Im Vergleich: OnePlus 9 Pro vs. Samsung Galaxy S21 Ultra [Video]

Samsung ist zwar immer noch einer der größten, oder sogar der größte Smartphone Hersteller, in den letzten Jahren kam allerdings auch immer mehr Konkurrenz und Druck auf. Auch durch den aus China stammenden Hersteller OnePlus.

Wir berichten schon seit einigen Jahren über die Produkte von OnePlus und auch dieses Jahr gibt es etwas Neues. Das OnePlus 9 und das OnePlus 9 Pro. Die beiden neuen Flaggschiffe, die Samsung auch hier in Deutschland Druck machen sollen. In diesem Artikel soll es primär um den Vergleich zwischen den beiden Top-Modellen gehen, dem Galaxy S21 Ultra und dem OnePlus 9 Pro.

Spezifikationen

Galaxy S21 UltraOnePlus 9 Pro
SoftwareAndroid 11 + Samsung OneUI 3.1Android 11 + OxygenOS 11.2
CPUSamsung Exynos 2100Qualcomm Snapdragon 888
Display6,8 Zoll Infinity-O AMOLED,
WQHD+ (3200×1440 Pixel),
1-120Hz LTPO, 1600 nit, 515ppi, Gorilla Glass 7
6,7 Zoll Fluid AMOLED 2.0,
WQHD+ (3216 x 1440 Pixel),
1-120Hz LTPO, 1300 nit, 525ppi,
Gorilla Glass 7
Speicher12/16GB LPDDR5 RAM + 128/256/512GB ROM8/12GB LPDDR5 RAM + 128/256GB ROM
Hauptkamera108MP Weitwinkelobjektiv (f/1.8OIS)
12MP Ultra-Weitwinkelobjektiv (f/2.2, 120°, AF)
10MP Teleobjektiv (f/2.4, OIS)
10 MP Teleobjektiv (f/4.9, OIS)
48MP Weitwinkelobjektiv (f/1.8, OIS)
50MP Ultra-Weitwinkelobjektiv (f/2.2, 123°)
8MP Teleobjektiv (f/2.4)
2MP Monochromobjektiv
Frontkamera40MP (f/2.2)16MP (f/2.4)
Akku5000mAh (25W Kabel, 15W Wireless Charging)4.500mAh (65W Kabel, 50W Wireless Charging)
KonnektivitätLTE/5GLTE/5G
FarbenPhantom Black, Phantom SilverMorning Mist, Pine Green, Stellar Black
Maße165,1 x 75,6 x 8,9 mm163,2 x 73,6 x 8,7 mm
WeiteresIP68, Wireless PowerShare, DeX, Dual-SIM (Nano)
E-SIM, Stereo Speaker, S-Pen
IP68, Reverse Wireless Charging,
Dual-SIM (Nano) Stereo Speaker,
Hasselblad Kamera,
PreisAb 1.249€Ab 899€
Verfügbarkeit29. Januar 202131. März 2021

Design

Das Design der beiden Smartphones scheint sich zumindest auf der Vorderseite kaum zu unterscheiden. Beide besitzen ein sehr großes AMOLED Display mit einer kleinen Aussparung für die Frontkamera. Die Auflösung der Frontkamera variiert dabei. Zusätzlich besitzen beide Geräte ein Curved Display, obwohl die Abrundung im Vergleich zu den Vorgängern deutlich zurückgegangen ist. OnePlus hat uns gegenüber erläutert, dass man mit dem 9 Pro versucht hat einen Mittelweg zwischen Curved und Flat zu finden. Man konnte dadurch die Vorteile des Curved Displays nutzen (das elegante Design) ohne die Probleme wieder zu besitzen, die vorherige Modelle aufgebracht haben (Ghost-Touches mit dem Handballen). Der Rahmen ist bei beiden Produkten aus Aluminium gefertigt und beherbergt neben einem Powerbutton, der Lautstärkewippe, dem Lautsprecher, einem USB Typ-C Port auch den bekannten „Mute-Switch“ im OnePlus 9 Pro.

