Unterwegs in Südostasien: Letzte Station in Laos – Steinpötte, Mönche und Wasserfälle [Samsung NX1]

Der Charme von Laos hatte uns gepackt. Viel zu sehen, nette Menschen und eigentlich zu wenig Zeit für ein Land, was etwa 2/3 der Fläche Deutschlands hat. Zwar denkt man „och, die 150 Kilometer sind ja ok für einen Ausflug“, aber da es quasi keine Brücken in den laotischen Bergen gibt, schlängelt man sich 150 Kilometer mit maximal 30-40 km/h durch den Urwald und folgt jeder natürlichen Einkerbung der Berge. So werden aus 150 Kilometern schnell vier Stunden und mehr.

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Samsung NX1, 50mm; 1/160 Sek; f/5,6; ISO 160; PS Camera Raw

In dem letzten Beitrag hatte ich ja schon beschrieben, dass uns der Weg von Vang Vieng nach Phonsavan führte. Die Stadt selber ist eher ein staubiges Straßendorf und absolut keinen Besuch wert. Vor einigen Hotels stehen Blindgänger aus dem Vietnamkrieg als Verzierung, unser Hotel hatte eine Sammlung von Streubomben, Muniton und Co im Hinterhof, aber dies ist in Laos ohnehin omnipräsent und die Stadt bleibt eher öde. Touristen kommen trotzdem nach Phonsavan, Grund dafür ist die sogenannte „Ebene der Tonkrüge“.

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Samsung NX1, 32mm; 1/400 Sek; f/8; ISO 100

Der Name ist gleich in mehrfacher Hinsicht falsch: Eine „Ebene“ gibt es nicht, sondern sehr viele verschiedene kleine Fundstellen mit einigen wenigen bis zu einigen hundert Gefäßen im Gras, zwischen Bäumen und nahe Bombenkratern. Diese sind das Hauptproblem: Man kann nicht einfach eine Eintrittskarte kaufen und dann der Nase nach die Gegend erkunden. Stattdessen bleibt man auf den Wegen und die Bombenkrater nahe den Gefäßen sagen auch klar, warum man nicht mehr in der Pampa herumtollen sollte.

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Samsung NX1, 16mm, 1/500 Sek; f/8; ISO 100, PS Camera Raw

Die zweite Hinsicht, in der „Ebene der Tonkrüge“ falsch ist, ist der „Ton“. Die vielen Gefäße bestehen aus verschiedenen Steinsorten und sind aus diesen herausgemeißelt. Ach und „Krüge“ … naja, die haben für mich eigentlich einen Henkel, Gefäß oder Pott würde eher passen, aber statt „Felder voller Steinpötte“ hat sich in Deutschland für die „Plain of Jars“ eben Ebene der Tonkrüge durchgesetzt.

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Samsung NX1, 16mm, 1/500 Sek; f/8; ISO 100

Wofür die Pötte letztendlich dienten ist unklar, die wohl wahrscheinlichste Theorie ist, dass in einer Höhle vor 1500-2000 Jahren die Verstorbenen einer bisher nur rudimentär erforschten Kultur verbrannt wurden und die übrigen Gebeine in den Steingefäßen gelagert oder bestattet wurden. Andere Theorien reichen von Gefäßen zur Metallverhüttung über die Produktion von Reiswein hin zu Legenden von Götterkelchen. Dieses Mysterium zusammen mit einer interessanten Landschaft und der Gefahr der Bomben aus dem Vietnamkrieg macht die Plain of Jars speziell. Ob ich einen Besuch unbedingt empfehlen würde? Eher nein, die Landschaft bei An- und Abreise durch tolle Berglandschaften ist sehenswert, die Krüge sicherlich auch, aber 8 Stunden Hin- plus 8 Stunden Rückreise wäre es mir im Nachhinein nicht wert.

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Samsung NX1, 21mm; 1/40 Sek; f/4,0; ISO 1600, LR 6.2.1

Eine Pflichtstation für uns in Laos stand noch auf der Liste: Die UNESCO World Heritage City Luang Prabang. Ursprünglich gab es hier mehr als 60 Kloster in der Stadt, nach dem Vietnamkrieg wurden einige wieder aufgebaut und heute stehen hier noch 32 Kloster auf engem Raum. Die Stadt liegt am Mekong, mitten in einem Tal und umgeben von den in Laos in 90 Prozent des Landes omnipräsenten Bergen.

