Die erste Beta zu Android 10 für das Galaxy S10, S10e und S10+ ist nun etwa zwei Wochen alt. Zeit also, mal die ganzen neuen Features aufzulisten, die Android 10 mit sich bringen wird.
Dabei ist von kleinen Änderungen in Sachen Design bis zu neuen Features alles dabei. Auch wenn sich die Anzahl in Sachen Features eher in Grenzen hält.
Quick Settings, Smart Things und Bildschirmrecorder
Anfangen bei den Quick-Settings, also der Leiste, die von oben nach unten herunter gezogen werden kann. Hier hat sich ein wenig etwas geändert: Zum Beispiel ist die Datumsanzeige nun unter die Uhrzeit gewandert. Zieht man die Leiste komplett runter, befindet sich die Uhr- und Datumsanzeige nun nicht mehr in der Mitte, sondern auf der linken Seite.
Auch bei Smart Things bzw. dem Panel hat sich etwas geändert. Hier erscheinen die verbundenen Geräte nicht mehr direkt in der Leiste, sondern unter Geräte. Heißt also, man müsste einen kleinen Zwischenschritt durchführen um an die verbundenen Geräte zu gelangen.
Mit Android 10 erhält die Galaxy S10-Reihe auch einen nativen Bildschirmrecorder, den man schon vom Galaxy Note10 kennt. Fortan kann man seinen Bildschirm auch aufnehmen ohne eine Drittanbieter-App nutzen zu müssen.
Gerätewartung, Gestensteuerung, Einhandbedienung und Schnelles Induktives Laden
Die Gerätewartung hat Samsung komplett überarbeitet. Neben einem neuen Design gibt es auf der Startseite auch Tipps zur besseren Nutzung des Smartphones. Alles wirkt einfach moderner und meiner Meinung nach auch etwas übersichtlicher. In der Gerätewartung unter dem Menüpunkt Akku lässt sich nun auch festlegen wann der Ladevorgang beim Wireless PowerShare beendet werden soll.
Bei der Gestensteuerung gibt es nun drei Optionen. Zum einen handelt es sich um die ganz normale Navigationsleiste und zum anderen um die Gestensteuerung, die man bereits von Android 9.0 Pie kennt. Also das Wischen vom unteren Displayrand nach oben. Mit Android 10 gibt es nun auch Googles Gestensteuerung, die meiner Meinung nach sehr gewöhnungsbedürftig ist (Lars gefällt diese besser). Um zum Homescreen zu gelangen hat man weiterhin die Taste in der Mitte. Um einen Schritt zurück zu gehen, muss man von den Seiten in das Display wischen; für das Multitasking muss man vom unteren Displayrand nach oben wischen und kurz gedrückt halten. Wischt man unten Displayrand nach links oder rechts, kann man die zuletzt geöffneten Apps einzeln durchscrollen.
Die Einhandbedienung hat Samsung auch mit zweierlei Optionen erneuert. Nutzt man die klassische Navigationsleiste am unteren Displayrand, kann man die Einhandbedienung aktivieren indem man zweimal auf die Home-Taste drückt. Ist man aber ein Freund der Gestensteuerung, so wie ich, kann man auch eine Geste für die Einhandbedienung nutzen. Dazu muss man einfach von der Mitte des unteren Displayrands nach unten streichen.
Beim Induktiven Schnellladen hat sich Samsung auch was einfallen lassen. Dieses Feature ist allerdings bislang nur beim Note10 und Note10+ mit der Android 10 Beta verfügbar. Dabei handelt es sich um einen Zeitplan, welchen man selbst festlegen kann um das Schnelle Induktive Laden zu deaktiveren.
Aktiviert man den Zeitplan, werden Lüftergeräusche vermieden und die LED-Anzeige reduziert. Dies könnte für den ein oder anderen interessant sein, der sich durch beides gestört fühlt. Ich persönlich habe damit keine Probleme, dabei steht die Ladestation 20 cm von meinem Kopf weg.
Digitales Wohlbefinden/Kindersicherung und Dunkelmodus
Auch das Digitale Wohlbefinden, wo ich sehr sehr selten reinschaue (…vermutlich, da ich mich sonst unwohl fühlen würde), hat Samsung modernisiert. Auch hier wirkt es etwas übersichtlicher und moderner. Auf dem Startbildschirm werden die drei meist genutzten Apps angezeigt. Klickt man auf die jeweilige App erhält man weitere Details zu seinem Nutzungsverhalten.
Zu den Kindersicherungen und dem Dunkelmodus gibt es nichts zu sagen, unter Android 9.0 Pie war dieser noch als Nachtmodus bekannt. Unter Android 10 erhält der Nachtmodus einfach nur einen neuen Namen.