Auf der Rückseite geht man hingegen unterschiedliche Wege: Die Kamera des Galaxy S21 Ultra ist deutlich größer und auch massiver, als die des OnePlus 9 Pro. Bei Samsung versucht man die Kamera im Rahmen verlaufen zu lassen, um sie weniger klobig wirken zu lassen. Diese Strategie gefällt mir persönlich sehr gut. Beim OnePlus 9 Pro steht die Kamera weiterhin aus der Rückseite hinaus. Das Layout der Kameralinsen scheint hier etwas gewagter. Während das Haupt- und Ultra-Weitwinkelobjektiv deutlich ins Auge stechen, sind das Tele- und das leicht unnötige Monochromobjektiv klein und fein im unteren Bereich des Kamerabuckels versteckt. Die Farbauswahl finde ich auch sehr interessant. Samsung hat das Galaxy S21 Ultra in zwei sehr schlichten Farben auf den Markt gebracht (Schwarz und Silber). Nachdem ich das Gerät zum ersten Mal in den Händen gehalten habe, konnte ich kaum meine Augen von der mattschwarzen Rückseite lassen. Auch jetzt finde ich noch, dass diese Farbe des S21 Ultra eine der interessantesten ist, die es zur Zeit auf dem Markt gibt. Das OnePlus 9 Pro kommt in gleich drei Farben auf den Markt: Morning Mist, Pine Green und Stellar Black. Morning Mist (die Farbe die wir haben) ist etwas, was auch seit längerem nicht mehr vorgestellt wurde. Die Rückseite besteht nämlich aus eigentlich zwei Farben. Farbverläufe auf Smartphones sind mit zum ersten Mal auf dem Huawei Mate 20 Pro aufgetaucht, waren dann eine Zeitlang ganz interessant, sind dann jedoch wieder verschwunden. OnePlus bringt diesen Trend jetzt wieder zurück und legt sogar noch einen drauf. Der Farbverlauf ist im oberen Bereich nämlich matt, während er zum Ende hin zu glänzend wechselt.

Performance

In Sachen Performance kann man natürlich das Neueste vom Neuesten erwarten. Während Samsung auf den hauseigenen Exynos 2100 setzt, verbaut OnePlus den Qualcomm Snapdragon 888. Beide Prozessoren werkeln einwandfrei und schnell. Unter der Haube gibt es dann entweder 5000mAh (S21 Ultra) oder 4.500mAh (9 Pro) Akkuleistung. Der Akku beim Galaxy S21 Ultra hält bei meiner Nutzung einen kompletten Tag, während ich beim OnePlus 9 Pro leider erfahren musste, dass der Akku oftmals nur bis zum Abend gereicht hat (18-19 Uhr – aus der Steckdose um 7 Uhr). Das ist mir besonders in den ersten drei Tagen aufgefallen – danach schien der Akku (vermutlich dank künstlicher Intelligenz) ein wenig länger zu halten. Geladen werden kann das Galaxy S21 Ultra entweder per 25W Kabel oder 15W Wireless Charging. Das OnePlus 9 Pro unterstützt hingegen unglaubliche 65W Kabelladen und 50W Wireless Charging. Dadurch lädt das Smartphone in insgesamt 29 min von 0-100% per Kabel oder in nur 43min per Wireless Charger.

Das Samsung Galaxy S21 Ultra startet im Arbeitsspeicher bei 12GB, während das 9 Pro bereits in einer Konfiguration mit 8GB zu haben ist. Die nächste Stufe wäre 16GB RAM beim S21 Ultra und 12GB im 9 Pro. Ob man 16GB LPDDR5 RAM tatsächlich braucht wage ich zu bezweifeln. Vielleicht wenn man dauerhaft Samsung DeX nutzt und mehrere Chrome Tabs offen hat und dazu noch Multitasking verwendet. Ansonsten sollten 8 bzw. 12GB RAM locker ausreichen. Der interne Speicher kann bei beiden Smartphones nicht erweitert werden. Das bedeutet, man ist ist auf die 128/256GB (oder sogar 512GB im S21 Ultra) limitiert, oder man verwendet zusätzlich noch einen Cloud-Dienst.

