Samsung PowerBot VR9200 und Vorwerk Kobold VR200 im Vergleich [4k]

Seit Jahren schaue ich mir auf jeder Messe Staubsaugroboter an (frühe Hands-On Videos finden sich etwa hier und hier) und finde sie immer wieder interessant. Auf Messen funktionieren die Dinger auch und wirken cool, aber um so einen Saugroboter dann auch mal in den eigenen vier Wänden einzusetzen, fehlte mir bisher der Nerv. Allerdings hatte mein bester Freund vor ein paar Tagen die Biege nach Südostasien gemacht und mir seine zwei Stubentiger auf’s Auge gedrückt, natürlich schön im Frühling, wo wie Biester haaren wie sonst was.

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Also gab es endlich die Gelegenheit und ich hatte Samsung angefragt, ob man mir nicht einen Saubroboter zuschicken könnte zum testen. Gesagt, getan – plötzlich stand der PowerBot VR9200 auf der Türschwelle. Ausgepackt, Start gedrückt und „hands down“: Das Ding hat 100% das getan was es sollte und ohne Einrichtung die Wohnung gesaugt.

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Sogar unter das Bett ist der VR9200 (von uns liebevoll „Rooooobert“ getauft) gefahren. Zuletzt wurde hier vor der vorletzten Jahrhundertwende gesaugt. Ich war begeistert. Nach vier Tagen wollte ich mir Rooooobert dann selber kaufen, also Amazon angeworfen und den Preis gesehen – rund 1.400 Euro, teurer als mein erstes Auto. Also habe ich mich kundig gemacht, was es denn für einen günstigeren Preis gibt. So um 350 Euro gibt es erste gute Durchschnittsbewertungen bei Amazon, aber für den Preis sollte der VR9200 einen würdigen Gegner bekommen und siehe da: Der Testsieger der von mir sicherlich nicht gerade gemochten Stiftung Warentest lag bei 749 Euro.

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Damit ist der Vorwerk Kobold VR200 immer noch dicke über dem Budget, welches ich Willens wäre für einen Saugroboter auszugeben, aber ich war einfach neugierig, was denn der später erschienene Samsung PowerBot VR9200 für fast den doppelten Preis im Vergleich zu dem Vorwerk Kobold VR200 anders kann. Also bei Vorwerk angefragt und – Ehre wem Ehre gebührt, den Mut, eine vermeintlich nicht neutrale Seite der Konkurrenz das Produkt testen zu lassen, hat wirklich nicht jeder Hersteller – man schickte mir tatsächlich einen Kobold VR200 ebenfalls für einen Test.

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Promt war ich im Technikhimmel, RTL II adé,  mit zwei Saugrobotern mache ich also meinen eigenen „Robot Wars“ – Zeit für einen Vergleich.

Die Optik

Ist das wirklich ein Punkt, auf den es bei einem Staubsauger ankommt? JA! Die Dinger sollen schließlich nicht in irgendeiner Kammer, sondern allzeit zum saugen bereit stehen. Es geht jetzt nicht unbedingt um den Saugroboter als Statussymbol (ha), aber verstecken müssen sollte man die Technik echt nicht – dann wäre jeder Einsatz zu kompliziert. Gut zugänglich habe ich die beiden Saugroboter in unser Wohnzimmer gestellt, sodass der Weg durch die Wohnung zugänglich ist.

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Der PowerBot VR 9200 ist futuristisch. Meine Freundin findet ihn optisch interessanter. Klar, das sieht schon schick aus mit dem durchsichtigen Schmutzbehälter und überhaupt ist die Optik futuristisch. Aber: nennt mir eine Oberfläche, die Staub quasi magisch anzieht? Schwarz und glänzend. Wo wird ein Staubsauger eingesetzt? Richtig, nicht im Reinraum. Dort wo Staub ist und hier ist glänzendes, schwarzes Plastik für mich optisch tatsächlich eine kritikwürdige Wahl. Matt hätte mir die Kiste vielleicht noch besser gefallen.