Neues Kamera-UI Redesign, Slow-Motion-Aufnahme der Frontkamera
Samsung hat es sich nicht nehmen lassen, mit Android 10 auch das Kamera UI, also das Design der Kamera, zu erneuern. Zum wiederholten Mal hat Samsung die Schaltflächen für die einzelnen Modes und die Schriftart verändert. Unter anderem befindet sich aktuell nur noch Schaltflächen für den Modus Live-Fokus, Foto, Video und Live-Fokus-Video über dem Auslöser. Den Rest findet man unter ,,Mehr“.
Die Einstellungen hat Samsung im großen und ganzen aber so gelassen wie sie schon unter Android 9.0 Pie waren. Ein weiteres Feature, welches mit dem zweiten Beta-Software-Update kam, ist die Slowmotion-Aufnahme mit der Frontkamera. Dabei ist die Qualität recht in Ordnung, das Video aber eher ruckelig. Das wird sich mit der nächsten Beta aber hoffentlich noch ändern. Um das Feature zu nutzen müsst ihr einfach nur den Slow-Mo Mode (nicht Super-Slow-Mo) aufrufen und zur Frontkamera wechseln.
Neue Animationen, Papierkörbe, neue Seitenlicht-Effekte, neues Anruf-PopUp und S-Pen
Die Animationen finde ich unter Android 10 sehr gelungen, schließt man zum Beispiel die Kamera-App, verkleinert sie sich schließlich in das Icon der Kamera. Diese Animation ist ähnlich dem Fade-In und Fade-Out. Dabei sind die Animationen meinen Meinung nach nicht zu langsam und auch schön flüssig. Auch die Lautstärkeregelung hat Samsung etwas verkleinert und mit einer neuen Animation versehen.
Desweiteren kann man nun auch das PopUp welches bei einem Anruf erscheint weiter verkleinern. Dies könnt ihr in den Einstellungen der Anrufe erledigen. Außerdem hat Samsung den Eigenen-Dateien und der Kontakte-App einen Papierkorb hinzugefügt. Ungewollt gelöschte Inhalte könnt ihr so innerhalb 15 Tagen wiederherstellen. Die Eigenen Dateien können nun Dateien zur gleichen Zeit an mehrere Ziele kopieren.
Zum Schluss hat Samsung auch noch neue Effekte für das Seitenlicht hinzugefügt, die sich durchaus sehen lassen können. Diese kann man auch noch nach Transparenz, der Farbe und der Breite des Effekts ein wenig individualisieren. Auf den Screenshots seht ihr mehr Effekte als es eigentlich sind. Der Grund hierfür liegt darin, dass ich ein Good Lock Plugin nutze.
Bei Features des S-Pens der Galaxy Note10 Reihe hat sich Samsung sehr zurück gehalten. Denn das Design und die Features blieben meiner Meinung nach identisch. Ein neues Feature gibt es jedoch.
Nun hat man die Option – aus welchen Gründen auch immer – mehrere S-Pens auf dem Display zu verwenden, während der eigen noch im Smartphone eingesetzt ist.
Android Auto ist nun vorinstalliert
Eine weitere Neuerung ist Android Auto. Nein, ich meine natürlich nicht die App, sondern die Art und Weise der Installation. Vor Android 10 musste man sich die App noch aus dem Google Play Store herunterladen. Ab Android 10 wird es so sein, dass Android Auto vorinstalliert sein wird. Ein extra App-Icon wie bislang gibt es nicht mehr.
Um zu Android Auto und den Einstellungen zu kommen, geht ihr bitte wie folgt vor: Einstellungen des Smartphones -> Google -> Geräteverbindungen -> Android Auto.Dort könnt ihr Android Auto nach euren Vorlieben einstellen. Steckt ihr das Smartphone via USB-Kabel / Wireless an euer Autoradio, sollte sich Android Auto automatisch auf dem Smartphone öffnen.
Allgemeines Fazit
Auch wenn Samsung mit neuen Features nicht gerade um sich schmeißt, kann sich Android 10 wirklich sehen lassen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es sich hierbei um die erste Beta der neuen Android-Iteration handelt. Im Allgemeinen kann man die Beta im täglichen Gebrauch relativ gut nutzen. Allerdings sollte man sich im Klaren sein, dass Google Pay und einige Banking-Apps nicht funktionieren.
Was neue Features oder Verbesserungen betrifft, bin ich relativ zuversichtlich, denn Samsung kümmert sich nach meinem Gefühl bei diesem Beta-Testprogramm etwas mehr um die Wünsche der Nutzer. Zumindest vermittelt man einem das Gefühl in der Samsung Community. Aktuell ist die Beta nur für das Galaxy S10, S10e und S10+ verfügbar. Der Start der Beta zum Note10 und Note10 lässt noch auf sich warten.