Samsungs 2017er EVO Plus MicroSD-Karten im Test

Anders als bei Apples iPhone lässt sich bei Android-Smartphones der Speicher in der Regel erweitern. Auch bei Samsungs Galaxy-Smartphones ist dies bis auf wenige Ausnahmen (etwa die Galaxy S6-Serie) möglich gewesen. Allerdings gibt es beim erweiterbaren Speicher mehr zu beachten als die reine Speichergröße.

Wer etwa im Fall des Galaxy S8 rund 800 Euro ausgibt und im Anschluss den Speicher erweitern möchte, sollte nicht einfach die günstigste SD in der gewünschten Größe kaufen. Während der UFS 2.1-Speicher des Galaxy S8 auf eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 800 MB/s kommt, liegen billige MicroSD-Karten hier häufig bei deutlich unter 20MB/s. Samsungs 2017er EVO Plus Serie dagegen verspricht hohe Schreib- und Lesegeschwindigkeiten und ist dennoch günstiger als die PRO-Serie. Zeit, sich die 256, 128 und 64GB-Versionen anzuschauen.

Tatsächlich gibt es auch eine 32GB EVO Plus, diese ist allerdings nur Geschwindigkeitsklasse U1 mit 95/20 MB/s und somit deutlich langsamer als die anderen Größen, welche mit UHS-I U3 der Speed Class 10 entsprechen und laut Samsung 100/90 MB/s (256GB/128GB Größe) beziehungsweise 100/60 MB/s (64GB) Read-/Write-Speed erreichen.

Die winzigen Speicherkarten sind laut Samsung zudem mit einer „4-proof protection“ sehr robust: bis zu 72 Stunden Salzwasser, extreme Temperaturen von -25 bis 85 Grad, Röntgenscanner an Flughäfen und magnetische Felder mit bis zu 15,000 Gauss.

Im interessantesten ist natürlich die Speed, hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Günstige SD-Karten auf Amazon und Co bieten gerne mal 128 GB für unter 50 Euro. Das Problem: Die Geschwindigkeit der Karten wird häufig nur für die Lesegeschwindigkeit angegeben. Dass aktuelle Smartphones und Kameras aber dank 4k-Videos und anderen Möglichkeiten auch bei der Schreibgeschwindigkeit vernünftige Werte brauchen, wird dabei vergessen. Die Lesegeschwindigkeit selber ist ebenfalls wichtig: wer möchte ewig auf die Fotogalerie warten? Bei dem 2017er EVO Plus Portfolio wiederum kommt mein System an seine Grenzen. Ich nutze einen MSI GS30 2m, dieser hat auch einen SD-Slot, der über USB 3.0 verbunden ist und mit einer Toshiba UHS-II SD auf über 180 MB/s im read kommt, dennoch erreichen die neuen EVO Plus bei mir nur Werte um 90 MB/s beim Read und um die 80 MB/s beim Write. Hier die Werte für die 256GB-Version:

Auffällig für mich: die 64GB EVO Plus wird mit 100/60 MB/s angegeben, kommt aber bei mir auf fast ähnliche Werte:

Dennoch: Das Maximum bekomme ich mit meinem System einfach nicht hin. Niklas und Marcel von Allround-PC (übrigens eh meine Anlaufstelle, wenn es um PC-Hardware geht) haben auf deren Testsystem noch mal ein paar MB/s mehr aus der 256GB-Karte gekitzelt (ohnehin lesenswert, da hier auch mit der günstigen 200GB SanDisk verglichen wird).

Quelle: Allround-PC

Auch in meiner NX1 waren alle drei Karten schnell genug für 4k-Videos, alles also kein Problem. Für mich ohnehin die interessantere Frage: wie sieht es aus mit dem Galaxy S8 und den neuen EVO Plus? Die EVO-Serie ist ja etwas günstiger als die PRO-Serie und verspricht dennoch aktuell fast gleiche Datenraten. Der interne UFS 2.1-Speicher des Galaxy S8 kommt auf fast 800MB/s im Read und fast 200 MB/s im Write, klar, dass SD-Karten diese Werte nicht erreichen können (was auch der Grund ist weshalb Samsung SD-Speicher nicht als internen Speicher zulässt). Das Ergebnis in Andro Bench 5 für die EVO Plus ist ordentlich:

Was mich allerdings schwer ärgert: die teurere PRO+ kommt am PC auf ähnliche Werte bei der sequentiellen Geschwindigkeit, gewinnt am Galaxy S8 aber im Write deutlich gegen die EVO Plus 2017. Warum Samsung hier beim Smartphone die Speed nicht besser umsetzen kann ist mir schleierhaft.

Für 4k-Videos reicht die EVO Plus dennoch dicke aus und da die Lesegeschwindigkeit auf dem Galaxy S8 eine ähnliche ist, bleibt der Unterschied in der Praxis gering. Was aber auffällig ist: Samsung sollte die Speed des MicroSD-Ports erhöhen. Man hat UFS-Karten vorgestellt, es gibt inzwischen UHS-II MicroSD-Karten und dennoch wird der Port hier langsam zum Bottleneck, auch wenn man die Speed im Vergleich zum S7e schon deutlich erhöht hat. Schneller als meine SanDisk 200 GB sind die Karten alle und den Unterschied bemerkt man zum Teil deutlich. Die 256GB EVO Plus ist in Deutschland noch nur vorbestellbar und dann auch recht teuer, ich würde wohl zur 128GB EVO Plus greifen.

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5 thoughts on “Samsungs 2017er EVO Plus MicroSD-Karten im Test

  1. Mich wundert das meine alte 64er Samsung Micro SD deutlich schneller ist. 72 lesen und 59 schreiben werden im S8+ erreicht.

  2. @Lars Gibt es eig. Infos bezügl der UFS Speicherkarten die letztes Jahr mal vorgestellt wurden? Danach hat man über die gar nichts mehr gehört…

  3. Zuerst wird von Galaxy S8 gesprochen, wie nötig gute SD Karten dann wären, und dann wird mit PC Systemen getestet. Wäre es nicht logisch gewesen nach dem Anfang die Karte dann auch in einem Galaxy S8 zu testen und da die Lese-/und Schreibrate zu entnehmen? An einem PC wird wohl so keiner seine Micro SD Karte standardmäßig verwenden. ? Find ich so viel uninteressanter als wenn man dann auch in Smartphones getestet hätte, wo diese dann auch wirklich eingesetzt wird.

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