DBüdT: Der Dell 210-ADYV – keine Liebe auf den zweiten Blick

Derzeit bin ich auf der Suche nach einem neuen Bildschirm für den Schreibtisch. Vor einigen Tagen hatte ich bereits den 28 Zoll UD590 von Samsung getestet und war eigentlich ganz angetan von dem Teil. Allerdings ist mein Schreibtisch nicht der tiefste und so dachte ich mir, dass 24 Zoll ja vielleicht doch noch interessanter sein könnten.

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Nach einer längeren Suche bin ich bei dem Dell 210-ADYV hängen geblieben. Auf den ersten Blick ein sehr interessanter Monitor: 24 Zoll, UHD-Auflösung, IPS-Technologie, ein Ständer, der immer wieder gelobt wird und ein USB-Anschluss am Gerät. Auf dem Datenblatt eine schöne Sache, dazu ein Preis von rund 430 Euro (wohlgemerkt für UHD und IPS!) – ich dachte, ich hätte mit dem Dell 210-ADYV meinen perfekten Monitor gefunden.

Mit Dell verbinde ich eher gemischte Gefühle: Mein erstes großes Smartphone war das Dell Streak mit 5 Zoll und dieses fand ich spitze. Dazu ist das aktuelle Dell XPS13 ein Augenschmauß. Im Gegenzug steht Dell für mich aber auch für die klassischen, langweiligen digitalen Büromöbel. Egal. Bestellt, ausgepackt und auf dem Schreibtisch durchaus überrascht gewesen. Ich nutze parallel noch einen LG 34UC97 (Testbericht folgt) und der Dell 210-ADYV ist regelrecht winzig im Vergleich. Vernünftig ist die Größe trotzdem. Der Ständer und die Halterung des Dell 210-ADYV sind auch extrem gut gelungen, mit Bildschirm am Ständer kann man diesen in der Höhe und Ausrichtung sehr flexibel einstellen.

Zudem hat der Dell 210-ADYV eine Pivot-Funktion (welche ich nie genutzt habe). In der Preisklasse ganz großes Tennis, das bieten nicht viele. Die Kabel werden optimal durch den Ständer geführt, alles sehr gut gelungen. Das klingt ja alles optimal….
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Jetzt kommen viele „Aber“, welche am Ende dazu führen, dass der Monitor zurückgeht. Der erste Punkt der mir aufgefallen ist: Der Ständer ist super, das Display selber sieht für mich trotzdem aus, als hätte man es aus einem Büro in den 90er Jahren entführt. Das Display des Dell 210-ADYV selber liegt tiefer als der Plastikrand, was einfach nicht mehr modern ist. Der Plastikrand selber wirkt billig, die Tasten auf dem Rand sind auch schon längst nicht mehr State of the art. Hersteller packen Knöpfe auf die Unter- oder Rückseite, aber doch nicht mehr auf die Front. Dell hat echt schöne Monitore, der Dell 210-ADYV gehört aber leider für mich nicht dazu. Es wirkt für mich, als hätte man ein UHD-Panel in ein 90er-Jahre Gehäuse gepackt. Schade.

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Ok, das ist jetzt natürlich Geschmackssache, also habe ich den Monitor eingeschaltet. Joa, Die Meldungen auf dem Monitor erinnern auch an die 90er-Jahre. Modern ist hier nichts, gleiches gilt für das Bedienungsmenü des Dell 210-ADYV. Schade. Wie man so etwas an ein so geiles Panel packen kann…muss man nicht verstehen.

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Wobei die Auflösung auch noch so ein Punkt ist. Dass Microsoft und diverse Programme mit UHD auch 2015 nicht klar kommen, hatte ich auch schon in dem Beitrag zum UD590 geschrieben. Auf einem 24 Zoll großen Display ist dies nicht anders, eher noch schlimmer. Gut, das ist Gewöhnungssache. Ich habe mich damit abgefunden und finde es nicht so tragisch – ich habe aber auch gute Augen 😉

Die Auflösung hat aber einen anderen Punkt, an dem ich mich dann doch störe: Die Displayoberfläche. Ich hasse Glare-Panels, also spiegelnde Displayoberflächen. Insofern dachte ich eigentlich, dass ich hier bei dem Dell 210-ADYV keine Probleme haben sollte. Allerdings ist das matte Display für mich ein Fehlgriff. Die Oberfläche zerstört bei einigen Bildern jegliche Schärfe. Das Display hat über 180ppi, ist also bei dem üblichen Blickabstand zu einem Monitor in der Theorie knackscharf. Allerdings wirkt die matte Oberfläche für meine Augen ähnlich, wie eine matte Schutzfolie auf einem AMOLED-Display. Das Bild wirkt einfach körniger und längst nicht so knackig, wie ich es gerne hätte. Der UD590 war hier besser und auch der LG 34UC97 kann hier bei meinen Augen deutlich mehr punkten. Es ist schwer auf Bildern einzufangen, für meine Augen war es einfach nicht optimal.

So wirklich blickwinkelstabil und leuchtstark war das Display trotz IPS nicht bei mir und durch die komische Oberfläche war der Auflösungsvorteil auch beim Zocken so gering, dass man ebenso auf WQHD-Auflösung zocken konnte und es für meine Augen kaum einen Unterschied gab. Der UHD-Vorteil war also bei den meisten Anwendungen dahin, einzig bei der Bildbearbeitung war das Bild für mich besser, da Fotos häufig pixelscharf angezeigt werden konnten – nur dank der Oberfläche dann eben doch nicht so richtig.

