die sich unter anderem auch in der Gerätewartung widerspiegelt. Hier hat man sich mehr an das Material-You-Design herangetraut, welches Google bei Stock-Android nutzt. Aber auch beim digitalen Wohlbefinden und der Kindersicherung hat man das Layout geändert.

Die größte Änderung hat meiner Meinung nach die Gerätewartung erhalten, die neuerdings in einem völlig modernen Layout daherkommt. Gleichzeitig erscheint mir das neue Layout auch etwas übersichtlicher zu sein als das alte.

Wie schon beim Galaxy Z Fold3 und Z Flip3 mit der OneUI 3.1.1 erhält auch die Galaxy S21-Reihe mit der OneUI 4 Beta die Möglichkeit, den Akku nur auf bis zu 85% zu laden. Das soll die Lebensdauer des Akkus verlängern.

Always On Display und Kamera

Beim Always On Display hat Samsung auch kaum etwas geändert. Wobei sich hier sowieso die Frage stellt, was man noch hätte ändern können, außer neue Uhrenstile hinzuzufügen. Deswegen hat Samsung neue, animierte Sticker und eine neue Option hinzugefügt, die durchaus praktisch ist. Dabei geht es um die Möglichkeit, das AoD nur dann aufleuchten zu lassen, wenn eine Benachrichtigung eingegangen ist.

Auch bei der Kamera hat man nur Kleinigkeiten geändert, die aber durchaus auffallend sind. So hat man die verschiedenen Zoom-Stufen und den Zoom-Viewer etwas anders dargestellt, um besser herausfinden zu können, wo man denn gerade hingezoomt hat.

Wetter App und Kalender

Samsung hat auch der Wetter-App noch ein Regenradar hinzugefügt, welches bei Android 11 und der OneUI 3.1.x gefehlt hat. Des Weiteren wirken die Farben etwas pastelliger. Dem Kalender hat Samsung ebenfalls ein leicht verbessertes Design verpasst.

Datenschutz, Berechtigungen und Zugriff

Ein großer Teil der OneUI 4 bzw. Android 12 konzentriert sich auf den Datenschutz sowie die App-Berechtigungen. Teilweise gibt es hier neue Funktionen, aber auch ein neues Einstellungsmenü. Hat man einer App beispielsweise den Zugriff auf die Kamera erteilt und selbige App greift im Hintergrund darauf zu, so erhält man oben rechts im Display einen kleinen, grünen Punkt.

Auch die Berechtigungsübersicht mit den verschiedenen Kategorien hat Samsung ein neues Design verpasst. Hier wird einem die Maximalanzahl der Apps angezeigt, für die man die jeweilige Berechtigung erteilen kann. Aber auch die tatsächliche Anzahl der Apps, die über diese Berechtigung verfügen, wird angezeigt. Des Weiteren hat man auch das Pop-up zur Erteilung der Berechtigung wie z.B bei Shazam designtechnisch verändert.

Samsung Tastatur und Sicherheit und Notfall

Des Weiteren hat Samsung bei der Tastatur einige neue Funktionen hinzugefügt. So ist es nun möglich, bei der Eingabe von zwei Emojis direkt ein animiertes auszuwählen. Außerdem kann man mit einem Klick auf Sticker, GIFs und Emojis zugreifen.

Die Einstellungen für Sicherheit und Notfall hat Samsung aus dem Untermenü von Android 11 entfernt und direkt auf die Startseite der Einstellungen gepackt. Dort lassen sich medizinische Informationen, Notfallkontakte, SOS-Nachrichten hinterlegen und mehr.

Animationen von Android 12 / OneUI 4

Die Animationen beim Öffnen und Schließen von Apps hat Samsung meiner Meinung nach etwas beschleunigt und zudem anesehnlicher gestaltet. Doch nicht nur bei den Apps gibt es neue Animationen, sondern auch beim Laden des Smartphones.

