„The Wall“: Samsung zeigt MicroLED TV mit 146 Zoll

Die meisten dürften wohl die Szene aus der zweiten Staffel, Folge fünf von „How I met your mother“ kennen, in welcher Barney Stinson auf die Frage, warum er keinen Fernseher habe antwortet „See that wall?“ und per Knopfdruck die komplette Wand als TV einschaltet. In eben diese Richtung geht Samsung nun nach „The Frame“ mit dem auf der CES 2018 heute präsentierten „The Wall“ – wobei die Größe von 146 Zoll eigentlich sogar nur zweitrangig ist.

„The Wall“ ist viel mehr als nur eine große Glotze. Als erster TV überhaupt setzt Samsung hier auf MicroLED, DIE Zukunft der TV-Branche und ein Ausrufezeichen in Richtung der OLED-Konkurrenz.

Große Fernseher sind der absolute Trend derzeit und auch wenn Samsung mit 146 Zoll hier die Messlatte erneut nach oben schraubt, ist der Blick auf die Technologie viel interessanter als die Größe des Panels. „The Wall“ ist ein modularer MicroLED TV.

Auf 371 Zentimetern Diagonale zeigt Samsung hier einen wichtigen Schritt: Bisher setzte man mit QLED auf eine – sehr weite – Entwicklung der LCD-Technik. Eine Hintergrundbeleuchtung, davor ein Farbfilter und entsprechend wird das Bild erzeugt. In den letzten Jahren war Samsung jedoch mehr und mehr durch OLED-Fernseher unter Druck geraten. Angeführt von LG setzten Hersteller solcher Panels auf die OLED-Technologie, bei der jeder Pixel selber sein Licht erzeugt. Eine fehleranfällige Hintergrundbeleuchtung ist somit hinfällig. Besserung war für Samsung insofern nicht in Sicht, als dass man für eigene OLED-Panels schlicht nicht die benötigten Patente hat, wie LG sie zur Herstellung nutzen kann. „The Wall“ wiederum setzt nun aber das Ausrufezeichen mit einer Technologie, welche OLED überlegen ist und von vielen als die Zukunft der Branche angesehen wird.

Vereinfacht ausgedrückt hat OLED ein Problem: zwar können die einzelnen Pixel jeweils ihr eigenes Licht erzeugen und sind entsprechend gut ansteuerbar und können ein perfektes Schwarz erzeugen, jedoch setzen sie auf ein organisches Substrat mit einer nicht kristallinen Struktur. Im Gegensatz zu LEDs etwa in Taschenlampen und Co. können OLEDs somit weder die Haltbarkeit noch die Helligkeit dieser erreichen. MicroLED ist nun der große Sprung hin zu einer kristallinen Basis, wie sie herkömmliche LEDs nutzen. Man kann sich „The Wall“ also als 371 Zentimeter große Fläche aus winzigen LEDs vorstellen. Jede dieser LEDs ist wie bei einem OLED einzeln ansteuerbar, eine Hintergrundbeleuchtung braucht es nicht. Im Gegensatz zu OLED kann mLED allerdings viel höhere Helligkeitswerte erreichen und ist – zumindest in der Theorie – durch die kristalline Struktur langlebiger als OLED.

Samsung hatte durch die OLED-Konkurrenz in den letzten Jahren den großen Fokus auf mLED gelegt, allerdings verblüfft man nun mit einer Präsentation auf der CES 2018. MicroLED ist in der Herstellung zwar theoretisch einfach, in der Form des „The Wall“ modular und in jeder Größe zu fertigen, jedoch war es in den letzten Jahren so, dass häufig die blauen Subpixel eine sehr geringe Haltbarkeit aufwiesen. Die Ankündigung von „The Wall“ ist ein Ausrufezeichen Samsungs – allerdings wurde nichts zu einem Marktstart und noch weniger Preis gesagt. Stattdessen wird zumindest 2018 noch von Samsungs QLEDs beherrscht. Bis dann mit MicroLED tatsächlich Samsungs Antwort auf OLED auf breiter Front kommt, wird wohl dann doch noch etwas Zeit vergehen.

