Android 11 / OneUI 3.0: Erster Vergleich mit Android 10 / OneUI 2.x

Vor nicht allzu langer Zeit hat Samsung nach mehrmonatiger Beta-Testphase die finale Version von Android 11 inklusiver neuer, aktualisierter Benutzeroberfläche OneUI in Version 3.0 veröffentlicht. Doch damit kommen auch die ersten Fragen auf.

Wie zum Beispiel nach der Verfügbarkeit der Aktualisierung für das Smartphone / Tablet XY oder welche Neuerungen es denn überhaupt im Vergleich zu Android 10 und der OneUI 2.x gibt.

Nach einem erfolgreichen Abschluss des Beta-Testprogramm zu Android 11 inklusive der neuen OneUI in Version 3.0 für die Galaxy S20-Reihe hat Samsung vor wenigen Tagen die finale Version an alle User eines Smartphone der S20-Reihe verteilt.

Mit der neuen OneUI 3.0 Beta hat Samsung die Software der Galaxy S20-Reihe nicht neu erfunden, sondern lediglich etwas verschönert und neu geordnet. Auf den ersten Blick fallen einem direkt die Schnelleinstellungen ins Auge, die Samsung etwas verschönert hat. Nicht von den Icons, sondern vom Hintergrund, der nun einen Blur-Effekt aufweist.

Dabei ist dieser im ausgeschalteten Dark Mode weiß und mit Dark Mode schwarz. Zieht man die Benachrichtigungsleiste ein zweites mal herunter, bleibt der Blur-Effekt erhalten. Außerdem sind die Schaltflächen vom unteren Rand nach oben gerutscht. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben.

App Drawer, Ordneransicht, Suche

Im App Drawer und der Ordneransicht hat Samsung nur ein wenig am Design gefeilt, was eigentlich nicht gerade wirklich erwähnenswert ist, aber trotzdem zu diesem Artikel dazu gehört. Des Weiteren hat man die Suche im App Drawer nun etwas verbessert.

Denn bei der Suche werden nun die Apps, App-Inhalte und Dateien im Speicher einbezogen, sowie Einstellungen vorgeschlagen und die zuletzt durchsuchten Dateien angezeigt.

Einstellungen

Die Einstellungen hat Samsung etwas stärker bearbeitet und neu geordnet. Am oberen Rand sieht man sein hinterlegtes Samsung-Konto, welches man auch bearbeiten kann. Darunter ist quasi alles beim alten. Die Unterteilung zwischen den verschiedenen Geräten wurde ebenfalls etwas verbessert. Ebenso die Aufschlüsselung der jeweiligen Einstellungen unter dem Hauptpunkt. Ansonsten wurden einige Einstellungen etwas anders benannt oder neu aufgebaut.

Sperrbildschirm

Wie zum Beispiel der Punkt Sperrbildschirm, der zwar vorher auch schon vorhanden war, aber etwas besser aufgeschlüsselt ist und dadurch nun übersichtlicher wirkt. Des Weiteren ist das Einstellungsmenü für Android Auto nicht mehr allzu sehr versteckt, sondern befindet sich im Menü Verbindungen.

Akku und Gerätewartung

Auch den Menüpunkt Akku und Gerätewartung hat Samsung massiv verändert. Zwar ist die Startseite noch so wie vorher, doch schaut man sich die Punkte Akku usw. an, sieht alles moderner und übersichtlicher aus. Die Anzeige für den Akkuverbrauch und die letzten Tage wurde erneuert, sowie einzelne Einstellungen neu benannt.

Größere Veränderungen gibt es hingegen im Menüpunkt Speicher. Im Gegensatz zu vorher, sieht man nun auf den ersten Blick, mit was ganz genau der interne Speicher, sowie die microSD-Karte belegt ist. Als Zusatz gibt es auch noch Informationen zu Google Drive.

