Samsung WLAN HD-SmartCam SNH-P6410BN im Test

Von allen Sparten Samsungs ist Samsung Mobile wohl die bekannteste, doch auch viele andere Sparten haben interessante Produkte. Zu den weniger bekannten Sparten gehört mit Sicherheit Samsung Techwin, ein Unternehmen das sich auf Sicherheits-, Energie- und Passagiertransportlösungen spezialisiert hat und sogar in der Rüstungsindustrie tätig ist.

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Erstmals in der Geschichte dieses Blogs haben wir ein Produkt von Samsung Techwin getestet. Es handelt sich zwar nicht um ein Artilleriesystem, doch auch eine Sicherheitskamera kann ganz interessant sein. Genauer gesagt hatten wir die Samsung WLAN SmartCam SNH-P6410BN im Test, die 2 MP Fotos und Full HD Videos aufnehmen kann.

Fangen wir ganz am Anfang an. Nach dem Auspacken muss die Kamera zunächst eingerichtet werden. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten, nach denen natürlich beide Arten der Bedienung genutzt werden können.

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Die Nutzung per App

Sowohl für Android als auch für iOS hat Samsung eine App für die SmartCam entwickelt, mit der sich die Kamera vollständig konfigurieren lässt. Hierzu muss die SmartCam lediglich am Strom angeschlossen werden. Danach kann man sich mit der App via WiFi Direct mit der SmartCam verbinden und die Einrichtung starten. Möglich ist eine Verbindung zum Heimnetzwerk und Internet über WLAN oder alternativ über das beiliegende LAN-Kabel, wobei für ersteres natürlich die Zugangsdaten per App eingegeben werden müssen.

Besonders gut gemacht ist zumindest die Android-App aber leider nicht. Das Design ist im 4 Jahre alten Gingerbread-Stil gehalten, die Übersetzungen sind schlecht (sollen aber verbessert werden) und die Bedienung ist unintuitiv. Zwar werden am Anfang alle wichtigen Symbole erklärt, textuelle Beschreibungen der einzelnen Funktionen sind danach jedoch Mangelware. Wer sich an eines der nicht ganz eindeutigen Symbole nicht erinnern kann, muss die App neu starten, um den Hilfedialog wieder sehen zu können.

Möchte man die Bewegungserkennung und automatische Aufnahme der Kamera mit der App einrichten, stößt man auf viele Verbindungsfehler und eine unklare Bedienung. Praktisch ist immerhin, dass die automatischen Aufnahmen auf Picasa hochgeladen werden können, wofür man Samsung allerdings sein Google-Konto samt Password anvertrauen muss. Offenbar verwendet Samsung dieses im Klartext, was die sichere Speicherung der Daten unmöglich macht. Besser wäre die Authentifizierung via OAuth. Alternativ lässt sich auch eine SD-Karte zur Speicherung einlegen.

Interessanterweise lässt sich die Kamera auch als eine Art Gegensprechanlage nutzen. Wer die Netzkamera beispielsweise am Hauseingang installiert (natürlich so, dass nur das eigene Grundstück gefilmt wird), kann sich so über Bewegungen dort per Push benachrichtigen lassen und über das Mikrofon und den Lautsprecher der Kamera mit dem Gast kommunizieren. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist die Verwendung der Kamera als (teures) Babyfon.

Die Nutzung am Computer

Um die Kamera am Computer einzurichten, ist die Verbindung per LAN-Kabel leider zwingend erforderlich. Auf der Webseite SamsungSmartCam.com muss ein Benutzerkonto angelegt werden, woraufhin die Kamera via Seriennummer hinzugefügt werden kann. Daraufhin muss für die Kamera ein eigenes Kennwort erstellt werden, damit diese nicht einfach von jedem hinzugefügt werden kann.

webinterface

Offenbar ist Samsung auch nicht in der Lage, Webstandards wie HTML5 oder zumindest Adobe Flash zu nutzen. Stattdessen muss zur Nutzung des Webportals leider ein eigenes Browser-Plugin installiert werden, das ab und an auch mal abstürzt. Immerhin ist die daraufhin nutzbare Benutzeroberfläche deutlich übersichtlicher als das Smartphone-Pendant. Das Bild der Kamera kann hier live gestreamt werden, inklusive der Möglichkeit das Bild samt Nachtsicht zu optimieren. Auch der Bewegungsalarm, der übrigens auf bestimmte Zeiten beschränkt werden kann, kann hier leichter eingestellt werden.

Sollte Aufzeichnungen vorhanden sein, kann man sich diese in einem eigenen Menüpunkt ansehen oder einen Überblick über die bisherigen Ereignisalarme verschaffen.

Die Bildqualität

Verbaut ist in der SmartCam ein 2 MP Sensor, der zwar keine hervorragenden Ergebnisse liefert, für eine Netzwerkkamera aber nicht schlecht ist. Insbesondere der Nachtsichtmodus mit Infrarotlicht hat mich beeindruckt. Hier ein Bildvergleich, wobei man beachten sollte, dass die Kamera sich aufgrund der Position auf dem Boden etwas selber blendet. Bei einer Installation auf einer höheren Position ist die Qualität mit Sicherheit noch besser.

Fazit

Für aktuell rund 150 Euro (Partnerlink) bekommt man mit der Samsung WLAN SmartCam HD Pro eine Netzwerkkamera, die alle wichtigen Funktionen beherrscht. Wer die Kamera nicht unbedingt per App bedienen will, ist mit dem normalen Webinterface gut bedient. Dank Funktionen wie Infrarot und Gegenlichtkorrektur lässt die die Netzwerkkamera an unterschiedlichsten Positionen nutzen, ohne dass dabei große Abstriche gemacht werden müssen.

Empfehlung: Samsung WLAN HD-SmartCam SNH-P6410BN

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6 thoughts on “Samsung WLAN HD-SmartCam SNH-P6410BN im Test

  1. Pingback: Wie groß ist Samsung wirklich? - Eine Dokumentation auf YouTube - All About Samsung

  2. Es gibt auch eine Outdoorvariante (die ich habe). Bei der Verdeutschung der App hat man sich wirklich gar keine Mühe gegeben. Teilweise ist nicht nur schlecht übersetzt, es sind auch einfach Buchstaben wo sie nicht hin gehören. Wie man mit der Cam auch in FullHD aufzeichnet ist mir ein Rätsel.

    • Die Nachfrage beim Support (Antworten nur auf Englisch!) hat ergeben, dass nicht in FullHD aufgezeichnet werden kann. Damit kauft man also eine Kamera mit 2MP (FullHD) und kann diese nur über den LiveView im Browser nutzen. Es sei angemerkt, dass man das LiveView-Fenster nicht mal auf den gesamten Bildschirm strecken kann. Ich denke mal die Indoorvariante wird sich da gleich verhalten. Insgesamt ist das einfach nicht zu Ende gedacht. Die Qualität der Hardware ist in Ordnung, bei der Software/Firmware bleibt auf Updates zu hoffen.

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