Jetzt ist es offiziell, Südkorea bekommt mit dem Galaxy S4 LTE-A eine eigene, schnellere Version des aktuellen Flaggschiffs. Das Samsung Galaxy S4 LTE-A verfügt dabei über einen Snapdragon 800 Quad-Core und damit über den schnellsten Prozessor der derzeit auf dem Markt ist. Chris hatte ja bereits erste Bilder eines Unboxings hier gebracht.
Mit 2,3 GHz pro Kern, Krait 400 Architektur, eine schnelle Adreno 330 GPU und – was Samsung offenbar eher für betonenswert hält – Cat4 LTE. Klingt erstmal super und tatsächlich zeigen erste Benchmarks das Gerät mit dem neuen Sony Xperia Z Ultra an der Spitze diverser Benchmarks. Den Snapdragon 800 nennt Samsung allerdings so selten wie möglich.
Man schämt sich vielleicht, dass kein Exynos-Prozessor derzeit genügend Leistung bei genügender Effizienz bietet. Mehr Power als das Samsung Galaxy S4 hat das LTE-A definitiv. Ansonsten ist das Galaxy S4 LTE-A trotzdem identisch gebieben: 2.600 mAh Akku, 2GB RAM, Android 4.2.2 und Co. sind auch hier an Bord. Warum also das Gerät? In Korea hat ebenfalls heute Nacht SK Telekom, einer der größten Provider des Landes, eines der ersten LTE-Advanced Networks der Welt online geschaltet (man nennt es so, eigentlich ist es „nur“ cat4 LTE). Dort gibt es also tatsächlich „Nutzen“ für die nun möglichen Geschwindigkeiten. Meiner Meinung nach ist dieser mehr als beschränkt und erst ab LTE Cat6 sollte man „Advanced“ als Marketing-Namen nutzen – trotzdem: Auf dem Papier sind in Südkorea nun 150 MBit/s mobil möglich. Deutsche Nutzer brauchen wohl nicht sauer sein: Das hiesig erhältliche Galaxy S4 mit Snapdragon 600 reicht wohl den meisten aus, LTE steckt hier ohnehin noch in Kinderschuhen (der Dank dafür dürfte wohl an die Frequenz-Auktionen gehen, die jenseits von Gut und Böse enden). Einen kleinen Lacher gibt es auch noch: Das Samsung Galaxy Ace 3 kommt meines Wissens nach mit einem Renesas MP5232 SoC. Dieser ist extrem günstig in der Anschaffung und bietet trotzdem die gleiche theoretische Maximalgeschwindigkeit von LTE Cat4. Ein LTE-A Logo fehlt hier auf der Rückseite vergeblich – wohl nicht werbewirksam genug 😉
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Danke für die Info mit dem Renesas Chip, wusste ich gar nicht, dass die sogar Chips für Consumer Devices machen 🙂
Einen kleinen Unterschied gibt es übrigens zwischen dem Renesas Chip und dem QSD800: der Qualcomm verfügt über Carrier Aggregation (eines von ganz vielen Teilstücken des 3GPP Release 10 [LTE-A]), der Renesas kann „nur“ Cat. 4 und damit kein einziges LTE-A Feature. Nun jetzt kann man natürlich darüber diskutieren, ob man mit LTE-A werben soll, wenn nur ein einziges Feature (Carrier Aggregation) unterstützt wird^^
Das weiß noch keiner 😉 aber macht das Carrier Aggregation das S4A denn bei den Bandbreiten schneller?
Nein, nicht direkt. Indirekt (auf Korea bezogen) aber schon, denn: für höhere Geschwindigkeiten braucht man ein möglichst breites Frequenzspektrum. In Korea ist das aber scheinbar sehr knapp, sodass man dort verschiedene Frequenzbänder zusammenfassen muss (daher Carrier Aggregation). Durch das „bündeln“ dieser verschiedenen Frequenzbereiche können dann höhere Geschwindigkeiten erreicht werden, also z.B. 150 MBit/s via Cat 4.
In Deutschland bzw. in den meisten anderen Ländern brauchen wir kein LTE-A bzw. genauer gesagt kein Carrier Aggregation, um Cat. 4 nutzen zu können: hier haben die Provider zumindest im 1800er und 2600er Bereich genügend Spektrum, um problemlos die 150 MBit/s anbieten zu können (later this year :P).
„Echtes“ LTE-Advanced – bezogen auf die Geschwindigkeiten – wird es wohl nicht vor 2016 geben.
Egal ob S4-A (B) uvm, diese Strategie hat Samsung keine Freunde hinzugefügt!