OneUI 3
OneUI 4

Suchfunktion im App-Drawer

Die Suchfunktion im App-Drawer hat Samsung optimiert. In der Suchleiste lässt sich nach Apps suchen, die man installiert hat, aber vielleicht nicht gleich auf Anhieb findet, da man ein vielleicht chaotisches Ordnersystem nutzt. Aber auch nach Einstellungen lässt sich so suchen.

Bei der OneUI 4 hat Samsung zwei weitere Optionen hinzugefügt, wenn man länger auf das App-Icon klickt. Zum einen lässt sich die App direkt zum Startbildschirm hinzufügen und zum anderen ist sie auf Wunsch direkt deinstallierbar.

Teilen-Menü

Zu guter Letzt hat Samsung außerdem das Teilen-Menü neu gestaltet und an Material You von Google angelehnt. Demnach hat man für die Link-Freigabe, Nearby Share und Private Share keine riesigen Flächen mehr, sondern nur kleine Balken. Des Weiteren muss man, um weitere Apps zu suchen, nicht mehr vertikal, sondern horizontal wischen.

Übrigens lässt sich beim Punkt ,,Mehr“ auswählen, ob die Standortdaten von Fotos beim Versenden beibehalten oder entfernt werden.

Labs, Dark Mode, Dialer, Anrufe und Kontakte

Zum Abschluss dieses ,,kleinen“ Vergleichs zwischen der OneUI 3.1.x und Android 11 mit der OneUI 4 und Android 12 gibt es noch einige Screenshots der Erweiterten Funktionen und des Dark-Modes. Hier hat Samsung eigentlich so gut wie nichts verändert. Bei den Erweiterten Funktionen ist der Punkt Labs neu.

In der Kontakte-App hat Samsung lediglich die grüne Umrandung am unteren Rand des Displays durch eine schwarze getauscht und eine dickere Schriftart gewählt. Allerdings muss ich sagen, dass das auch schon für eine merkliche Änderung reicht. Auch das Design der ein- und ausgehenden Anrufe hat man leicht verändert. Der Kontrast des weißen Hintergrunds ist etwas stärker und die Animation flüssiger.

Labs, Dark Mode, Dialer, Anrufe und Kontakte

Neben den ganzen vorherigen Änderungen des Designs und neuen Funktionen hat man zu guter Letzt auch die Auswahl bei den Widgets deutlich verändert. Hatte man bei Android 11 noch die Möglichkeit, auf einer Seite mehrere Widgets anzeigen zu lassen, ist es bei Android 12 und der OneUI 4 eher eine Liste.

Hier sieht man nun zum einen den Namen des Widgets und daneben die Anzahl, in der das gewünschte Widget zur Verfügung steht. Klickt man auf das Widget, welches man nutzen möchte, kann man sich in einer Vorschau die jeweiligen Widgets ansehen, bevor man entscheidet.

Auch bei Samsung Pay hat sich was getan, was entweder an der Beta oder an einem App-Update liegt, dass Samsung nur sehr langsam ausrollt. Denn bislang hatte man zum Zahlen mit Samsung Pay in etwa 20 Sekunden Zeit, während es nun in etwa 50 Sekunden sind.

Fazit

Alles in allem hat Samsung auf der einen Seite hier und da schon etwas am Design geändert, aber auf der anderen Seite sind diese Änderungen durchaus minimal. Hier hätte ich etwas mehr von Googles Material You von Google erwartet. Hinsichtlich der neuen Funktionen kann man aber durchaus nicht meckern. Nach den ersten Tagen Nutzung läuft die erste Beta der OneUI 4 inklusive Android 12 ohne größere Probleme. Hier und das zwickt es ein wenig und mit diversen Apps gibt es kleinere Probleme, aber das ist für eine Betaversion akzeptabel.

Mal sehen ob Samsung in weiteren Beta-Updates mehr am Design ändern und weitere, neue Funktionen hinzufügen wird. Sollte es größere Änderungen in künftigen Beta-Updates von Samsung geben, werden wir den Artikel immer wieder aktualisieren. Solltet ihr Fragen zur Beta haben, dann ab damit in die Kommentare.

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