Beim Arbeitsspeicher und dem Geräteschutz gibt es in Sachen Design kaum bis gar keine Änderungen.

Für Standby zweimal tippen

Eine durchaus nützliche und praktische neue Funktion findet sich in den Einstellungen unter Erweiterte Funktionen -> Bewegungen und Gesten. Sein Smartphone mit einem doppelten tippen auf den Bildschirm zu wecken kennt man bereits. Nun gibt es aber den Punkt, durch zweimaligen Tippen auf eine freie Fläche, dass Smartphone in den Standby zu schicken. Ansonsten wurden auch hier nur einige Einstellungen anders benannt.

Sperrbildschirm

Die größte Veränderung hat der Sperrbildschirm erleben dürfen, indem man selbigen etwas dem von einem Konkurrenten aus Cupertino angepasst hat, was meiner Meinung nach nicht sonderlich schlimm ist. Das Symbol für den Fingerabdruckscanner hat z.B. ein anderes Design verpasst bekommen. Klickt man außerdem am Sperrbildschirm auf die Uhr, so sieht man seine hinterlegten Widgets.

Anrufhintergrund ändern

Ein erfreuliches neues Feature, welches aber nicht lebensverändernt ist, ist das ändern des Anrufhintergrundbildes. Also den Hintergrund, den man sieht, wenn man jemanden anruft oder angerufen wird. Diesen kann man unter der Telefon-App -> Einstellungen -> Anrufhintergrund ändern. Dort lässt sich auch das Layout vom alten Design zu einem minimierten ändern.

Dabei lässt sich entweder ein schnödes Bild oder ein kleines, aufregendes Video auswählen. Ist wie gesagt nichts spannendes aber mal eine nette Abwechslung.

Samsung Tastatur

Die Tastatur hat Samsung auch ein klein wenig verbessert. So kann man beispielsweise einen kopierten Text schneller einfügen. Auch die Einstellungen wurden verbessert und übersichtlicher gestaltet. Man findet nicht mehr allzu viele Untermenüs. Beim Eingeben von Webseiten (am besten natürlich unsere) ist die Leertaste nun auch endlich etwas vergrößert worden.

Kamera und Galerie

Auch die Kamera und die Galerie haben minimale Veränderungen erhalten. So ist der Autofokus bei Bild- und Videoaufnahmen meiner Meinung nach etwas schneller und besser. Ansonsten wurden die Einstellungen etwas umbenannt und neu angeordnet.

In der Galerie ist das 3-dot Menü von oben rechts nach unten rechts verschoben worden. Beim öffnen eines Fotos in der Galerie erscheint am unteren Bildschirmrand eine Leiste zum schnellen wechseln zu anderen Fotos.

App Timer

In den Einstellungen unter Apps wurde das Design auch etwas verändert und eine neue Funktion hinzugefügt. Dort wo früher der Speicher war um den Cache und die Daten der jeweiligen App zu leeren, ist nun der App-Timer.

Dort seht ihr die Bildschirmzeit, also wie lange das Display bei Nutzung der App eingeschalten war, wie viele Benachrichtigungen ihr empfangen und wie oft ihr die App verwendet habt. Diese Anzeige gibt es sowohl in der täglichen-, als auch der wöchentlichen Ansicht. Außerdem könnt ihr einen Timer festlegen, wie lange ihr die App nutzen wollt.

Samsung Pass

Auch Samsung Pass hat einen Feinschliff erhalten, der durchaus nützlich ist. Bislang war es so, dass bei der Übersicht erst die Anmeldedaten der Website angezeigt werden, gefolgt von den Daten der Apps. Nun ist es möglich direkt zu den Daten der Website oder der Apps zu springen.

Des Weiteren wurde auch die Schaltfläche von Samsung Pass verändert, wenn man sich bei einer Webseite oder App mit dem nützlichen Feature anmelden möchte.