Kamera

Bei der Kamera hat sich wohl das meiste getan – zumindest bei OnePlus. Vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen bereits bekannt gegeben, dass man eine Partnerschaft mit dem Kamerahersteller Hasselblad eingegangen ist. Das erste Resultat aus dieser Partnerschaft ist das OnePlus 9 und OnePlus 9 Pro. OnePlus ist zwar einer der führenden Unternehmen in der Performance, aber bei der Kamera gab es immer wieder Beschwerden. Sie war entweder nicht scharf genug, die generelle Qualität war zu niedrig, die Farben waren nicht realistisch und, und, und. OnePlus hat sich dem Problem jedoch angenommen und eine meiner Meinung nach flaggschiffreife Kamera im OnePlus 9 Pro verbaut. Eines der ersten Erfolge, das aus der Hasselblad Kooperation zu verzeichnen ist, ist die realistische Farbe der Bilder. Bei Samsung ist es bekannt, dass die Farben immer ein wenig übersättigt sind und sie dadurch zwar knalliger aussehen, aber nicht wirklich realistisch. Dieses Problem konnte meiner Einschätzung nach im OnePlus 9 Pro behoben werden. Die Farben sind tatsächlich so, wie man sie mit seinen eigenen Augen sieht. Auch die Qualität der Bilder hat sich deutlich verbessert. Ich versuche gar nicht die Kamera des Galaxy S21 Ultra schlecht zu reden, denn sie ist exzellent, aber besonders hinsichtlich der Farben, ist das 9 Pro für mich der klare Gewinner. Dann wiederum gibt es aber auch Sachen, die ich am Galaxy S21 Ultra bevorzuge. Die Teleobjektive. Eine 10-fach optische Vergrößerung ist einfach unschlagbar. Man kommt nah an ein weitentferntes Objekt ran und auch die Qualität ist bei einer solch starken Vergrößerung überragend im Galaxy S21 Ultra. Da kann der 8MP Sensor (3,2-fach Zoom) im OnePlus 9 Pro überhaupt nicht mithalten. Der Wohl unnötigste Zusatz im OnePlus Smartphone ist die Monochromkamera – zuständig für verbesserte Schwarz-Weiß Aufnahmen. Da könnte man meiner Meinung nach gut drauf verzichten. Stattdessen hätte ich mir vielleicht sogar lieber eine Macrolinse gewünscht.

Fazit

Nachdem ich beide Geräte für eine Weile benutzen konnte, kann ich behaupten, dass sowohl das Samsung Galaxy S21 Ultra, als auch das OnePlus 9 Pro beides hervorragende Flaggschiffe sind. Die Displays sind beide gestochen Scharf, besitzen eine Bildwiederholrate von 120Hz und sind sehr Farbintensiv. Das Design ist bei beiden Smartphones – zumindest auf der Rückseite – ein wenig gewöhnungsbedürftig. Bei Samsung ist es der monströse Kamerabuckel und bei OnePlus das etwas komisch angeordnete und designte Kameralayout. Die Haupt- und Ultra-Weitwinkellinsen sind ebenfalls auf einem sehr hohen Level. Im Galaxy S21 Ultra ist die Auswahl an Objektiven jedoch etwas nützlicher und auch brauchbarer ausgewählt. Die zwei 10MP Teleobjektive machen verdammt gute Fotos. Besonders beeindruckend ist die 10x Periskopkamera. Das Teleobjektiv im OnePlus 9 Pro macht bei guten Lichtverhältnissen ebenfalls zufriedenstellende Bilder, doch die Qualität nimmt mit zunehmender Dunkelheit deutlich ab. Einen großen Pluspunkt verdient das OnePlus 9 Pro aber für seine 65W Kabel- und 50W Wireless Ladetechnologie. Samsung hat sich in den letzten Jahren in der Hinsicht nicht wirklich vorwärts entwickelt, sondern wählt lieber den sicheren Weg mit 25W Kabel und 15W Wireless Charging.

Die Frage „Welches Gerät soll ich mir denn jetzt kaufe?“ ist meiner Meinung nach in diesem Vergleich an zwei Punkten auszumachen: Der Software und der Kamera. Beide Smartphones setzen zwar auf Android 11, unterscheiden sich jedoch in der Benutzeroberfläche. Während Samsung auf OneUI 3.1 setzt, kommt bei OnePlus OxygenOS 11.2 zum Einsatz. OxygenOS ist ein kleines bisschen näher an Stock Android. Hier spielt der persönliche Geschmack allerdings eine große Rolle. Ich benutze beide Benutzeroberflächen sehr gerne. In Sachen Kamera muss man sich lediglich entscheiden, ob einem die Qualität der Zoomkamera wichtig ist oder nicht. Falls die Antwort nein sein sollte, dann ist das 899€ teure OnePlus 9 Pro meiner Meinung nach die beste Wahl.

Was haltet ihr von den beiden Smartphones und für welches würdet ihr euch am Ende entscheiden?

Wenn ihr auf "Kommentare von Disqus laden" klickt, wird ein entsprechender Cookie gesetzt und Nutzerdaten, beispielsweise die IP-Adresse an Server von Disqus in den USA geschickt, die Kommentare werden dann geladen. Eure Entscheidung. Mehr Infos dazu in den Datenschutzhinweisen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.