Werbespot: Hilft das größere Farbspektrum des Galaxy Tab S im Alltag wirklich?

Samsung hat vorgestern einen Werbespot zum Galaxy Tab S veröffentlicht, der wie üblich das Super AMOLED Display des Tablets hervorhebt. Im Video werden zunächst einige enttäuschte Online-Shopping Kunden gezeigt, die offenbar einige Produkte bestellt haben, die sie zuvor nur auf LCD-Tablets gesehen haben.

lcd amoled

Die Farben der Produkte entsprachen wohl nicht der Darstellung im Browser auf dem LCD-Display, doch Samsungs Super AMOLED Display im Galaxy Tab S soll Abhilfe verschaffen. Es werden einige weitere Kunden gezeigt, die nun aber glücklich über farbenfrohe Produkte sind, die sie mit dem Galaxy Tab S entdeckt haben. Doch bildet dieses Geschehen die Realität ab?


Videolink

Punkt 1: Das Galaxy Tab S kann im Browser in den meisten Fällen gar kein größeres Farbspektrum abdecken. Der Grund dafür liegt darin, dass die meisten Fotos online im sRGB-Farbraum kodiert sind und somit keine weiteren Farbdetails mitgeliefert werden. Das Galaxy Tab S kann zwar den Adobe RGB Farbraum sehr weit abdecken, das hilft bei zu wenigen Informationen aus sRGB-Fotos aber auch nicht weiter.

Punkt 2: Das Super AMOLED Display ist ab Werk so eingestellt, dass es Farben übersättigt darstellt. Wer also damit online ein Produkt bestellt, wird nach der Bestellung über die Blässe der Farben des Produktes enttäuscht sein, da es auf dem Display übersättigt dargestellt wurde. Dass in der Werbung also Produkte mit satten Farben in der Realität gezeigt werden, die auf dem Galaxy Tab S ganz genau so aussahen, macht wenig Sinn. Möglich wäre dies nur durch die Nutzung des Professional Photo Modus, den Samsung mit dem Werbespot aber sicherlich nicht hervorheben wollte.

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13 thoughts on “Werbespot: Hilft das größere Farbspektrum des Galaxy Tab S im Alltag wirklich?

  1. Hab‘ ja selber seit langer Zeit einen kalibrierten AdobeRGB-Bildschirm (LCD) von Dell daheim, und ich finde, Samsung macht einen guten Job, dem Publikum den Vorteil von AdobeRGB nahezubringen.

    Natürlich ist klar, das meiste Bildmaterial im Internet liegt im sRGB-Kompromiss vor, und bei Browsern muss man halt schauen, dass die mit AdobeRGB umgehen können, wenn es auch mobil besonders schlecht mit der Unterstützung ausschaut.
    Dass ein Nutzer imstande sein sollte, eines der Farbprofile von Samsung einzustellen – gut , kann sein, dass manche sogar damit überfordert sind.

    Die ersten LCD-Smartphonegenerationen konnten nicht mal sRGB korrekt darstellen, aber es hat keinen Sinn, da stehenzubleiben, nur weil derzeit nur bessere Desktopmonitore und Amoled-Schirme erweiterte Farbräume darstellen können.
    Mit guten Kameras kann auch jeder selbst in AdobeRGB fotografieren – die Bildaufnahmechips sind ja wesentlich sensibler (gehen ja auch in den IR- und UV-Bereich), AdobeRGB ist selbst da ein Kompromiss an die derzeitige Darstellungstechnik und das menschlich sichtbare Spektrum – es gibt aber keinen Grund, alles auf sRGB zu beschränken.

  2. Schade dass es immer nur um AMOLED und IPS geht. AMOLED ist zwar besser in Sachen Schwarzwert und somit Kontrast, nutzt sich aber mit steigender Helligkeit ab und brennt immer noch ein. Gerade ein zum draußen Surfen benutztes AMOLED hat keine sonderlich hohe Lebenserwartung. Auch ist das Weiß nie besonders gelichmäßig.

    Ich finde, Samsung sollte die hauseigenen S-PVA-Panels verbauen, wie man sie aus den Samsung Fernsehern kennt. Diese bieten wesentlich höhere Kontrast und damit tiefere Schwarzwerte als IPS/PLS (5000:1 vs. 1000:1), erreichen aber mühelos und abnutzungslos brachiale Helligkeiten und brennen natürlich auch nicht ein.
    Wer schonmal vor einem der besseren Samsung Fernseher (ab 7000er-Serie, bis zur D-Serie (2011) auch ab der 6000er-Serie) gesessen ist, weiß sicher, was für ein tolles Bild diese Geräte liefern.
    Klar, der Schwarzwert ist nicht ganz so perfekt wie bei AMOLED, aber den Unterschied sieht man nur in einem stockdunklen Raum. Bei frontaler Sicht ist der Unterschied zu AMOLED wirklich minimal.