Weitere Änderungen

Ansonsten ist mehr oder weniger alles so geblieben, wie es vorher war, bzw. wurde nur minimal geändert. Wie zum Beispiel die Kontakte-App, der Taschenrechner und die Pop-Ups (die nicht gerade gut aussehen) wenn man länger auf ein App-Icon drückt. Des Weiteren wurden auch die Animationen geändert und wirken nun etwas flüssiger als vorher.

Wer die Einstellungen für das Seitenlicht sucht, findet diese nicht mehr unter Einstellungen -> Anzeige -> Seitenbildschirm, sondern unter Benachrichtigungen -> Einstellungen für kurze Pop-ups. Auch an Bixby hat Samsung Hand angelegt und das Design des hauseigenen Sprachassistenten etwas moderner und übersichtlicher gestaltet, was höchste Zeit wurde.

Die Akkulaufzeit ist in meinem Fall in etwa gleich geblieben. Außerdem ist das 3-dot Menü in der Email-App von Samsung nach unten gerutscht, wenn man zum Beispiel eine Mail als Spam markieren will.

Wetterapp, Always on Display und mehr

So wanderte das Icon für die Automatischen Untertitel von unterhalb der Lautstärkeregelung in das 3-dot Menü in die linke obere Ecke.

Des Weiteren wird im Wetterwidget nun der UV-Index angezeigt was auf den ersten Blick nicht gerade wirklich interessant scheint. Die Wetterapp an sich hat sich im Vergleich zur OneUI 2.x kaum bis gar nicht verändert.

Ein weiteres Feature betrifft das Always On Display. Hört man einen Song auf Spotify und will das Lied im AoD wechseln, erscheint nicht mehr direkt die Schnelleinstellung zum wechseln des Lied, sondern sämtlich aktivierte Widgets. Insgesamt hat man das Always On Display etwas aufgebohrt. Denn neben dem Einfügen eigener Fotos oder dem Herunterladen neuer Designs aus dem Galaxy Theme Store lassen sich nun auch GIF-Dateien einfügen. Außerdem gibt es nun mehr Widgets für den Sperrbildschirm sowie das AoD.

Benachrichtigungsverlauf, Lautstärkeregelung und Videooptimierung

Mit Android 11 gibt es neben den bisher erwähnten neuen, Funktionen bzw. neuem Design noch mehr. So hat man das Good Lock Plugin NotiStar in das System integriert. Damit ließen sich die Benachrichtigungen aufzeichnen und nachlesen, falls man etwas verpasst haben sollte. Gespeichert werden die Benachrichtigungen 30 Tage lange.

Auch bei der Lautstärkeregelung hat Samsung Hand angelegt. So ist die Anzeige vom oberen Bildschirmrand auf die rechte Seite gewandert und lässt sie nun einfacher bedienen und besser regulieren. Außerdem gibt es nun die Funktion Automatische Untertitel.

Weitere Änderungen gibt es nun bei der Videooptimierung. Denn diese Option ist nun für Videos in mehr Apps vorhanden. Unter OneUI 2.5 war die Optimierung lediglich in Samsungs eigenem Videoplayer und YouTube verfügbar.

Good Lock und die verschiedenen Plugins funktioniert mit der neuen OneUI 3.0 kaum bis teilweise sogar gar nicht. Hier bedarf es einem Update für die vollständige Kompatibilität von Good Look seitens Samsung. Alles in allem lässt sich aber sagen, dass die neu OneUI 3.0 meiner Meinung nach die beste Version von Samsung eigener Benutzeroberfläche darstellt. Im Allgemeinen hat Samsung sich im Vergleich zur damaligen TouchWiz Oberfläche mehr als selbst übertroffen.

Ihr habt Fragen zu Samsungs neuer OneUI in Version 3.0? Dann ab damit in die Kommentare. Wann und ob euer Smartphone bzw. Tablet die neue Android-Iteration erhält, könnt ihr hier nachlesen.

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