Die große Samsung Galaxy S3 Review

Die letzte Woche über habe ich euch in vier Artikeln eine Review des Samsung Galaxy S3 geliefert – eine Zusammenfassung fehlt noch. Wer sich also letzte Woche nicht die einzelnen Teile unseres Tests durchgelesen hat, könnte jetzt aufpassen:

Eine umfassende Review zum Samsung Galaxy S3 ist natürlich schwer und alle Features zu zeigen dürfte jeden Rahmen sprengen und damit alle Testberichte unlesbar machen. Ich versuche einmal die wichtigsten Punkte anzusprechen und meine Meinung dazu abzugeben – falls ihr euch das sparen wollt: Das Samsung Galaxy S3 ist bis auch ganz wenige Schwächen das absolut beste Smartphone auf dem Markt.

1. Verarbeitung und Design

Ich gebe zu: auf der Präsentation in London war ich im ersten Moment von der Rückseite des Samsung Galaxy S3 überhaupt nicht angetan. Zu glatt und zu Fingerabdruck-anfällig kam einem die Rückseite nach den unglaublich hohen Erwartungen durch Gerüchte von Keramik & Co. vor. Testet man das Samsung Galaxy S3 lösen sich diese Zweifel ziemlich schnell in Wohlgefallen auf: durch das Polycarbonat und die geschwungene Form (die mit Keramik so wohl in der Serienfertigung kaum möglich gewesen wäre) ist das Samsung Galaxy S3 ein wahrer Handschmeichler. Zudem war die Rückseite bei mir angenehm unempfindlich gegen so ziemlich alles – Kratzer fielen nicht weiter auf. Ansonsten ist die Verarbeitung in meinen Augen sehr gut, einzig der Power-Button saß nicht bombenfest und hatte ein wenig Spiel.

Beim Design scheiden sich die Geister – Geschmäcker sind halt verschieden, allerdings muss ich sagen, dass ich wegen des Homebuttons mehr als begeistert bin. Schlanker ist er geworden und bietet trotzdem den besten und einfachsten Weg ein Smartphone zu aktivieren – ich hoffe, dass Samsung weiterhin daran festhält. Die leicht geschwungene Seitenlinie ist ein optischer Trick, welchen Samsung effektiv einsetzt um das Samsung Galaxy S3 mit seinen 8.6 Millimetern noch dünner erscheinen zu lassen – und es funktioniert. Schlank und mit 133 Gramm sehr leicht liegt es zusätzlich zu der abgerundeten Form perfekt in der Hand. Meiner Meinung nach deutlich besser als der wohl größte Konkurrent, das HTC One X.

2. Das Display

Hier hört man erstaunlich viel Kritik und viele zeigen sich vor dem Kauf irritiert und verunsichert ob der Qualität des Display. Grund dafür ist, dass Samsung in dem Galaxy S3 ein sAMOLED Display mit einer sogenannte PenTile-Matrix einsetzt, welche mit weniger Subpixeln arbeitet als etwa das sAMOLEDplus Display des Galaxy S2 und auch der SLCD des HTC One X. Unter dem Mikroskop sieht das dann so aus (Bild von Mobiflip.de):

Wohlgemerkt unter dem Mikroskop, für das menschliche Auge machen die Subpixel bei einer so hohen Auflösung in meinen Augen keinen Unterschied mehr. Das Display ist absolut gleichwertig zu dem des HTC One X, dank besserem Schwarzwert und schöneren Farben durch sAMOLED sogar besser – das ist aber nur meine Meinung, einigen missfällt der hohe Farbkontrast von sAMOLED-Displays. Trotzdem: vergesst am besten alle Sorgen bezüglich der Qualität des Display – es ist das beste Display, was ihr bis dato gesehen habt.

3. Die Hardware

Hier nur ein paar Worte: Exynos 4412 Quad-Core SoC mit 1.4 GHz pro Kern, dazu eine auf 400 MHz hochgetaktete Mali400MP2 GPU. In Sachen Performance macht dem Samsung Galaxy S3 derzeit niemand etwas vor. Bestwerte in Benchmarks sind an der Tagesordnung.

Dass Samsung die Mali400 GPU die auch im Galaxy Note und Galaxy S2 eingesetzt wurde erneut einsetzt, hat auch wieder Vorteile: keine Treiberinkompatibilität und alle Spiele laufen absolut ruckelfrei. Derzeit die stärkste GPU (Grafikeinheit) in einem Smartphone.

