Apple vs Samsung: Die beste 1-Milliarde-Dollar-Werbekampagne aller Zeiten

Die Entscheidung der Jury von Freitag war ein Knall in der Tech-Welt und es tauchen immer mehr Argumente für eine erfolgreiche Berufung Samsungs auf, trotzdem bleibt es vorerst bei der Niederlage von Samsung. Rund eine Milliarde US-Dollar, was am 20. September auch noch mehr werden könnte. Andererseits gibt es auch einen positiven Effekt… oder zumindest könnte man es so sehen.

Eine Milliarde Dollar sind viel Geld, allerdings wohl gut angelegt: jeder kennt Samsung nun für seine Smartphones und Tablets. Jeder glaubt, dass Samsung mehr oder weniger der einzige Rivale von Apple derzeit ist. Durch die verschiedenen Rechtsstreitigkeiten rund um die Welt konnte man dazu eine gewisse Verbundenheit mit Samsung bei allen Android-Fans erreichen und so kämpfen andere (Android)-Smartphone-Hersteller mit Problemen, weil nur Samsung als Alternative zu Apple wahrgenommen wird. Ich hatte in meinem Interview mit W&V bereits gesagt, dass ich den Rechtsstreit auch als große Werbemöglichkeit für beide Parteien sehe und bei dieser Aussage bleibe ich auch. Ein viral ziemlich gefeiertes Beispiel aus den USA könnte zeigen, was der „normale“ Kunde denkt. Ich schätze die Wirklichkeit ist längst nicht so extrem, aber die gesamte „Apple vs Samsung“ Kiste war definitiv nicht nur zum Nachteil für Samsung. Lest selbst:

I can’t make this stuff up

I’m sitting in a Starbucks doing random whatever over an iced americano. While I waiting for my drink, I watched a guy with his friend, pick up a newspaper; and start to remark on the Samsung Apple verdict.

Guy: „Wait, so what they’re saying is, Samsung is the same as Apple?“
Friend: „I know, right? Makes me think twice about how much I paid for my Mac Book“
Guy: „Seriously“

Not 10 minutes later, a husband and wife, same newspaper:

Husband: „… Samsung’s iPad is the same as Apple’s iPad, and I paid how much for the Apple one? Honey, I told you they were a ripoff“, after looking up the Samsung tablet on his iPhone.
Wife: „Oh wow,“ looking at the screen, „… that’s a lot cheaper. Think we can return it?“

I put my Samsung QX410 on my table, and started to plug in, when he leans over to me, „Sorry, you don’t mind if I ask, how much did you pay for your Samsung laptop?“

„Oh, no worries, it was $700.“ I replied.

I watched shock overcome his face, like actual shock. He looked at me, blankly, for an awkward amount of time, „Mind if I have a look?“ he asked.

So, I obliged, and showed him a few things. He commented on Windows 7, so I opened up my virtual machine of OS/X… By the time the conversation was over, he was ready to kick Cupertino in the nuts, I think.

… Now, the punchline:

I’m writing this post after the FOURTH group of Starbucks patrons have made the connection that Samsung is now the same as Apple. They don’t know the details, they don’t really care, what they know is Apple is saying that Samsung is the same as Apple … and with one simple Google Search, you get prices that are basically half for what seems to be the same products — for nearly everything.

Two of these groups (including the husband/wife) asked me about my Samsung laptop, the second group noticed my Galaxy phone (also by Samsung)… Best billion dollar ad-campaign Samsung ever had. (Quelle: Google+)

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10 thoughts on “Apple vs Samsung: Die beste 1-Milliarde-Dollar-Werbekampagne aller Zeiten

  1. Pingback: Michaels Tagebuch (Apple gegen Samsung : Eine Milliarde Dollar Urteil als Werbung ?)

  2. Samsung verkauft 152 verschiedene Modelle in den USA, was macht es aus, wenn davon rund 20 Modelle verboten werden? Modelle wohlgemerkt, die bereits Milliardengewinne abgeworfen haben, weil sie aus dem letzten Jahr stammen? Das Galaxy S II, das Galaxy Tab 10.1, Galaxy Nexus oder das Galaxy Ace? Sie alle haben ihren Dienst getan oder haben bereits Nachfolger…
    http://www.n-droid.de/apple-vs-samsung-5-grunde-w

  3. Also der Schaden beläuft sich auf weit mehr als nur eine läppische Millarde.
    Die Richterin kann den Schaden bis auf das dreifache Anheben, um Samsung zukünftig von Patentverletzung abzuhalten. Desweiteren ist die Aktie abgestürzt was einen Verlust von Zehnmillarden ausmacht. Vom Rufmord ganz zu schweigen. Dann den Schaden, die Geräte nicht mehr verkaufen zu können, bzw. Anpassungen vornehmen zu müssen.

    Also Samsung geht zwar sicher in Revision, aber die Aktie wird weiter sinken und die Leute werden sich mehr und mehr abwenden. Der Ruf ist heutzutage wichtiger als das was ein Produkt kann oder wie gut. Da ist Apple das beste Beispiel. Das iPhone ist ein Durchschnittliches Gerät, wird aber wie geschnitten Brot verkauft.

