51,7 Billionen Won Umsatz, davon 5,46 Billionen Won Gewinn. Effektiv bleibt nur gut ein Zehntel in der Kasse hängen wenn Samsung etwas verkauft. Grund dafür sind neben Materialkosten auch Personalkosten. Letzteres möchte man nun etwas reduzieren, allerdings etwas freundlicher als mit bloßen Entlassungen.
Öffentlich spricht man von einer ‚Forderung‘ in die Richtung „Wer nicht überdurchschnittlich gut arbeitet, soll doch bitte mit einer ordentlichen Abfindung die Firma verlassen.“ Die Aussage stammt von einem Manager der nicht genannt werden wollte. Aber auch in den höheren Riegen von Samsung soll die Belegschaft ausgedünnt werden. Kollegen, die bereits älter als 50 Jahre alt sind und sich in letzter Zeit nicht für eine Beförderung qualifizieren konnten, möchte man den Vorruhestand ans Herz legen. Auch hier wird wohl eine gute Summe Geld im Spiel sein.
Quelle: KoreaTimes (via: WinFuture)
Da steht wohl eine gewaltige Umstrukturierung an in der gesamten Samsunggruppe. Einige Sparten laufen schlecht oder man kommt mit reinen Produktanpassungen nicht weiter. Daher sollen laut Quelle bis zu 30% aller Arbeitsplätze im Konzern (!) von Umstrukturierungen, heißt Abbau oder Verlagerung, betroffen sein. Einige Fabriken kommen auf den Prüfstand, deren Mitarbeiter droht wohl die Entlassung.
Es ist ja nicht so, dass Samsung keinen Gewinn erwirtschaftet… Aber die raue Marktwirtschaft tickt eben so: Wer stehen bleibt und sich nicht verändert, sich nicht weiterentwickelt, wird irgendwann abgehängt und geht unter.
Bleibt zu hoffen, dass die unfreiwilligen Vorruheständler eine gute Abfindung bekommen und sich anderweitig nützlich machen können, und dass die Heerscharen von zu entlassenden Arbeitern schnell was Neues finden.
Da bleibt nur die Frage, was Apple dann „falsch“ macht, da es denen doch ziemlich gut am Markt geht 😀
von 30% aller Arbeitsplätze zu sprechen muss auch differenziert werden.. 30% der Mitarbeiter von Samsung Electronics? 30% aus der Chefetage? 30% der Mitarbeiter ALLER Samsung-Konzerne? Letzteres kann ich mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, da 30% ungefähr 60.000 Mitarbeitern entsprechen würde…
Laut Quelle Korea Times beziehen sich die 30% „nur“ auf Samsung Electronics. Allerdings sollen die Kostensenkungsmaßnahmen, die jetzt offensichtlich die „höchste Priorität“ darstellen (hier leider gleich Entlassungen etc.), auch die gesamte Samsung Group betreffen.
Wenn Du schon Apple ansprichst: Es ist ja nicht so, dass Apple zaubert und jedes Jahr eine neue Produktkategorie erfindet, deren Produkte alle weltweit sofort haben müssen. Aber sie sind sehr konsequent in ihren Produktkonzepten und deren Weiterentwicklung. Die Prognosen, was wann angesagt sein wird, geht bei Apple meistens auf.
Und, Apple ist ein Sonderfall in der Wirtschaftsgeschichte. Viele Unternehmen haben einen besonders treuen Teil der Kundschaft, der im großen Vertrauen in die Marke immer gleich das nächste Produkt kauft. Aber das sind gewöhnlich nur wenige Prozent der eigenen Kundschaft und Promille des Gesamtmarkts. Bei Apple läuft der angebliche Hype nun schon seit Anfang der 2000er Jahre (iPod), spätestens seit dem iPhone 2007. Vom klassischen kurzlebigen Hype kann man da nicht sprechen. Der „Kultstatus“ geht sicher schon auf den ersten Mac aus 1984 zurück, als sich Apple (Jobs) erfolgreich als Piraten und Underdogs am Markt verkauft haben, die einfach alles anders denken als die trägen Goliaths von IBM, HP und Microsoft…
Ganz so schlimm ist es nicht 🙂
Beobachter der Industrie schätzen lediglich, dass 30% von ‚Entlassung‘ bzw. Umstrukturierungen betroffen sein werden. Also ähnlich aussagekräftig wie der Analyst der sagt, dass Samsung in 5 Jahren keine Smartphones mehr bauen wird.
Das sind aber zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe. Diese Meldung von Umstrukturierungen sind viel eher glaubhaft, da es ganz natürlich ist, dass Unternehmen auf veränderte Wettbewerbssituationen reagieren. Und die Korea Times bezieht sich ja auch auf (ungenannte) „Officials“. Die 30% sind aber sicher nur eine sehr grobe Schätzung.
Das mit dem, Ausstieg aus dem Smartphonegeschäft in 5 Jahren ist ja eine gewagte Prognose eines Einzelnen. Er bezieht sich auf die geringer werdende Profitabilität des Smartphonegeschäfts bei Samsung und prognostiziert, dass es sich irgendwann nicht mehr lohne, da so viele Ressourcen reinzustecken, wo doch im Komponentengeschäft viel mehr zu holen sei…
Unsäglich menschenverachtend. „Wer sich für keine Beförderung qualifizieren konnte…“
Deswegen wird auch von Humankapital und nicht von Menschen geredet.
Nach wie vor ist es ja nur ein Angebot von Samsung, gezwungen wird ja anscheinend niemand. Und wenn man mir die Möglichkeit gibt zwischen 100.000 $ pro Jahr (für die nächsten 15 Jahre) oder einer einmaligen Abfindung von 800.000 $ zu wählen, wäre ich definitiv stolz.
Schließlich spricht mir mein „Chef“ somit volles Vertrauen aus und bestätigt, dass ich ihm auch die nächsten 8 Jahre noch mindestens 100.000 $ pro Jahr Wert wäre – vollkommen im Voraus.
Zahlen sind natürlich nur frei erfunden, konkretes würde mich aber echt interessieren >.>
„Forderung“ hört sich aber anders an und es würde ja keinen Sinn machen, mehr zu zahlen, als sie sonst kosten würden. Wo läge da der Spareffekt?