Vor einigen Tagen habe ich eine Email von dem Reparaturservice iCracked bekommen: Reparatur meines Smartphones gratis. Allerdings passe ich ziemlich gut auf meine Smartphones auf und so ist bisher (auf Holz geklopft) nichts passiert. Außer ein paar Kratzern an meinem Galaxy Note II damals (nicht meine Schuld) halten meine Smartphones.
Logisch, dass dann auch eine noch so interessante PR-Aktion bei mir nicht funktioniert. Wie es der Zufall aber will, hat das Galaxy S4 meiner Freundin nur drei Tage später den Asphalt geküsst und als guter Freund habe ich mich darüber gefreut 😉 eine coole Möglichkeit das Innenleben eines Smartphones abzulichten. Vermutlich hätte sonst endlich das lang geplante neue Smartphone angestanden, aber wenn man schon eine sehenswerte Reanimation eines Smartphones angeboten bekommt, dann möchte man das natürlich auch ausprobieren!
Die Idee von iCracked ist schnell erklärt: Smartphones sind heutzutage extrem wichtig geworden, da muss die Reparatur natürlich auch schnell von der Bühne gehen. Schickt man ein Smartphone ein, gehen beim Versand schon einige Tage drauf und wenn ich mir die aktuelle Streiksituation anschaue, wohl auch einige Tage mehr. iCracked bietet die Reparatur anders an: Bei dem Kunden direkt Zuhause. Klingt interessant, wollte ich ausprobieren, alleine um mal ein Smartphone-Inneres in Ruhe fotografieren zu können.
Also habe ich iCracked Bescheid gesagt und von einem iTech einen Anruf bekommen. „iTech“ nennt iCracked die Servicemitarbeiter. Ein in meinen Ohren semi-geiler Name. Irgendwie nach dem Motto „Wir machen jetzt überall ein „i“ davor wie Apple, dann ist es bestimmt ebenso cool und innovativ“. Abgesehen von dem komischen Namen der Mitarbeiter war aber alles bestens: Telefonisch schnell einen Termin ausgemacht, sogar Samstags, da es dann besser für mich passte und am nächsten Samstag stand ein „iTech“ vor der Tür.
Ein bisschen Platz auf einem Tisch im Wohnzimmer gemacht (viel brauchte er nicht, ein Meter Breite reichte dicke) und fertig war der „Arbeitsplatz“. Bei dem Galaxy S4 war bei dem Sturz das Displayglas selber gerissen, die Toucheinheit und der AMOLED-Teil funktionierten allerdings noch. Es gibt einige Dienstleister im Netz zu finden, welche nur das Glas reparieren. Das ist natürlich günstiger, da das AMOLED-Panel bleiben kann. Das Problem: Was unter dem Glas kaputt ist, sieht man häufig erst bei der Reparatur, das Display kann schnell reißen und wegen des UV-Klebers ist es häufig ein Glücksspiel, ob es so funktioniert. Daher gibt es diese Option bei iCracked nicht, stattdessen wird das komplette Displaypanel ausgetauscht – was natürlich mehr kostet.
Allerdings braucht man keinen Reinraum (ein Raum ohne Staub oder andere Partikel in der Luft), da das Panel als solches getauscht wird und nichts neu geklebt werden muss. Die Reparaturkosten sind abhängig von der Anfahrt und hätten in meinem Fall bei rund 170 Euro wegen der längeren Anfahrt gelegen. Nicht wenig, aber auch nicht wirklich viel teurer als andere Angebote im Netz – dafür aber ohne große Wartezeit und quasi mit instant-Reanimation des Smartphones. Es hat alles Vor- und Nachteile, in meinen Augen ist das Angebot durchaus fair.
Die Reparatur selber hat etwa 40 Minuten inklusive einem Kaffee und einem netten Gespräch gedauert, dann lag das Galaxy S4 repariert auf dem Tisch. Hier einige Bilder aus dem Inneren des Geräts. Man bekommt ein Teardown live auf dem Tisch – da freut sich der innere Geek 😉 interessant. Übrigens sind Reparaturen bei Samsung-Smartphones wohl aufwändiger als bei iPhones, da hier weniger Einzelteile an das Display verbaut sind und alles im Mittelsteg des Gerätes liegt, sodass hier die Reparatur noch schneller sein soll.
Zwei Dinge gibt es am Ende noch anzumerken: Erstens hat iCracked leider keine Möglichkeit angeboten, den Mittelsteg des Rahmens auszutauschen. Einige kleine Sturzspuren sind hier also noch zu finden. Allerdings wäre hierfür der Aufwand und auch die Kosten höher gewesen, sodass ich diesen ohnehin nicht hätte wechseln lassen. Zweitens hat iCracked auf jedem verbauten Display bei einem Tausch eine Schutzfolie angebracht. Diese macht einen echt guten Eindruck, netter Zusatzservice.
Fazit: Für mein Staatsexamen habe ich sehr lange auf mein Smartphone fast komplett verzichtet – normalerweise geht es aber nicht ohne. Dann im Schnitt eine Woche und länger auf das Smartphone zu verzichten, wenn es repariert werden muss … ungeil. Insofern finde ich den Service von iCracked sehr interessant. Mir wurde gesagt, dass die Reparatur rund 170 Euro gekostet hätte – im Netz liegen die Preise teils 10-20 Euro darunter, teils aber auch darüber. Jedenfalls wird dafür nicht „live“ bequem vor einem Zuhause (oder in einem Café etwa) repariert und die Qualität am Ende kann sich sehen lassen.