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Der Kobold VR200, von uns liebevoll „Wall-E“ getauft, ist dezenter. Flacher, mit einer weiß glänzenden Oberseite und einer matten, grauen Front. Mich erinnert die Kiste an „Eva“ aus dem Film „Wall-E“. Aber mein Staubsauger bekommt keinen Frauennamen, sonst schreien alle Sexismus, also wurde der Kobold VR200 „Wall-E“ getauft. Mir gefällt der Kobold VR200 optisch besser. Auf einer weiß glänzenden Oberfläche sieht man Staub weniger schnell und die matte Front sieht weniger schnell schmutzig aus. Ach und Kratzer sieht man hier auch weniger auffällig, aber dazu später mehr.

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Ein paar Zeilen muss man auch zu der Ladestation verlieren: Beide Saugroboter fahren autark zurück um Strom zu tanken. Die Ladestation des Vorwerk ist größer, bei Samsung deutlich kleiner. Klare Sache also? Nein, hier kommt es auf das Einsatzgebiet an. Meine Ladestationen stehen an der Wand, klar. Die Frage ist aber, ob sie direkt unter einer (niedrigen) Steckdose stehen können – beim Vorwerk kann man dann das ganze Kabelgedönse in der Station aufwickeln, optimal.

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Dafür liegt ein dickes Kabel rum, falls das nicht möglich ist. Beim Samsung ist es genau umgekehrt: kann man die Station unter eine Steckdose stellen, liegt der Trafo inklusive Kabelgedönse unschön rund um die Station. Ist aber keine Steckdose in der Nähe, führt nur ein dünnes Kabel vom Trafo zur Station. Für meine Wohnung gefiel mir die Vorwerk-Lösung besser.

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Anders dagegen die Stopper: Samsung hat einen VirtualGuard, eine kleine batteriebetriebene Säule, welche unsichtbar eine für den VR9200 nicht zu überfahrende Linie projiziert. Klar, irgendwann nach einigen Monaten werden die Batterien leer sein, aber so lange gibt es einen nicht in Form der Säule sichtbaren Stopp um etwa teure Möbel zu schützen. Vorwerk dagegen hat für den Kobold VR200 ein 4m Magentband beiliegen. Ich kann so ein Band schlecht unter meinem Laminat verlegen, schön ist es auch nicht, also habe ich darauf verzichtet meine Schlüpperkommode aus Ebenholz-Mahagoni damit zu schützen.

Die Technik

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Schön aussehen reicht natürlich nicht, unter der Haube muss auch das Innere passen. Vorwerk geht hier mit deutscher Gründlichkeit hin und zählt die ganzen Sensoren in der Bedienungsanleitung auf. So viel Liebe für Nerds muss belohnt werden: 3 Bodensensoren, 1 Wandfolgesensor, 2 Kontaktsensoren am LDS-Bumper, 4 Kontaktsensoren am Stoßfänger, 3 Ultraschallsensoren und 1 Laserscanner, der fünf Mal pro Sekunde 360 Grad scannt. Bei Samsung gibt es eine solche Aufzählung nicht.

„Der verbesserte und leistungsstarke FullView Sensor™ erkennt selbst sehr schmale oder kleine Hindernisse in weitläufigen Räumen. Das ermöglicht ihm, sicher und intelligent durch den Raum zu navigieren, und verringert tote Winkel.“

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Ich bin mir sehr sicher, dass es noch andere Sensoren gibt, die Front etwa reagiert auf Druck und wenn ich den PowerBot VR9200 hochhebe, beschwert sich der Gute per App, dass er hochgehoben wurde (richtig gelesen, App, auch dazu später mehr). Interessant: Jedem, dem ich von dem FullView-Sensor, der wie eine Kamera auf der Oberseite des Saugroboters aussieht, erzählt habe, fragt, ob man per WLAN auch auf die Kamera zugreifen könnte. Kann man nicht, die Angst jedenfalls braucht man nicht zu haben, dafür hatte ich beim VR9200 zudem den Eindruck, dass über den FullView-Sensor mehr Informationen und diese dazu genauer erfasst wurden.

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In den ganzen Sensoren liegt auch vielleicht der wichtigste Punkt zu billigen Fege-Robotern: Mit ihnen wird quasi-intelligent die Wohnung erfasst und mit System gesaugt. In der Theorie heißt dies: Eine schnelle Reinigung statt Zufalls-Rumgeirre, kein Crash mit diversen Möbelstücken und dass auch problematische Stellen erkannt und gereinigt werden. Klingt super.