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Samsung NX1, 33mm; 1/60 Sek; f/5,0; ISO 2000; PS Camera Raw

Erinnert hat mich die Stadt im ersten Augenblick vom Gefühl ein bisschen an Pai. Viele Touristen und trotzdem eine relativ ruhige Stadt umgeben von viel Grün. Durch viele Klöster, eine größere Walking Street und viele andere Faktoren ist die Stadt natürlich komplett anders, aber wir fühlten uns hier nach acht Stunden Kurvenchaos aus Phonsavan schnell wohl. Tolle (und für uns absolut unerschwingliche) Weberarbeiten gibt es hier:

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Samsung NX1, 37mm; 1/60 Sek; f/5,0; ISO 1250; PS Camera Raw

Dazu sind Mönche im Stadtbild omnipräsent und selbst abends am Mekong anzutreffen, während man den tollen Sonnenuntergang bestaunt.

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Samsung NX1, 50mm; 1/160 Sek; f/5,6; ISO 160; PS Camera Raw

Die Mönche selber sind auch eine „Attraktion“ und hier wird es unschön: In Laos ist es absolut üblich, dass jeder Mann irgendwann in seinem Leben für einen Zeitraum von wenigen Tagen oder Wochen bis hin zu mehreren Jahren als Mönch in ein Kloster geht. Dort gehört es zu den religiösen Ritualen, dass man morgens mit einer Schale durch das Dorf wandert und von Gläubigen Spenden in Form von in der Regel „Sticky Rice“ bekommt. Während in vielen anderen Orten dafür für die Gläubigen noch kurze Gebete gesprochen werden, ist es in Luang Prabang komplett anders. Hier reihen sich Scharen an überwiegend asiatischen Touristen entlang der Hauptwege der Mönche. Einheimische verkaufen den Touristen als Attraktion Reis oder verpackte Süßigkeiten, damit diese an dem eigentlichen Ritual teilnehmen können.

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Samsung NX1, 41mm; 1/60 Sek; f/5,6; ISO 5000; PS Camera Raw. Hohe ISO, da morgens um kurz nach sechs noch sehr dunkel.

Dabei benehmen sich viele Touristen absolut daneben, sodass viele ältere Mönche Luang Prabang inzwischen den Rücken gekehrt haben und die Stadtverwaltung Benimmregeln ausgehängt hat, die aber von leider traurig vielen Touristen nicht einmal annähernd befolgt werden. Asiaten, die den Mönchen zurufen, damit diese doch bitte in die Kamera schauen und andere, welche sich den Mönchen in den Weg stellen für ein Hochkantfoto … wir fühlten uns einfach nur unwohl, zogen uns komplett zurück, um nicht Teil diese traurigen Schauspiels zu werden und warteten. Eine Frau fiel mir besonders auf, sie machte ALLES falsch, was als Benimmregeln ausgehängt war. Blanke Schultern, Sonnenbrille um 6:30 Uhr morgens im Dämmerlicht, ein Blitz auf einem Tripod, damit sie mit ihrer winzigen Kompaktkamera trotzdem Fotos machen kann, gerne aus höheren Positionen als die Mönche, was man auch nicht soll und zwischendurch kreuzte sie kurz vor den Mönchen den Weg. Aus Gründen des Persönlichkeitsrechts stelle ich das Foto nicht online. Stattdessen (noch im Rahmen dessen, was höfflich ist):

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Samsung NX1, 50mm; 1/80 Sek; f/5,6; ISO 3200

Den schönsten Moment, in welchem ich dann doch das Gefühl dieses Ritus gefunden habe, war eigentlich als alle Touristen verschwunden waren. Eine alte Frau saß vor ihrem Haus auf der Straße und verteilte den übrig gebliebenen Sticky Rice an einige Straßenhunde, lächelte glücklich und sprach mit den Tieren. Straßenhunde und -Katzen gibt es hier häufig, selten kümmert sich jemand um sie. Ich zeigte auf meine Kamera und fragte, ob ich ein Foto von ihr machen dürfe, setzte mich mitten auf die Straße und machte dieses Bild.