“Bei Samsung setzen wir alles daran, den Nutzern eine breite Auswahl an innovativen Displaytechnologien für besondere Seherlebnisse zu bieten“, sagt Jonghee Han, President of Visual Display, Samsung Electronics. „Als weltweit erster modularer MicroLED TV für Endverbraucher steht ‚The Wall‘‚ für einen weiteren Durchbruch. Das Display lässt sich auf jede gewünschte Größe anpassen und setzt Maßstäbe in Sachen Helligkeit, Farbraum, Farbvolumen und Schwarzwerte. ‚The Wall‘ ist der nächste Schritt auf unserer Roadmap mit Displaytechnologien der Zukunft. Und wir freuen uns sehr, unseren Kunden dieses bemerkenswerte Bilderlebnis auf der CES vorstellen zu können.“

Quelle: Samsung

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17 thoughts on “„The Wall“: Samsung zeigt MicroLED TV mit 146 Zoll

  1. Stellt Samsung dieses Jahr nicht auch seine normalen tvs von 2018 vor ausser den Riesen tv(the wall) den sich so oder so niemand leisten kann bzw in kein normales Wohnzimmer passt.?das würde mich auch gerne mal interessieren.Nachfolger vom q9 zb.?

  2. Uii hätte ich nicht gedacht, dass es Anfang 2018 schon präsentiert wird, vorallem nicht in der Größe. Bis zur bezahlbaren Marktreife, wird es aber wohl noch 1-2 Jahre dauern.

    Die Frage ist aber auch, ob es wirklich echte selbstemmitierende LED sind oder ob Samsungs Marketing Abteilung hier wieder nur einen falschen Namen angesetzt hat, weil es LED sind und micro sind sie auch, also lass sie uns microLED nennen. ^^

    Und die Auflösung wäre noch interessant, ob sie schon 4K herstellen können oder es noch HD/Full HD ist.

  3. Klingt sehr geil! Dann weiß ich wenigstens welche Technik mein nächster TV besitzt 🙂 Aktuell bin ich mit dem QLED von 2017 ausm Samsung Gewinnspiel sehr zufrieden 🙂

      • Curved hat halt seinen eigenen Touch, entweder man mag es weil man eben „richtig“ vor dem TV sitzt oder net weil man halt „falsch“ sitzt und schlechtere Bildqualität und Spiegelungen hat.. aber die Bildqualität und die Apps sind alle Weltklasse, ich brauch keine Smart TV Box oder sowas mehr, der TV kann alles selbst, ist gut bedienbar und auch richtig schnell 🙂

    • Hömma Troll, zu meiner Schande kann ich nicht in die Zukunft schauen. Also kann man sich nur kit verschiedenen Herstellern unterhalten und ein bisschen versuchen zu verstehen. Demnach wäre mLED die Zukunft und LG hat noch vier, fünf Jahre um die immensen Investitionen in die OLED Fabs zu amortisieren. mLED hat in der Theorie eine Menge Potential, aber in der Praxis sind bestimmte Subpixel noch immer nicht so weit. Aber da du ja gerne unsubstantiiert pöbelst: erkläre dich und sage warum es nicht die Zukunft ist und was stattdessen in fünf Jahren gekauft wird. Danke.

  4. Das OLED sehr wohl hohe Helligkeiten erreichen kann, ist eigentlich schon länger bekannt…
    Außerdem ist das Problem bei OLEDs nicht der Alterunsprozess ingsgesamt, sondern die blauen Subpixel, welche schneller Altern, was schlicht an der Frequenz von blauem Licht liegt

    Außerdem hat LG die Lebensdauer von ihren OLED-TVs schon 2016 mit 100.000 Stunden angegeben und liegt damit ein deutliches Stück vor LCD mit 70.000 Stunden.
    Das entspricht einer Lebensdauer von 10 Jahren bei 10h Betrieb TÄGLICH.

    • Wobei bei hohen Helligkeiten das Display bei OLED deutlich mehr leidet und die Farbgenauigkeit krass leidet. Die Helligkeit ist bei mLED zudem um ein Vielfaches höher (ist sie bei QLED vs OLED ja schon)

  5. MicroLED TV ist äußerst spannend!
    Die Fernseher werden tatsächlich immer größer, auch bei uns daheim.
    Als erstes Flat TV hatte ich noch 42″ Plasma von LG und dann ein 50 Zöller Plasma von LG. Aktuell ist ein 55 Zöller an Samsung an der Wand.
    Und ja, wir hätten gerne einen größeren ?

  6. Wie groß sollte der Sitzabstand zu so einem Bildschirm wohl sein um perfekt zu schauen? Mein Wohnzimmer misst 4,85 m Breite und da müsste man wohl die Schrankwand entfernen und ihn direkt an die Wand montieren. Einfach riesig. Wie bring ich das der Frau bei? ?

    • Würde fast behaupten dass der Abstand zu gering ist.^^
      Da tut einem ja der Nacken weh vom vielen Kopf hin und her bewegen. ?

      Ps. Deiner Frau musst du nur sagen dass Shopping Queen da auch drauf läuft… ??

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