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Ansonsten: Die beiden Roboter fegen nicht nur. Hier ist noch ein extrem wichtiger Punkt zwischen den ganzen billigen Dingern zu finden. Nein, die Sauger saugen auch. 180 Watt im Fall des PowerBot VR9200 – eine richtig dicke Hausnummer. Der Vorwerk VR200 braucht 70 Watt bei maximaler Saugleistung. Auch das reicht mir dicke, dicke aus.

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Breite Bürsten haben beide Sauger, diese rotieren und bieten sowohl Bürsten- als auch Gummilamellen. Im Fall von Samsungs VR9200 ist die Bürste mit fast 31cm besonders breit, der Vorwerk VR200 ist mit 24cm hier kleiner. Dafür hat Wall-E einen anderen Vorteil: Vorwerk setzt auf eine zusätzliche Bürste vorne rechts am Gerät. Diese kennt man von billigen Fege-Robotern, hat hier als Ergänzung aber überwiegend Vorteile in Sachen Fugen – die Bürste hätte ich mir beim Samsung auch gewünscht.

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Ansonsten: Die Hinterreifen von beiden Saugern sind groß, der Samsung hat allerdings größere Reifen. Beide Sauger können damit über Hindernisse um 2cm rumpeln, bei dem Samsung PowerBot hatte ich den Eindruck, er kommt etwas höher.

In Sachen Staubfang sind die Geräte dann doch relativ unterschiedlich: Der Kobold VR200 setzt auf einen  530ml kleinen und einfach aufgebauten Behälter. Staub rein, Luft durch einen (nicht unbedingt für Allergiker geeigneten) Lamellenfilter raus, fertig.

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Der PowerBot VR9200 dagegen hat einen über 700ml großen Behälter und trennt mit einer separaten Cyclone Force-Kammer den Staub von der Luft und erst dann durch einen (feineren, aber Hepa-Angaben habe ich nicht gefunden) Filter raus.

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Während der Vorwerk kräftig nach hinten pustet, kommt beim Samsung die Luft oben und deutlich weniger stark heraus. Jedenfalls passt mehr Staub in den Samsung, je nach Wohnung kann das wichtig sein.

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Das Leeren des VR9200 ist etwas einfacher, da man einfach am Griff den Behälter raus zieht, leert und wieder einsetzt. Beim Vorwerk muss man noch eine Klappe öffnen, dann den Filter entfernen und dann den Behälter auskippen – alternativ kann man auch den Vorkwerk-Sauger mit einem Sauger leer saugen … oder so. Beim Samsung hat man dafür den Nachteil, dass man den Dreck sieht, beim Vorwerk verschwindet dieser unter der Klappe. Unter dem Strich geht der Punkt hier aber für Behälter, Reinigung und Filter an Samsung.

Die Bedienung

Ein Unterschied wie Tag und Nacht beziehungsweise komplett andere Ansätze. Während bei Samsung auf die Fernbedienung, ein Display mit Symbolen und eine App gesetzt wird, bietet der Vorwerk eine Fernbedienung, ein Display mit Schrift und theoretisch irgendwann eine App – noch gibt es diese nicht, daher kann ich diese nicht bewerten.

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Braucht es eine App? Nein. Aber es ist extrem geil. Ich glaube, dass Saugroboter ohne die App des VR9200 nicht zu einer meiner liebsten Spielereien geworden wären. Die Samsung SmartHome-App hat eine Chatsteuerung. Klingt unnütz, aber eigentlich kann man sich darüber nicht mit dem Staubsauger unterhalten, sondern er liefert ein Protokoll über die letzten Ereignisse. Hätte man nun noch mehr Peripherie aus Samsungs SmartHome-Universum, könnte man hier vielleicht eine angeregte Unterhaltung finden. Ansonsten wählt man den Saugroboter aus und findet dort eine Fernbedienung sowie die Einstellungen. Hier kann man den Ladestand des Akkus ablesen, kann bei der Saugleistung zwischen Ruhig (etwa 50dB), Normal und Max (Laut) wählen.