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Samsung NX1, 38mm; 1/60 Sek; f/5,0; ISO 800

Morgens isst man hier dann häufig ein Sandwich mit einem unglaublich günstigen Fruchtshake (häufig um ein Euro mit Passion Fruit, Mango und Coconut im Mix etwa). ich glaube, dass ich die Shakes mit am meisten vermissen dürfte in Deutschland. Nach dem Monk-Walk sind wir zu einer Hauptattraktion von Luang Prabang aufgebrochen, den Kuang Si Falls. Man ist etwa eine Stunde mit dem Tuk-Tuk unterwegs und währenddessen habe ich permanent mein Note 4 kontrolliert. Die furchbaren Anschläge in Paris waren vor wenigen Minuten passiert, wir saßen beim Frühstück mit Franzosen zusammen und waren alle geschockt, abbrechen ließ sich die Tour aber nicht. Die Kuang Si Falls sind unglaublich, der schönste Wasserfall, den ich bisher gesehen habe. Der größte Wasserfall hat eine Höhe von 25 Metern, darüber geht es in Kaskaden auf über 60 Meter im Dschungel.

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Samsung NX1, 22mm; 0,3 Sek; f/22; ISO 100

Ein Video folgt, dort kann man die Höhe deutlich mehr erkennen. Beeindruckend. Gerade auch wegen den Meldungen aus Frankreich waren allerdings zwei Punkte für mich noch beeindruckender: Oberhalb des Wasserfalls steht eine große Fläche nun gegen Ende der Regensaison unter Wasser. Es wirkt wie ein Infinity Pool, wobei man hier nicht unbedingt bis an den Rand gehen sollte. Friedlich und ruhig steht das Wasser, bevor es in die Kaskade fällt, die man in dem friedlichen Stück Dschungel darüber nur hören kann.

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Samsung NX1, 18mm; 1,6s; f22, ISO 100, LR 6.2.1

Noch schöner waren allerdings die „Stufen“ vor dem großen Wasserfall. Strahlend blau durch Mineralien aus dem Limestone-Felsen fällt das Wasser immer wieder kleinere Fälle von ein bis zwei Metern Höhe. Man kann in den blauen Lagunen schwimmen.

Das war es auf jeden Fall aus Laos, inzwischen bin ich in Vietnam, habe sogar schon ein paar Stunden auf den Straßen Hanois überlebt und bin in der Halong Bay geschwommen, mehr dazu in der nächsten Woche. Ich hoffe ich konnte euch mit der NX1 wieder ein klein wenig nach Südostasien mitnehmen. Laos hat mich überrascht. Ich hatte mehr Bammel vor Laos als vor Cambodia und am Ende war Laos für mich deutlich schöner zu erleben. Ein interessantes, häufig entspanntes Land mit netten Menschen, sehenswerter Umgebung und tollen Highlights. Fragen, konstruktive Kritik für die Kolumne und Anmerkungen bitte wie immer gerne in die Kommentare.

Disclosure: Die in dem Beitrag vorkommende Samsung NX1 wurde dem Ersteller des Beitrages von der Samsung Electronics GmbH zur Verfügung gestellt.

Empfehlung: Samsung Gear S2 Classic

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8 thoughts on “Unterwegs in Südostasien: Letzte Station in Laos – Steinpötte, Mönche und Wasserfälle [Samsung NX1]

  1. Echt schön die Reiseberichte die du hier schreibst. 😉
    Wirst du die Bilder in voller Auflösung hoch laden, wenn du wieder zurück bist?
    Ist viel Schönes dabei.

      • Hoi Lars Dir gefällt es anscheinend gut in Laos Bei mir war es es so hatte jedesmal eine Lebensmittelvegiftung und musste wieder zurück nach Thailand .Und dass bei vier besuchen.Wünsche Dir noch ne schöne zeit ,nicht so heiss.Und gebe mir noch bescheid wegen Netz in Laos offenbar geht gar nichts mehr über die Grenze.D trek und one to call gehen offenbar nicht mehr.

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