Nun also doch: Nach einiger Spekulation in den letzten Tagen, kündigt Samsung endlich den Exynos 2200 an. Der neue SoC dürfte dabei sein Debüt in der Galaxy S22-Serie feiern, welche bald vorgestellt werden soll.
In der Gerüchteküche wurde in letzter Zeit noch vermehrt davon gesprochen, dass Samsung in diesem Jahr mit einer langjährigen Tradition brechen und auch in Europa den aktuellen Snapdragon 8 Gen 1 verbauen wird. Mit der Vorstellung des neuen Exynos scheint dies jedoch wieder vom Tisch zu sein, sodass wir Europäer doch in den Genuss einer RDNA2-Grafikeinheit kommen werden.
Xclipse mit RDNA2 und RayTracing
Eben diese hört auf den Namen Xclipse und setzt wie bereits vorher bekannt auf die von AMD entwickelte RDNA2-Architektur. Samsung verspricht sich von dieser „das mobile Spielerlebnis neu zu definieren, unterstützt durch verbesserte Grafik und KI-Leistung“. Dementsprechend soll sich die GPU zwischen klassischen Konsolen und mobilen Grafikprozessoren einordnen und einige Feature-Sets mit sich bringen, welche bisher nicht im Smartphone-Bereich vorzufinden waren. Teil hiervon sind mitunter die Unterstützung von Hardware-beschleunigtem RayTracing und Variable Rate Shading (VRS).
Der Leistung entsprechend konnte sich der Hersteller wohl auch ein Wortspiel bezüglich des Namens nicht verkneifen. So soll das X für den Exynos stehen, während sich das verwendete Wort Eclipse im deutschen mit Finsternis übersetzen lässt. Dazu erklärt der Hersteller in seiner Mitteilung, dass „Xclipse wie eine Finsternis das Ende der alten Ära mobiler Spiele einläuten soll (…)“.
ARM v9 im Tri-Cluster-Design
Abseits der neuen GPU setzt der Exynos 2200 auf eine Tri-Cluster-Struktur, welche sich aus einem leistungsstarken ARM-Cortex-X2, aus drei effizienten Cortex-A710-Big Cores sowie aus vier weiteren Cortex-A510-Little-Cores zusammensetzt. Damit entspricht der Aufbau haargenau dem eines Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1, welcher ebenso auf der aktuellen ARM v9-Architekur aufbaut.
Weiterhin verwendet der SoC eine verbesserte NPU, die im Vergleich zum Vorgänger die doppelte Performance erzielt. Dadurch sollen sich mehr parallele Berechnungen als zuvor durchführen lassen, wodurch auch die Leistung der Künstlichen Intelligenz steigt. Zudem wurde an der Unterstützung höher auflösender Kameramodule gearbeitet. So ermöglicht der Exynos 2200 ab sofort das Dekodieren von 8K-Inhalten mit bis zu 60 FPS, während das Enkodieren bei gleichbleibender Auflösung noch mit 30 FPS möglich ist.
Laut Samsung befindet sich der Exynos 2200 derzeit in der Massenproduktion, sodass wir wohl demnächst erste Geräte mit diesem entdecken werden. Ansonsten ist davon auszugehen, dass der Hersteller den Prozessor während der Vorstellung der Galaxy S22-Reihe zeigen wird. Das entsprechende Event soll demnach am 9. Februar stattfinden.
Quelle. Samsung Newsroom