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Außerdem kann man den Zeitplan sehr einfach auf täglich oder einmalig stellen. Über die Fernbedienung in der App kann man den Sauger dazu starten und steuern. Optimal. Alleine diese App verdient Applaus, so herrlich einfach und ich kann unterwegs die Katzen unterhalten/Freundin erschrecken, indem ich spontan den Sauger weltweit auf voller Saugleistung starte.

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So oder so: Am Ende eines jeden Saugvorgangs gibt es auf Wunsch die Push-Notification auf dem Smartphone, dass die Reinigung abgeschlossen wurde. Sollte sich ein Einbrecher dazu entscheiden, den Sauger zu klauen, würde man durch eine Push-Notification gewarnt, dass der Sauger hochgehoben wurde. Die Benachrichtigungen haben jedenfalls das Spielkind in mir geweckt – man braucht sie nicht, aber nur merken, dass die Wohnung sauber ist, wäre langweilig, so eine Push-Notification mit dem Hinweis mochte ich.

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Dass man den PowerBot VR9200 ernsthaft mit der App ferngesteuert lenken kann wie ein RC-Auto ist lustig. Im Alltag habe ich es nur dann gezeigt, wenn man den Sauger vorführen wollte – der praktische Nutzen geht dann doch gegen Null. Mir war es einfach zu nervig damit den Sauger zum Einsatzort zu lenken und eine Spotreinigung vorzunehmen. Dann lieber dorthin getragen, auf das Symbol für Spotreinigung geklickt und fertig. Theoretisch kann man den VR9200 auch über die Fernbedienung fernsteuern – dann nicht mit Richtungstasten, sondern mit einem kleinen Laserpointer. Fanden die Katzen super, war mir aber dann auch zu aufwändig, um Rooooobert zu einem bestimmten Punkt zu lotsen.

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Jetzt der Kobold VR200. Eine App gibt es wie gesagt noch (immer?) nicht. Stattdessen bedient man über Touch-sensitive Tasten unterhalb des Displays oder aber über die Fernbedienung.

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Das Menü ist selbsterklärend und alles steht auf dem Display. Die Funktionen sind exakt die selben. Spotreinigung, alle Räume, Zeitplan. Außerdem gibt es auch hier Richtungstasten für eine Fernsteuerung. Im Prinzip hätte ich also mit den Saugrobotern ein ferngesteuertes Rennen durch die Wohnung veranstalten können. In der Praxis ist die Funktion mir dann doch auch hier zu langatmig.

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Fazit zur Bedienung: Bei der Steuerung über die App ging mir das Herz auf. Die App ist einfach gestaltet, der Samsung PowerBot VR9200 extrem einfach verbunden und dann kann ich über das Smartphone den Sauger einstellen und steuern – weltweit. Unterwegs habe ich es recht selten genutzt, ab und zu mal saugen lassen bevor man mit Besuch nach Hause kommt, damit der Katzenstreu weg war und das war es. Aber trotzdem: So eine App ist für mich (!) eine richtig feine Sache. Jetzt das „Aber“: Meine Eltern hätten darauf glaube ich wenig Lust gehabt, klassisch über das wirklich kinderleichte Bedienfeld des Vorwerk Kobold VR200 wäre da wohl die Wahl gewesen, das Display des Samsung mit den Symbolen fand ich eine Spur weniger selbsterklärend. Unentschieden, kommt auf den Nutzer an.

Butter bei die Fische: Halten die Saugroboter was sie versprechen?

Kurz: Ja.

Lang: Ich habe ein neues Lieblings-Gadget. Saugroboter sind der Knaller. In Sachen Intelligenz würde ich dem Samsung ein paar klügere Verhaltensweisen unterstellen, der Vorwerk hat sich in der Summe über die Wochen dann doch zwei, drei Mal mehr festgefahren. Die untere Eben der Wohnung (kleine Maisonette) hat irgendwas um die 35-40m². Das Wohnzimmer mit angrenzender Küche, einen Flur, das Schlafzimmer und das war es. In das Badezimmer habe ich beide aus Hygienegründen nicht fahren lassen.