    Bin ich der einzige, der sich über den ständigen Einsatz von IPS/PLS wundert, obwohl Samsung doch aus eigener Produktion so großartige LCDs zur Verfügung hat?

    Aber bei Lcd hört man immer nur TN, IPS, PLS und den üblichen Mist…

    • Samsung versucht sich ein Monopol für AMOLED Displays zu sichern da kein anderer diese so intensiv weiterentwickelt wie Samsung und in Zukunft nicht die gleiche Qualität wie Samsung liefern werden kann.

    • Und außerdem siehst du ja was Amoled Fernseher von Samsung kosten da kann keine andere Technologie mithalten!

      Samsung investiert am meisten in die OLED Technik , ansonsten forschen nur noch LG und Japan Industrie daran !

      Samsung sichert sich halt schon mal die Zukunft der amoled Technik

      • Aha, das was teuerer ist, ist also automatisch besser oder wie? Ich habe Samsungs OLED-TV im Laden mal direkt verglichen mit einem LCD-Top-Gerät auch von Samsung (S-PVA).
        Von der Seite war der Unterschied krass, das LCD war total milchig. Aber je weiter man in eine normale Sitzposition ging (normal von vorne) desto geringer war der Unterschied.

        Ich finde es ja gut, dass Samsung da forscht und sehe auch die Vorteile der Technik. Aber eben leider auch die Nachteile. Die Stärken sind ganz klar der Schwarzwert, die Schwächen sind die hohen Kosten, die hohe Abnutzung bei hoher Helligkeit (Farbverschiebung, Einbrennen, ich habe hier ein Galaxy Note das hat schon einen deutlichen Grünstich).
        Ich sehe bei einem Tablet, welches nicht hauptsächlich als Film-Maschine, sondern zum Surfen, chatten und co. verwendet wird, ein gutes S-PVA-Panel im Vorteil. Das Weiß ist stabil und bleibt es auch, man braucht keine Angst vor Einbrennern haben und kann in der Sonne sorgenfrei die volle Helligkeit fahren. Trotzdem machen Filme aufgrund des hohen Kontrastes soviel Spaß wie auf einem Samsung TV der Oberklasse.

        In einem Heimkino-TV führt in Zukunft kein Weg an AMOLED vorbei. Aber ist der Einsatz in einem Tablet wirklich sinnvoll? Ich meine nein.

        Aber ob etwas sinnvoll ist oder nicht, wird glaube ich eh nur bei Apple wirklich überlegt, deshalb setzen die bei der Surf-Maschine iPad und dem iPhone noch auf LCD. Außer beim Filme schauen ist es auch deutlich angenehmer als mein S3.
        (Ich kann beide Hersteller gut leiden, übrigens)

        Und auch in Note und S-Serie ist das AMOLED Perlen vor die Säue. Für Whatsapp, Facebook und den Browser ist LCD weit besser geeignet, so leid es mir auch tut.

        Wäre ja fast so als würde man einen Plasma als Außen-Infotafel im Bahnhof nutzen.

  3. Ich habe nur Samsung-Geräte und werde auch dabei bleiben, wenn Samsung die Sachen behält, die nur Samsung bietet. Das ist primär der Hardwareschalter.
    Allerdings empfinde ich die Flut an Innovationen eher lästig. Da kommt niemand hinterher. Man vergisst, was das Gerät alles kann, vieles ist halbfertig und wird nicht weiter gepflegt.
    Aber das ist ja das was Samsung will.
    Eine ordentliche und durchdachte Produktentwicklung wäre wünschenswert.

  4. Tja Amoled hat auch Nachteile. Also sollten lieber die LCD Besteller die glücklichen sein und die LED die Enttäuschten

  5. Daumen hoch!

    Ich finde es einfach immer wieder spitze, wie ihr bei Allaboutsamsung, also Lars, Christian & Dustin, nicht alles von Samsung 1:1 übernimmt und die Werbetrommel rührt, sondern die Dinge auch kritisch hinterfragt und damit die Beiträge auf ein sehr hohes Niveau hebt. Irgendwelche Pressemitteilungen weiterzugeben kann jeder, aber sich mit den Inhalten auch auseinanderzusetzen und diesen auf den Grund zu gehen ist der Grund, warum ich hier immer wieder gerne vorbeischaue. Weiter so!!!

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