Wir hatten hier ja bereits die Erwartungen an das Google Nexus S und dessen Verarbeitung und Design beschrieben – Ziel des Tests war aber ein anderes: Wie schlägt sich das Nexus S im Geschäftsalltag?
Fangen wir mal mit dem grundlegendsten an: Telefonieren. Ja, aktuelle Smartphones können sogar telefonieren (man höre und staune), da ich jedoch alle Kontakte in einem großen „Google-Pool“ liegen habe, muss man nicht viel machen – Google-Konto auswählen, Einstellungen -> Anzeige und dann nur die Kontakt-Gruppe anwählen, die man anzeigen will. Einmal kurz über W-Lan oder UMTS synchronisiert und fertig, alle Kontakte sind drauf. Natürlich kann man auch neue Kontakte auf Google hinzufügen etc. Wer sich gegen die Google Cloud wehren will, der kann seine Daten auch nur auf der SIM speichern bzw auf seinem alten Telefon auf die SIM speichern, ins neue Business-Smartphone Nexus S reinpacken und dann die Kontakte von der SIM in den Telefonspeicher ziehen, damit auf der SIM wieder Platz ist.
Auch wichtig ist natürlich die Gesprächsqualität – habe ich persönlich als ein wenig zu leise empfunden, aber ist wahrscheinlich Geschmackssache. Wichtiger ist für mich hier noch ein anderer Punkt: Akkulaufzeit – und da hat das Nexus S die Nase vorn, mein Samsung Galaxy S2 kann hier nicht mithalten. Das Nexus S kommt auf über 6 Stunden, ich hatte meistens noch deutlich mehr auf der Uhr. Übrigens empfehlenswert: telefonieren über das (mitgelieferte) Headset! Hier bekommt das Nexus S wegen der (mir zu) geringen Lautstärke die Schulnote 3 (zu leise, aber langlebig)
Nach der Telefon-Funktion dürfte die Email-Funktion mit am wichtigsten für eine Smartphone sein, um als mobiles Büro zu taugen. Für mich als Google Mail-Nutzer eine leichte Aufgabe, mit der Angabe des Google Accounts am Anfang ist eigentlich alles erledigt, GMail synchronisiert sich dann automatisch, übrigens waren Emails auch per Push-Notification immer ein paar Sekunden schneller da als beim Samsung Galaxy S2. Wer nicht auf die Google Cloud setzt, kann natürlich auch jeden anderen Email-Service eintragen, nervig: wenn man bei Web.de nur Freemail Nutzer ist und die Abfrage nur alle 15 Minuten möglich ist. Ansonsten: Microsoft Exchange funktionierte bei mir reibungslos und ähnlich leicht wie jedes andere Email-Konto! Emails schreiben, verschicken oder nur lesen – alles sehr gut möglich, bei Bedarf einfach in die horizontale Ansicht wechseln!
Dank Android sahnt das Nexus S hier eine satte 1 ab, nichts zu meckern.
Auch das bearbeiten, erstellen oder ansehen von „klassischen“ digitalen Dokumenten wie Powerpoint-Präsentationen oder Word/Excel-Dateien ist kein Problem, allerdings setze ich auch hier wieder komplett auf die Google Cloud, von Haus aus hat das das Nexus S allerdings „ThinkFree Office“ an Bord, womit sich auch alle Dateien hervorragend öffnen lassen, bearbeiten ging bei mir nicht – aber wer dies möchte kann auf das nahezu unendliche Angebot aus dem Android Market zurückgreifen!
Note 2.
Beim Kalender hat man beim Nexus S alle Möglichkeiten, egal ob mein Outlook Kalender, Google Kalender oder Smartphone-eigener Kalender: überall kann man perfekt seine Termine sortieren und anzeigen lassen. Für mich super: alles in der Google Cloud, am Desktop leicht zu bearbeiten und binnen Sekunden wieder auf dem Nexus S, geht aber mit Outlook ähnlich unkompliziert.
Note 1.
Was übrigens nicht wirklich gut funktioniert: Surfen! Hier könnte alles ein bisschen flüssiger laufen, Youtube-Videos wurden zudem bei mir nur in der App abgespielt … schade.
Eine Premiere für mich: das mobile Bloggen. Geht auf dem Galaxy S2 ähnlich, aber da hatte ich die WordPress App im Market noch nicht gesehen. Allerdings muss man sagen, dass nur rudimentäre Änderungen an bestehenden Einträgen vorgenommen werden sollten, kompliziertere Einträge oder sogar die Konfiguration von Plug-Ins sollte man dann aber wieder vom Desktop-PC ändern.
WordPress auf dem Nexus S bzw. generell auf Smartphones: bisher nur eine Notlösung! Die Note spare ich mir, die App war ohnehin nicht von Anfang an drauf.
Für Blogger und Webseiten-Betreiber noch interessant: Google Analytics ist über optionale Apps super einfach zu kontrollieren! Einfach mal im Market suchen und so lange ausprobieren, bis ihr das für euch passende Programm gefunden habt!
Fazit:
Das Nexus S als Business-Smartphone – ich war am Anfang ein wenig skeptisch, möchte es aber nun nicht mehr missen. Zwar können die meisten Geräte heute multiple Accounts managen, aber wenn ich alles über ein Gerät geregelt habe, war der Akku schnell leer! Für mich eine super Ergänzung, einzig die Surf-Qualitäten sind beim Nexus S eine andere Liga zum Galaxy S2, ansonsten funktioniert das Nexus S perfekt als Business-Ergänzung.
Danke an dieser Stelle an @flexiblesbuero für das Testgerät und an o2 für die 3 Monate Business-Vertrag zum testen. Allerdings hat das mein Testergebnis nicht beeinflusst.