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Der PowerBot VR9200 legt los und fährt in Bahnen den Bereich ab, danach noch einmal diagonal zu den gefahrenen Bahnen – fertig. Dabei werden Hindernisse erkannt, an Wänden wird meist gerade daran gefahren und wenn irgendwelche Sensoren sagen, dass es dort schmutzig ist, wird die Saugleistung hochgeregelt. Das macht der PowerBot ohnehin dynamisch, man kann ihn immer im Eco-Modus nutzen – wenn es besonders schmutzig wird, wird die Saugkraft automatisch kurz hochgefahren. Hat sich der VR9200 mal an sein Gebiet gewöhnt, wird die Reinigung auch gefühlt schneller. Die untere Ebene der Maisonette (Laminat, ~ 35m²) war so in 26 Minuten geschafft.

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Der Kobold VR200 fährt aus der Station, braucht eine Sekunde und dann gibt es zwei Besonderheiten. Zum Einen wird das Jagdgebiet unterteilt. Mehrere Parzellen und jede wird nacheinander gereinigt. Der Samsung macht quasi alles mehr oder weniger auf einmal. Zum anderen wird nicht nur in Bahnen gearbeitet, sondern die „Beute“ erst an der Außenbahn in Richtung Ergänzungsbürste umkreist und dann in Bahnen im Inneren des umfahrenen Kreises gereinigt. Danach geht es zur nächsten Parzelle und das Spiel beginnt von vorne. Die Methode ist langsamer, die untere Ebene der Wohnung war so in rund 41 Minuten fertig.

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Weniger Gutes? Gibt es bei beiden Geräten. Beim Samsung habe ich einen Wandfolge-Sensor nur selten erkennen können. Jede Bahn fährt Roooobert an die Wand, bremst vorher ab, fährt ganz ran, regelt eventuell hoch und dann geht es in die nächste, leicht versetzte Bahn. Wall-E folgt der Wand beim umkreisen, sodass die Ergänzungs-Bürste hier an der Wand entlang arbeitet. Im Ergebnis tut sich da nicht viel, aber je nach Schmutz können beide Methoden Vor- und Nachteile haben. Der Vorwerk ist mit 9,5cm deutlich niedriger und kam auch unter eine Stelle unter der Treppe, an welcher der Samsung scheiterte. Wobei sonst Stühle, Tische und Co auch für den Samsung kein Problem darstellten. Beide Geräte haben einen Erzfeind: Ladekabel. In der Wohnung eines Geeks ein Problem. Die Sauger strangulieren sich gerne mal an herabhängenden Kabeln und brechen die Reinigung ab.

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Man stellt danach sein Verhalten um, nichts darf mehr auf dem Boden liegen oder herabhängen damit die Roboter dann zu einer fest eingestellten Uhrzeit jeden Tag ohne Hindernisse ihr Werk verrichten. Eine Gewöhnungssache. Ansonsten: Der Vorwerk mag keine Schnürsenkel (der VR9200 hatte hier keine Probleme), der Samsung keine sehr langen Teppich-End-Fransen (die mochte der Vorwerk auch nicht, spuckte sie aber aus, der Samsung beendete die Reinigung).

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Jetzt noch ein fetter Kritikpunkt am Samsung meinerseits: Meine Hanteln mag er nicht. Die liegen – natürlich nur zur Verzierung – im Wohnzimmer herum. Während der Vorwerk diese erkennt und umfährt und allenfalls leicht berührt, mag der Samsung die Form von Gewinde und Mutter nicht erkennen und holzt jedes Mal volle Motten gegen das Metall. Das ist mir erst nach ein paar Tagen aufgefallen und da war das Malheur schon passiert: Der 1.400 Euro-Sauger hatte massive Kratzer im Kunststoff an den Seiten. Ärgerlich. Wäre es kein Testgerät was ohnehin zurück muss, hätte ich mir vermutlich selber in den Hintern gebissen. Der Vorwerk hatte einige Striemen, aber nicht so tiefe Macken. Auch der Vorwerk kassiert einen Kritikpunkt der nicht ohne ist: Schweres Katzenstreu macht ihm Probleme. Während der Samsung alles aufsaugt, sorgt die Ergänzungsbürste des Vorwerk dafür, dass das Katzenstreu teils auf bereits gesaugte Bahnen geschleudert wurde, wodurch am Ende ein paar Krümel übrig blieben.