Ein Punkt hat mich dann auch noch geärgert: Eine Maus konnte ich an dem USB-Anschluss des Dell 210-ADYV auch nicht nutzen, nach jedem Neustart des PC wurde diese nicht erkannt. Semi-geil. Zudem gab es auch ab und zu Aussetzer vom Monitor nach dem PC-Start, welche ich so bei keinem Monitor bisher hatte.

Fazit: Mein Blick über den Tellerrand hat keine Liebe auf den zweiten Blick gefunden.

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Endlich ein guter eigener Bildschirm. Ich habe mich beim Datenblatt dezent verliebt und schwer auf den Dell 210-ADYV gefreut und bin am Ende relativ enttäuscht. Das Ding ist optisch veraltet, die Software ist teilweise Mist und in dieser Form ergibt UHD für mich bei der Auflösung keinen Sinn. Das Datenblatt ist nicht alles. Schade. Der Samsung UD590 ist meiner Meinung nach zu einem ähnlichen Kurs die leicht bessere Wahl (hat aber auch seine Macken). Als nächstes kommt hier ein Blick über den Tellerrand zum LG 34UC97, danach zu dem Samsung S34E790C und ein brandneuer Samsung UE590 mit 24 Zoll und PLS-Panel ist ebenfalls auf dem Weg zu mir.  In Sachen Monitor halte ich euch also weiter auf dem Laufenden 😉

Empfehlung: Dell 210-ADYV

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18 thoughts on “DBüdT: Der Dell 210-ADYV – keine Liebe auf den zweiten Blick

  1. Merci dir für den Artikel sehr gut gelungen Suche auch schon länger nach einen neuen freue mich schon auf die nächsten Berichte hoffentlich ist da ein guter für mich dabei

  2. Lars hast echt kein Plan alle rennen zu Dell weil ne Delle haben, willst was gescheites, hättes ein Z-Diplay von HP genommen, Pivot-Modus ist da nur ein Highlight.

  3. Danke für den Blick über den Tellerrand. Interessant, zu lesen, dass die matte Beschichtung des Dell doch nicht so überzeugend zu sein scheint, der 28-Zöller der gleichen Serie mit IPS las sich für mich eigentlich auch ganz interessant. Werde ich wohl noch etwas länger dem UD590 als Hauptmonitor treu bleiben (außer das Glück bei Allround-PC ist mir hold :D).

    Was mich etwas wunderte: „Das Display des Dell 210-ADYV selber liegt tiefer als der Plastikrand, was einfach nicht mehr modern ist.“
    Das ist beim Samsung doch ebenso und erzeugt dank des glossy Plastik auch noch Spiegelungen?

      • da lobe ich mir LG, die haben glaube nur Monitore, die keinen hässlichen Plastikrahmen haben, der „vor“ dem Display liegt. ist das Display aus, sieht man keinen Rahmen, das hat echt was

          • Öhm, solche Bilder sind mir jetzt nicht bekannt, sorry ^^
            Aber wie gesagt, wenn der Bildschirm aus ist, sieht es wirklich so aus, als gäbe es keinen Rahmen ^^ Und auch so sind die Rahmen relativ dünn.. habe auch einen und der Rahmen ist vielleicht 8 mm dick, viele andere haben mehr als doppelt so dicke Rahmen, was wirklich nicht schön aussieht ^^

      • Ich würde dir den ASUS MX279H empfehlen, der ist aber „nur“ FullHD. Hat aber keinen Rand und ist nicht teuer. Und Bang and Olufsen Sound

      • Ich finde es toll, dass du Berichte über Monitore machst, auch wenn diese nicht immer von Samsung sind. Trotzdem würde ich mich mehr freuen, wenn du/ihr mehr Berichte über Samsung – Monitore macht, da ich mich da mit der Software besser auskenne (falls du uns irgendwann einen empfehlen könntest).

  4. Muss es denn unbedingt UHD sein? Wie du schon sagtest, Windows kommt damit scheinbar ja eh nicht so gut zurecht. Ich habe mir Anfang des Jahres den Dell U2515H gekauft, etwa 260 Euro für 25 Zoll mit 2560 x 1440 Pixel. Schön scharf und dank extrem dünnen Display-Rändern ganz und gar nicht altmodisch. Zudem ist das Display auf der gleichen Höhe wie die Ränder. Bin mit dem Bildschirm wirklich sehr zufrieden, Preis-Leistung stimmt hier total.

    • „Muss es denn unbedingt UHD sein?“
      Meines Erachtens: Ja. Der Unterschied, selbst zu QHD ist schließlich noch einmal enorm, zwei Fenster nebeneinander bereiten überhaupt keine Probleme und die Pixelstrukturen fallen auch längst nicht mehr so auf. Bei 28 Zoll klappt es auch mit 100% Skalierung noch, 24 wäre mir aber wohl auch etwas wenig.

      Natürlich ist auch der Anspruch an die Grafikkarte beim Spielen noch mal ein anderer, aber das ist dann halt so.

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