Samsung stellt UFS-Speicherkarten vor – super schnell, (noch) mit nichts kompatibel

Speicherkarten sind eine feine Sache: Der interne Speicher eines Smartphones wird flott und günstig erweitert – optimal. Wobei das nur in der Theorie zutrifft, in der Praxis hat es gute Gründe, dass Samsung bei dem Galaxy S7 eine Option entfernt, welche es eigentlich seit Android Marshmallow gibt.

Samsung_UFS_SDcard_1

Der „Adoptable Storage“ erlaubt es unter Android 6.x eigentlich, SD-Karten wie den internen Speicher eines Smartphones zu nutzen. Allerdings setzt Samsung beim Galaxy S7 auf schnellen UFS 2.0-Speicher und MicroSD-Karten sind um ein Vielfaches langsamer, sodass das Smartphone mit dem „Adoptable Storage“ ausgebremst werden könnte.

80 MB/s read und 20 MB/s write sind bei MicroSD-Karten keine Seltenheit. Die neuen Speicherkarten von Samsung basieren dagegen auf dem „Universal Flash Storage (UFS) 1.0 Card Extension“-Standard, kommen in Größen von 32, 64, 128 und 256 GB und schaffen dabei mächtig hohe Geschwindigkeiten von bis zu 530 MB/s im Read, einer Leistung die sonst erst bei SSDs zu finden ist.

“Our new 256GB UFS card will provide an ideal user experience for digitally-minded consumers and lead the industry in establishing the most competitive memory card solution,” said Jung-bae Lee, senior vice president, Memory Product Planning & Application Engineering, Samsung Electronics “By launching our new high-capacity, high-performance UFS card line-up, we are changing the growth paradigm of the memory card market to prioritize performance and user convenience above all.”

Hinzu kommt eine Random Read Performance von 40.000 IOPS – nicht ganz SSD-Niveau, aber schon kurz davor, klassische MicroSDs liegen hier bei 1.800 IOPS. Sequentiell geschrieben wird mit bis zu 170 MB/s und 35.000 IOPS – ebenfalls um Welten schneller als jede MicroSD. Als Beispiel: Die schnellste MicroSD derzeit stammt von Sandisk und ist noch nicht erhältlich, mit UHS II kommt sie auf 275 MByte/s Read und bis zu 100 MB/s Write. Jetzt kommt allerdings der (derzeitige) Dealbreaker:

Samsung_UFS_SDcard_256GB

Obwohl die Größe offenbar mit der einer bisherigen MicroSD übereinstimmt, ist das Pin-Layout ein komplett anderes. Die Kontakte können derzeitige Smartphones also nicht ansteuern. Ähnlich ist dies bei der UHS-II MicroSD von SanDisk, wobei diese immerhin UHS-I Unterstützung bietet. Mit dem Samsung Galaxy Note 7 könnte das Thema natürlich an Fahrt gewinnen, wobei ich hoffe, dass sowohl UFS- als auch MicroSD-Karten unterstützt werden, der Preis dürfte nämlich signifikant höher liegen.

Quelle: Samsung via SmartDroid

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14 thoughts on “Samsung stellt UFS-Speicherkarten vor – super schnell, (noch) mit nichts kompatibel

  1. WOW aber wurde ja schon auf der letzten Messe kurz angekündigt. Klingt super auch wenn das lesen und schreiben eine Micro SD nie so aufgefallen ist. Feine Sache

  2. Das dürfte für die ultrabooks und Tablets Sehr interessant sein , somit hat man deutlich bessere Geschwindigkeiten und bremst das ist System nicht unnötig aus

    • Samsung schaut bei sowas natürlich immer zuerst auch, wie es zu den eigenen Geräten passt und gerade bei Samsungs Ultrabooks und Tablets ist so ne Karte ziemlich unnötig… zum einen verbaut Samsung auch nicht mehr in jedem Ultrabook einen SD-Schacht, beim TabPro S gab es auch keinen und die Tablets, die so einen Slot haben, haben langsamen internen Speicher, was so eine Karte unnütz macht ^^
      Ich denke Samsung schielt da wirklich hauptsächlich auf die Smartphones…

      • Ich glaube auch das Samsung eher auf die Smartphones und Tablets zielt , aber selbst Kameras Ultrabooks und Andere Geräte davon auch profitieren können

  3. Klingt interessant, bin aber durchaus skeptisch, ob sich das Ding bzw. Pin-Layout etc. durchsetzt… wenn schon ein Anschluss wie USB-C so ewig braucht, wirds bei sowas kaum schneller gehen ^^ Ich glaube da sterben die SDs vorher aus, bevor dieses Design hier richtig angekommen ist ^^
    Faszinierend ist es aber alle mal. Bin immer wieder aufs neue erstaunt, wie in so ein dünner Stückchen Plastik so viel Speicher passt

    • Ich könnte mich eher zu so einer Speicherkarte überreden lassen, als alle meine USB non Typ C Kabel in den Müll zu schmeißen, da eig fast alles über USB läuft….eine neu SD Karte zu kaufen wäre für mich da ein kleineres Problem.

    • DAs ist recht einfach, das nächste Note oder Galaxy S kommt mit einem Steckplatz für die neuen Karten. Wenn der Vorteil wirklich so groß ist werden andere Hersteller nachziehen.

      Aber der Speicher steckt halt dauerhaft im Phone, ich wechsel den bei mir nie, daher ist es mir eigentlich egal was da für eine Pinbelegung ist.

    • USB 3.0 hat auch Jahre gebraucht, heute würdest du wohl kaum noch einen USB 2.0 Stick kaufen, vor 9 Jahren hat aber jeder noch den Kopf geschüttelt.
      Und USB 3.0 ist schon längst überholt, der Nachfolger USB 3.1 ist auch schon nicht mehr neu, trotzdem habe nur wenige Geräte einen solchen Anschluss, aber es werden ständig mehr 🙂

      • USB 3.0 war aber auch abwärtskompatibel… du konntest dir also bedenkenlos einen 3.0-Stick holen und ihn bei, immer joch verwendeten, 2.0 Anschlüssen verwenden… bei USB C und eben den neuen SD-Karten ist das nicht der Fall und das macht es zu einer ganz anderen Geschichte
        bei USB C darf man zudem nicht nur auf die paar Smartphones schauen, die mit dem Anschluss kommen… PCs, Laptop’s etc. nitzen USB C noch praktisch überhaupt nicht… und das obwohl es den Standard schon weit über ein Jahr offiziell gibt…

  4. tja ei oder huhn … aber schön das irgendeiner die eier 😀 in der hose hat und sich er ganzen sache an nimmt. mal gucken wie es in 5 jahren aussieht.

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