Und sonst?

  • Der Vorwerk hat einen Henkel. Vertrauenserweckend ist das Stück Plastik nicht, aber immerhin gibt es einen Griff – den Samsung kann man immer nur mit zwei Händen hochheben.

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  • Beide sind im Eco-Modus recht leise. Der Samsung ist mit rund 50dB etwas leiser als der Vorwerk mit rund 58dB. Klingt nicht viel, hört man aber schon.
  • Treppen werden auch von beiden erkannt. Beide stoppten zuverlässig ohne die Treppe herunter zu fallen.
  • Der Filter des Samsung gefällt mir besser. Zur Not kann ich diesen in der Waschmaschine reinigen. Der Lamellenfilter des Vorwerk erlaubt das nicht.

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Tl;dr – das Fazit

What a time to be alive. Ich habe mir den Kobold in das Haus geholt, da der VR9200 mein erster Saugroboter war und ich ohne Referenz Angst gehabt hätte zu viel zu schwärmen. Jetzt schwärme ich von zwei Saugrobotern. Die Wohnung ist immer sauber, man kommt man Hause und muss nicht mehr fegen. Klar, einmal jede Woche (oder zwei) muss man vielleicht ein paar Kanten abgehen, wo das Ergebnis nicht perfekt sauber ist, aber sonst ein tolles Ergebnis. ABER: 1.400 Euro. Oder 1.200 Euro je nach Angebot (in der Schweiz dagegen wohl deutlich, deutlich günstiger) sind für den Samsung PowerBot VR9200 eine aberwitzige Ansage. Auch 749 Euro sind mir für den Vorwerk eigentlich zu viel. So viel Geld hätte ich vorher nie für einen Saugroboter ausgegeben. Allerdings muss ich diese Aussage nach meinem Test relativieren. Ich will nicht mehr ohne Saugroboter, ich hätte nicht erwartet, dass so ein Gadget im Alltag so viel Komfort bringt. Welcher von den beiden gewinnt am Ende? Puh, kann ich nicht sagen. Beide hatten Vor- und Nachteile bei der Reinigung. Der VR9200 hatte eine höhere Saugkraft, war leiser und war schneller, der VR200 war dagegen flacher und hatte die Ergänzungsbürste. Die App des Samsung PowerBot VR9200 ist eine extrem feine Sache für einen Geek, da muss man bei Vorwerk noch immer drauf warten. Unter dem Strich würde ich wohl ein Unentschieden werten. Hier der Testbericht in Videoform mit ganz viel Catcontent 😉 auch die Saugwege der Geräte sind hier gut zu erkennen.
Videolink

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37 thoughts on “Samsung PowerBot VR9200 und Vorwerk Kobold VR200 im Vergleich [4k]

  1. Hi,
    Super Video!
    habe hier eine VR9300 rumliegen und bekomme den einfach nicht mit der App verbunden. Darf man fragen was Du für einen Router hast? Hat die Einrichtung bei dir ohne Probleme geklappt?

  2. Du hast uns da auf so eine Idee gebracht und du bist Schuld wenn wir 750 Euronen für nen unnötigen Roboter ausgeben 😛 Danke Lars xD

  3. Ein sehr gutes Video! Wie überhaupt der ganze Blog, eine Top Seite ist! Und die Diskussionskultur ist einfach klasse! Egal bei welchem Thema, es wird immer konstruktiv diskutiert. Es macht einfach nur Spaß mit Euch allen, mit dem Team der Seite und mit den vielen vielen Usern!
    Das musste ich einfach mal loswerden 🙂

  4. Also, ich habe seit 6 Monaten den günstigen von Vileda und der leistet für 95 Euro eine super Arbeit. Ich habe 3 Stubentiger und das Ding hat ordentlich zu tun. Ich brauche keine Schickimicki Ladestation, die das Gerät selbst anfährt. Ich lade den, wenn er leer ist (ca. 3 Stunden) einfach wieder auf. Saugleistung klasse, einfach zu reinigen und das reicht.

