Samsung steht derzeit in der Kritik, eher auf Quantität statt auf Qualität zu setzen. Angesichts des derzeitigen Tablet-Angebots lässt sich die Kritik auch nicht ganz von der Hand weisen – zu viele zu ähnliche Geräte verwirren längst nicht mehr nur den Kunden.
Heute (für uns Europäer heute Nacht) gab es aber eine kleine und vielleicht entscheidende Wendung. Bisher wurde die Tablet-„Strategie“ von Samsung mit der Smartphone-Strategie von HTC letztes Jahr verglichen. So viel wie möglich an die Wand werfen und schauen was kleben bleibt. Bei HTC ein eigentlich nicht notwendiger Schritt, da man bereits erfolgreiche Modelle hatte, war der Schritt bei Samsung logisch, zumindest von der Warte aus betrachtet, dass es noch immer keinen wirklichen Konkurrenten zu den Apfel-Tablets gibt.
Inzwischen ist die Strategie selber unter Beschuss geraten, zu viele Tablets verwirren jedermann und man blickt zwischen Galaxy Tab, Galaxy Tab 7.0 Plus N und Galaxy Tab 2 (7.0) und Co. nicht mehr durch. Zumindest der „normale Verbraucher“ dürfte angesichts der Produktschwemme überfordert sein. Außerdem stellt sich Samsung mit der breiten Palette selber vor ein Problem: der Support der eigenen Geräte leidet unter der wachsenden Anzahl von zu unterstützenden Geräten. Android 4.0 ist seit Herbst letzten Jahres verfügbar, Samsung hatte dank dem Galaxy Nexus als erstes die Hand am System und trotzdem läuft es bis heute gerade mal auf 2.5 Geräten aus dem Hause Samsung (das Galaxy S2 zähle ich halb mit, Galaxy Nexus und Nexus S voll).
An dem Support-Problem kann Samsung derzeit kaum etwas ändern – man muss alle Geräte unterstützen um nicht den Rückhalt bei der eigenen Kundschaft zu verlieren. Eigentlich müsste dies sogar noch schneller passieren, Samsung arbeitet aber immerhin mit Hochdruck an Updates. Was Samsung aber sehr wohl ändern kann ist die Produktpalette. Hier könnte man sich auf weniger Geräte fokussieren, ältere Versionen im Verkauf durch neue Geräte ablösen um dem Verbraucher die Qual der Wahl zu erleichtern.
Genau diesen Schritt scheint Samsung in den USA nun zu gehen. Mit der Ankündigung vom Galaxy Tab 2 (7.0) und dem Galaxy Tab 2 (10.1) ging die Ablösung vom Galaxy Tab 7 Plus und Galaxy Tab 10.1 einher. Klar, warum sollte man zur deutlich hochpreisigeren Variante greifen, wenn die neuen Geräte kaum Nachteile und dafür sogar ein neueres Betriebssystem bieten? Ein logischer Schritt, eigene Kapazitäten werden freigemacht um eventuell mit dem Galaxy S3 und Galaxy Note 10.1 neu genutzt zu werden – außerdem wird der potentielle bei der Wahl entlastet. Er brauch sich nicht mehr zwischen vielen Modellen innerhalb eines Herstellers entscheiden, sondern muss sich nur noch zwischen verschiedenen Herstellern entscheiden. Ein guter Weg, denn möchte man den Verbraucher für sich gewinnen, muss ihm der Weg des geringsten Widerstands geboten werden – und eben dieser wurde ihm nun in den USA mit einem niedrigen Preis und einer einfach strukturierten Produktpalette geschaffen.
Es bleibt zu hoffen, dass diese Praxis ihren Weg über den großen Teich findet. Selbst wenn die Preise bei der Galaxy Tab 2 Serie nicht derart niedrig ausfallen, muss die Produktpalette bereinigt werden. Dem Kunden muss sein Kauf erleichtert werden, nicht jeder hat (wie wir) Spaß daran, sich in jedes Gerät bis ins kleinste Detail hineinzulesen.
jaja,samsung ist der neue prügelknabe, zu recht. man beachte auch den smartphone bereich, wo es jetzt zum ace noch das ace advance gibt, zum S das S plus. zum S2 soll das S LTE kommen usw….
finde das auch totalen unsinn, leider wird auch dieser gefühlte 20. kommentar zu samsungs produktpalette nicht gehört werden. erst wenn der umsatz wegbricht wird samsung hoffentlich lernen, so wie HTC