Exynos 9820 vorgestellt: (nur) 8nm für das Galaxy S10, 8k Video wird unterstützt

Nachdem Apple mit dem A12 erneut einen absolut beeindruckenden Schritt in Sachen SoC-Entwicklung getan hat und Huawei mit dem Kirin 980 in Teilen gleichziehen konnte, folgt nun Samsungs nächstes Flaggschiff-SoC. Während Apple und Huawei auf 7nm setzen, bleibt Samsung mit 8nm größer bei der Fertigung.

Samsungs Exynos 9 9820 dürfte mit großer Sicherheit das Herz des kommenden Galaxy S10 darstellen. Insofern war man hier gespannt darauf, wie die Südkoreaner Apples und Huaweis Halbleiter-Entwicklungen kontern würden. Das Ergebnis ist stark, bleibt in Teilen jedoch auch hinter den Erwartungen zurück.

Noch Mitte Oktober hatte Samsung den Start der, für die Industrie in Zukunft extrem wichtigen, EUV-basierten 7nm-LPP-Fertigung  angekündigt. Angesichts einer 7nm-Fertigung bei Apple und Huawei war man insofern auch davon ausgegangen, dass auch Samsungs nächstes Flaggschiff-SoC auf 7nm mit Vorteilen bei Effizienz und Power setzen würde. Stattdessen bleibt man noch auf einer Fertigung von 8nm FinFET. Ein Unterschied von 1nm bei der Fertigung klingt nach nicht viel, ist für die Branche jedoch immens.

Ansonsten kommt der Exynos 9 9820 mit den üblichen Verbesserungen: 20 Prozent mehr Power oder eine um 40 Prozent gesteigerte Effizienz im Vergleich zum aktuellen Exynos 9810. Interessant ist dennoch, dass Samsung von dem bisherigen Layout abweicht. Statt wie bisher vier starke mit vier effizienten CPU-Kernen zu paaren, setzt man nun auch eine starke Dual-Core CPU der 4. Generation des samsungeigenen Designs, zwei weitere „mittlere“ Cortex-A75 CPUs und vier weitere, effizientere Cortex-A55 Kerne. Huawei hatte ein ähnliches Design mit drei Abstufungen auf der IFA 2018 für den Kirin 980 vorgestellt.

Ebenso setzt Samsung nun auf einen eigenen Chip für künstliche Intelligenz. Eine NPU, die besonders viele gleichzeitige Operationen erlaubt und für bestimmte KI-Aufgaben geeignet ist. In der Praxis für viele Nutzer spürbarer dürfte dagegen der ISP sein. Der für die Bildverarbeitung zuständige Part des SoC wurde ebenfalls aufgebohrt und erlaubt Videoaufnahmen mit 8k-Auflösung bei 30fps. Entsprechend könnten auch 4k-Videos mit 120fps oder extreme Slow-Motion-Aufnahmen möglich sein.

Ebenfalls stärker geworden ist die GPU, hier setzt Samsung ähnlich wie Huawei beim Kirin 980 auf eine Mali-G76MP12 GPU, welche eine um 40 Prozent gesteigerte Performance oder um 35 Prozent gesteigerte Effizienz bei gleicher Leistung bietet.

Mit LTE Cat 20 in Verbindung mit 8CA will Samsung einen Downstream von 2Gbit erreichen – praktisch relevanter ist dagegen 4x4MIMO für einen guten Empfang. Spannend ist zudem, dass Samsung eine „PUF“ (Physically Unclonable Function) für eine gesteigerte Sicherheit integriert hat.

To keep user’s information safe and secure, the Exynox 9820 uses physically unclonable function (PUF) to store and manage personal data in perfect isolation. While PUF provides the unique key, secure key manager supports other security protocols, such as key generation, storage and derivation.

Insgesamt ein sehr interessantes SoC mit einer erwartbaren Leistungssteigerung, die bei der Videoaufnahme auch die Konkurrenz überflügeln dürfte. Dass Samsung allerdings noch „nur“ auf 8nm setzt, könnte auch in Hinblick auf einen kommenden Qualcomm Snapdragon 8150/855 spannend werden: die Konkurrenz in Form von Apple und Huawei bietet bereit 7nm.

Quelle: Samsung

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