4. Der Akku

2.100 mAh sind auf 8.6 Millimetern derzeit noch einmalig – Samsung hat hier ein starkes Powerpaket verbaut, welchen jeden sicher über den Tag bringen sollte. Sollte man natürlich 7 Stunden am Stück aufwendige 3D-Spiele zocken, geht der Akku schon früher in die Knie. Für mich (als Galaxy Note Nutzer) war die Laufzeit absolut faszinierend, wie hier einige „objektive“ Tester auf unter 7 Stunden kommen wollen ist mir schleierhaft:

5. Die Software

Bis jetzt war alles gut, jetzt wird es herausragend: in Sachen Software hat Samsung bei dem Samsung Galaxy S3 alles richtig gemacht. Es klingt zwar jetzt leicht böse, aber man hat in meinen Augen die besten Features aus einer Reihe von Smartphones „geliehen“ und in ein Smartphone gepackt. „Siri“ aus dem iPhone 4s ist mit „S-Voice“ ebenso an Bord wie die Burst-Kamera des HTC One X. Dazu kommen Features wie „SmartStay“ welches erkennt, ob man auf das Display schaut und es dann nicht abschaltet. Klingt gut, funktioniert aber nur bei gutem Licht. Besser war da schon „PopUp-Play“ welches ein PiP (Picture in Picture) auf eurem Smartphone erlaubt: Filme schauen und gleichzeitig surfen ist nur dank der Leistung des Vierkern-Prozessors ruckelfrei möglich und – wenn man es mal braucht… – mehr als beeindruckend.

Die einzelnen tollen Features stehen aber hinter einer weiteren Software-Neuerung zurück: der Benutzeroberfläche. Samsung hat mit der Nature UX endlich eine Oberfläche geschaffen, welche im Gegensatz zu der ICS-Oberfläche des Galaxy Note und Galaxy S2 nicht jegliches Android 4.0-Feeling mit TouchWiz niederschlägt, sondern man hat es geschafft Android 4.0 mit einigen Animationen und Icons noch schöner zu machen. „Eyecandy“ trifft es ganz gut: alles ist flüssig und schnell und bereits der Lockscreen macht Laune auf Mehr!

6. Die Performance

Ich hatte es ja bereits oben gesagt: Vierkerner und starke Grafikeinheit – das Samsung Galaxy S3 ist ein eleganter Kraftprotz. In der täglichen Benutzung ist das Gerät absolut flüssig (das bisher flüssigste Android-Gerät, welches ich testen durfte – und das waren einige) und leistet sich keine Schwäche. Die Nature UX ist trotz schönen Animationen ruckelfrei und geht es in den Browser gibt es auch hier nichts zu meckern (dazu schaut euch das Video unter 5. an).  Richtig performancehungrig sind natürlich Anwendungen wie Spiele und Benchmarks:

Hier führt man dank der Hardware wohl derzeit die Liste der stärksten Smartphones an und so gibt es auch bei aufwendigsten Spielen keine Ruckler. Die Benchmarks sind zwar wenig aussagekräftig, doch auch hier liegt man meist vor der Konkurrenz. Fairer Weise muss man aber auf Qualcomms S4 Chip hinweisen, der teilweise gleiche oder sogar leicht bessere Werte erzielt.

7. (M)ein Fazit

Das Samsung Galaxy S3 ist nicht mehr und nicht weniger als das derzeit beste Smartphone auf dem Markt, ein HTC One X ist kein schlechtes Gerät, kann aber schon durch den fest verbauten Akku und den fehlenden microSD-Slot nicht ganz mithalten. Dazu muss es sich einen persönlichen Kritikpunkt gefallen lassen: die Kamera steht gefühlte 2 Millimeter heraus und ist damit sehr Kratzer-gefährdet. Seine ganze Überlegenheit spielt das Samsung Galaxy S3 in Sachen Software aus: TouchWiz 5 oder eben die Nature UX sind schön anzuschauen, endlich ein wenig „Eyecandy“ für Android und dank zahlreicher (zum Teil unnötig versteckter) Sonderfunktionen derzeit kaum zu schlagen. Klar, Kritik muss sein und Samsung hätte bei der Auswahl des Polycarbonat-Materials für die Rückseite sicherlich wertigeres einsetzen können (HTC setzt auf mattes Polycarbonat), allerdings hat eben dies auch Vorteile in der Robustheit.

Zweifel beim Display kann man getrost vergessen und der Umstieg von Geräten wie dem Galaxy Nexus oder Samsung Galaxy S2 ist durchaus sinnvoll, sogar beim Galaxy Note bin ich mir derzeit nicht ganz sicher, ob ich nicht doch auf ein Samsung Galaxy S3 umsteige – so sehr hat mich das Gerät begeistert. Hier noch ein Video mit einigen Tipps und Tricks für das Samsung Galaxy S3, damit ihr auch wirklich alle Feinheiten findet, solltet ihr alle vier Videos anschauen (und uns mit einem Abonnement auf YouTube und einem Like auf Facebook belohnen)