Wobei ich hier noch einen Satz nachschieben muss: Nach der Reparatur gab es natürlich einen Funktionstest und alles war gut. Später ist uns dann aber aufgefallen, dass über der Notification-LED irgendetwas liegt. Das Panel als solches wurde ja nicht geöffnet, insofern kann die Schuld hierbei nicht bei dem Mitarbeiter, sondern muss bei dem Ersatzpanel als solches liegen. Solche Kleinigkeiten können sich nur schwer ausschließen lassen. Am Ende ist mir der Punkt egal und ich würde ihn als „Einzelfall“ einordnen. Es gibt eine lebenslange Garantie von iCracked auf die Teile, insofern dürfte sich das Display sogar austauschen lassen – aber mich stört diese winzige Macke nicht. Alles gut also, das Galaxy S4 lebt wieder und ich habe das Innere in Ruhe ablichten können.
Zu iCracked geht es hier.
Disclaimer: iCracked hat mir die Reparatur kostenlos zur Verfügung gestellt. Ohne hätte ich den Service nicht getestet, da eigentlich der Kauf eines neuen Smartphones geplant war. Meine Meinung zu dem Service hat das nicht beeinflusst. Der Name „iTech“ der Servicemitarbeiter klingt in meinen Ohren trotzdem komisch.
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Ein schöner Bericht, der mir gut gefallen hat. Nicht zuletzt deshalb, weil ich heute selbst als „iTech“ tätig war und wieder mal ein Display gewechselt habe – allerdings von einem iPhone 6. Es stimmt, das man dort einfacher ans Display kommt, aber durch die unterschiedlich kurzen Schrauben, welche so extrem klein sind, ist es ganz schön fummelig und dadurch auch kein Vergnügen. Insofern dauert die Reparatur beim Samsung etwas länger, aber die 15 Minuten sind da aber auch angenehmer. Die Schrauben sind weitgehend gleich und die Verarbeitung der inneren Komponenten wirken weitaus weniger empfindlich.
Wie gesagt interessanter und unterhaltsamer Artikel ?
LG John / Psionparkvideo
Sehr komisch, dass Samsung Logo mit einem schwarzem Thesafilm zugeklebt war. Erfahrungsgemäß kommen zugeklebte Teile (logo) aus Asien um hier durch den Zoll zu kommen. Du hast wahrscheinlich ein asiatisches refurbished (generalüberholtes, mit umgeklebten Glas) Display bekommen. Kein Original Samsung Service Pack auf jeden Fall.
Der Staubpartikel hinter dem LED spricht auch dafür…
Naja, die Jungs wollten sich nur im Internet schön blicken lassen…
Die Idee ist sehr gut, aber mir fehlt der fehlende ESD-Schutz des iTechs. Und die IC’s sind ja dich sehr anfällig. Und eine ESD Matte mit Verbindung fürs Handgelenk und die Erdung der Steckdose kostet nicht viel Geld.
Klingt erst mal nach gutem Service, aber war grad auf deren Seite… Auf der Startseite steht, S6 wird repariert, aber die Auswahl des zu reparierenden Gerätes lässt nur bis zum S5 zu…
Verwirrt war ich auch, als ich die Farbe des zu reparierenden S5 angeben sollte. Zur Auswahl steht: schwarz, blau, weiss und grau und rot.
Rot?
beim S5 LTE-A gab es damals auch eine dunkelrote Version, dachte aber, das die Korea-exklusiv gewesen ist
Stimmt. Hatte ich vergessen. Kenn allerdings nur die Ankündigungen darüber, weiss gar nicht, ob es tatsächlich auf dem (koreanischem) Markt war.
Dann bleibt noch die Frage nach der grauen Farbe und der fehlenden goldenen 😉
Kann mir jemand erklären, wie Apple eine Timing-Funktion für iMessage patentieren kann, obwohl ich bei meinem Samsung Galaxy S4 – vor 2 Jahren (!) – bereits die Funktion „geplante Nachricht“ benutzte. „Geplante Nachricht“ hatte die selbe Funktion wie es Apple jetzt in seinem Patent beschreibt.
Unergründlich dieses Unternehmen…
Weil samsung es eben nicht patentiert hat. Klingt logisch oder
N.S. anschaulichevideos dazu sind mehrfach bei youtube zu finden
Empfehlung, ein neues mittelgehäuse bestellen u selber austauschen, dauert 5 min, kosten knapp 10€ und der rahmen erstrahlt in neuem licht. Der austausch ( beim note2 erprobt) ist kinderleicht
Ja. Stört mich einfach nicht 😉 ist für mich ein Gebrauchsgegenstand
? und doch hast du es für erwähnenswert erachtet….aber im ernst, klar sind es gebrauchsgegestände, aber wertige nd dementsprechend gehen wir doch sorgsam damit um?
Klar erwähne ich es 🙂 wird für Leser vielleicht interessant sein und wenn ich so was teste, muss ich auch die negativen Punkte erwähnen 🙂
Ich gebe dir recht, war auch mit augenzwinkern gesagt. Im übrigen mal ein lob, ich lese hier gerne seit jahren u hin und wieder nur melde ich mich. Und ich darf sagen, ich lerne hier und nicht nur einmal habe ich zb kaufentscheidungen u.a. auch eurer berichterstattung zu folge getroffen.auf weitere gute informationen in der zukunft…
Danke für das Lob 🙂
Immer gern, wenn etwas lobenswert ist. Auch positive kritik beflügelt??
Echt cooler Service werde ich zukünftig auch mal in Anspruch nehmen wenn ich mal wieder erinnern benötigen sollte, war zuvor immer in der Phone Klinik war auch in 20-30 Minuten fertig bin dann zum Café um die Ecke gegangen und habe darauf gewartet aber Zuhause ist das ja um einiges bequemer man muss nirgendwo hin fahren