  5. Lars erst einmal Respekt an ds Video. Kaum Schnitts bzw. eigentlich gar keine, alles durchweg erzählt ohne Probleme oder Versprecher. Das bekommt kaum jemand hin.
    Desweiteren sehr informativ, lustig und wirklich angenehm das Video zu schauen. Da kommt keine Langeweile auf bzw. beschummelt man sich nicht selbst und spult vor 🙂

    Bin auch am überlegen aber 1400 euro wäre mir das nicht wehrt. 750 Euro für den „Vorwerk“ sind zwar auch noch viel aber diese kleinen „Nachteile“ der eventuellen nicht ganz 100% Reinigung, würde ich dafür schon in Kauf nehmen.

    Freue mich wieder auf neue Tests von dir besonder auf das Note 6/7 jnd die neue „Solis“

    • Danke dir für das Lob 🙂 fällt nicht jedem auf.

      Ich wüsste gerne wie sich die iRoomba Saugroboter für um die 350 Euro schlagen.

      Auf das Note 7 bin ich auch schwer gespannt, bisher nur gutes gehört 🙂

      • Na dann weißt du ja was zu tun ist…
        iRoomba kontaktieren 😉

        Eine Frage hätte ich jedoch noch. Ich bin im August (also in der Zeit der Vorstellung vom Note) in Amerika. Kann ich ein Note, welches ich eventuell dann gleich in Amerika kaufen würde, vorausgesetzt es kommt Zeitnah nach der Präsentation, auch in Deutschland benutzen? Telefonieren, Lte, Ladestecker usw….. Funktioniert das alles?

        • Der Stecker ist ein anderes, aber die Ladekabel gibt es ja hierzulande. CDMA-Geräte funktionieren hier auch nur bedingt. Aber die meisten Geräte in den USA machen auch hier keine Probleme, habe selber schon einige Geräte aus Deutschland in den USA und anders rum genutzt. Muss man aber bis zur Präsentation warten, um das definitiv zu sagen 🙂

      • Wie ist das Note 7 so? Mach doch mal ein Bild und ein Video davon, es liegt doch gerade bestimmt irgendwo auf deinem Schreibtisch 😉

      • Wollte ich gerade sagen als dritter Hersteller und sogar mit besten Referenzen eine perfekte Alternative.

        Das Note 7 ja das gute Ding. Hoffentlich nicht wieder mir ein Abklatsch vom s7 mit mehr RAM. Beim RAM erwarten uns bald 8 GB da sind die Chinesen allen voraus.
        6 GB RAM ist ja bereits auch von dem Chinesen auf dem Markt.

  6. Tut mir leid, aber die Fehler/ Macken klingen nicht nach 1400€ … eigentlich dürften gar keine Kratzer in den Dingern drinnen sein. ??

    • Mach eine Website mit einer Million Klicks im Monat auf und das läuft. Testgeräte müssen natürlich danach zurück. Viel Erfolg. 😉

      Testgeräte machen Spaß, aber ich muss die mir in den Alltag einbauen, kann auch echt nervig sein. Daher mochte ich die Saugroboter vielleicht auch so gerne 🙂 sie haben mir Arbeit abgenommen

          • ??? ist klar..Roboter kommt vom russ rabota= arbeiten u ist im Deutschen bewußt maskulin? der Roboter eben…..
            ‚Humor ist der Knopf, der verhindert, daß uns der Kragen platzt (Ringelnatz)..??

          • Ja schon klar, deshalb ja mein Kommentar :-D. Ein bissle Spaß muss sein 🙂

          • ob das alice schwarzer ok findet?!? also einen männlichen und einen weiblichen wär doch wenigstens gleichberechtigung gewesen 😀

            ansonsten wär ein test mit nem „billig“ gerät wirklich mal interessant. aber 1400 € für nen staubsauger?!? ok 350€ für ne fotokugel sind auch nicht wirklich besser. wobei der sauger einem ja wenigstens noch die arbeit abnimmt. naja die dinger werden irgendwann auch noch billiger….hoffe ich mal.

          • Genau, aber ohne E – also Staubwischen – ist nicht mein Ding.
            Wie sagte schon Tim Taylor, der Heimwerkerkönig?
            „Was brauchen wir?“ – „MEHR POWER!“

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