    Für mich ist klar Samsung hat klar verloren. Der Prozess ist eigentlich nur noch wegen Spätfolgen wie der Verkauf der angeblichen Kopien interessant.

    • Ganz ehrlich, das glaube ich nicht. Durch den Prozess hat Samsung unglaublich viel Aufmerksamkeit bekommen. Auch wenn sich diese derzeit für einige Menschen noch negativ darstellt, haben sowohl die Medien, als auch viele Menschen denen Samsung bisher nicht sonderlich aufgefallen ist, nun Notiz von Samsung genommen. Es braucht nur einige tolle Erfindungen von Samsung die den Weg in die Presse finden, schon wird sich dieses Bild des angeblichen "Kopier" Images schlagartig ändern.

  4. Haha ich erinnern mich das doch noch vor kurzem auf Google+ gelesen zu haben und du, Lars hattest glaube ich noch einen Kommentar hinterlassen. Finde ich gut, dass du auch diesen Aspekt des Verfahrens ansprichst und noch ist nichts komplett entschieden!

  5. ich finde das ganze nicht so schlimm. 1 miliarde ist viel ganz klar, aber ich glaub nicht das samsung einen zukünftigen schaden nimmt. jeder weiss das dieses urteil ein schmarren ist. rechtecke mit runden ecken gabs vor apple und wirds auch nach apple noch geben. das ein ami gericht nicht gegen apple entscheidet war auch klar!!!!" und wer weiss wieviel geschworene jetzt mit nem neuen iphone rum rennen!!!!!

    mfg
    jürgen

  6. Tolle Café-Geschichte. Es ist also schon soweit gekommen, dass die Produkte in der Art kopiert werden, dass sie einfach austauschbar sind?. Und das wird hier als positive Entwicklung dargestellt?

    Nebenbei: Als das iPhone vorgestellt wurde, gab es von allen Seite Kritik und Zweifel daran, keine Tastatur bzw. kaum Buttons an dem Gerät zu haben. Heute wird es als essentiell und nicht schützenswert bewertet..
    Genauso bei der Bedienung: Ich war damals beeindruckend von der Intuitivität von Pinch-to-Zoon, bzw. Tap-to-Zoom. Soetwas gab es vor dem iPhone nicht auf Konsumentengeräten. Heute wird es ebenfalls als Trivialpatent verschrien.
    Findet ihr das wirklich richtig so?

    • Ja schon, denn es geht darum dem Kunden die bestmögliche Bedienung anzubieten, und da gibt es nicht viel Möglichkeiten. Das selbe gilt für die Form, Ein Rechteck mit abgerundeten Kanten ist nun mal die ergonomischte Form, da kann ein Phone noch so poppig und cool aussehen, wie zB der Nokia Lumia (ohne Frage ein wunderschönes Smartphone), mit der Zeit fühlt sich die Form vom S3 einfach besser an, und genau um das geht es, solche Sachen die logisch und gegeben sind dürfen meiner Meinung nach nicht geschütz werden… Abgesehen davon wie du erwähnt hast, gab es diese Sachen schon und wurden entsprechend nicht von Apple erfunden, also warum sollten sie es Schützen können, nur weil sie besser gewusst haben wie es zu vermarkten? …sorry zu einfach!

    • Der Fernseher. Einst ein Meilenstein, später mehrere Innovationen in Form und Funktion.
      Und heute? Die aktuellen Modelle unterscheiden sich kaum noch. Entfernt man die Firmenlogos ist es für Laien fast unmöglich, die Geräte den unterscheidlichen Herstellern zuzuordnen.
      Überträgt man diese Entwicklung unter Berücksichtigung der Beschleunigung des technischen Fortschritts auf Tablets und Smartphones, …finde ich das wirklich richtig so.

  7. Ist ja eine ganz nette Geschichte die dort bei Google+ rumgeht und ich musste Schmunzeln, aber ich sehe die Gefahr dann in den Käufern die das Gerät kaufen und dann doch mit Apple vergleichen und merken "Oh. Das ist ja nicht das selbe".

    Android und Windows 7/8 sind toll. Keine Frage. Aber jemand der dann die Apps auf einem iPad sieht und das mit seinem Galaxy Tab auch machen möchte und nicht kann, wird sich dann überlegen ob es Samsungs oder seine Schuld ist. Und ich möchte diese oben angesprochenen Personen fragen, ob sie mit ihren Geräten nach 3 Monaten noch zufrieden sind. Ich hoffe es, aber es kann auch gehörig in die Hose gehen.

  8. Hi Lars,
    ich hoffe, du liegst mit deiner Einschätzung richtig, dass Samsung durch das Verfahren nicht nur Nachteile hat. Betrachte ich aber mein Umfeld und höre Kommentare von Leuten, die in der Materie überhaupt nicht drin, so mehren sich die Stimmen, die Samsung ein Nachmacher-Image anhängen wollen. Und gerade diese Zielgruppe – nicht die zumeist gut informierten Leser dieser Seite – machen ein Großteil des Massenmarktes aus.
    Ich wünsche Samsung jedenfalls, dass sie unbeschadet oder sogar noch stärker aus der Sache rauskommen.

  9. Pingback: US-Jury: Samsung Galaxy Tab 10.1 verletzt kein Apple Design « Borns IT- & Windows-Blog

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