Unterwegs in Südostasien: Pfeffer, Sonne und Sand [Samsung NX1]

Angkor in der letzten Woche hat mich mit Eindrücken überflutet und so hieß es in den letzten Tagen für den inzwischen sechsten Teil dieser Kolumne: Ab in den Süden Kambodschas und Entspannung suchen. Ihr merkt: Noch immer bin ich in Südostasien unterwegs, noch immer die Samsung NX1 am Auge. Zwischenzeitlich ging es auf eine Insel ohne Internet – daher die Verspätung: Ohne Internet kein Blogbeitrag 😉

Samsung NX1, ISO 100, 16mm, f5.6, 1/200s

Samsung NX1, ISO 100, 16mm, f5.6, 1/200s

Von Siem Reap ging es über Phnom Penh in den Süden. Die Hauptstadt Kambodschas ist laut, groß, dreckig und leider nicht wirklich mein Fall. Allerdings braucht man die Hauptstadt, um Kambodscha zu verstehen. Dazu später mehr. 

Die nächste Station in Kambodscha war Kampot, ein relativ großes Städtchen im äußersten Süden, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Vietnam entfernt. Heute bekannt für Pfeffer, Landwirtschaft und Fischerdörfer.

Samsung NX1, ISO 200, 48mm, f7.1, 1/320s

Samsung NX1, ISO 200, 48mm, f7.1, 1/320s

Es erinnert ein wenig an den Kolonialstil, den man etwa in der Karibik häufiger antrifft – gemixt natürlich mit Asien. Eine interessante Mischung. In den letzten Jahren hat man sich in Kampot darauf besonnen, was man früher schon gut konnte: Pfeffer. Seit einigen Jahren wird dieser hier wieder angebaut und zählt bei Gourmets zu den besten der Welt. Ich bin hingegangen, wo der Pfeffer wächst:

Samsung NX1, ISO 100, 16mm, f8, 1/400s

Samsung NX1, ISO 100, 16mm, f8, 1/400s

Samsung NX1, ISO 100, 16mm, f4.5, 1/125s

Samsung NX1, ISO 100, 16mm, f4.5, 1/125s

Was ich nicht wusste: Schwarzer Pfeffer wird einfach nur nach rund sieben Monaten in der Sonne getrocknet, roter Pfeffer ist der gleiche Pfeffer, allerdings kurz gekocht und weißer Pfeffer ist ebenfalls der gleiche Pfeffer, allerdings deutlich länger erhitzt und dann geschält. Sich anzuschauen, wie die verschiedenen Körner nach Größe und Form hier per Hand selektiert werden, lässt einen das Gewürz noch mehr schätzen.

Samsung NX1, ISO 100, 16mm, f4, 1/100s

Samsung NX1, ISO 100, 16mm, f4, 1/100s

Überall in Kambodscha sieht man viele Hunde und Katzen. Fast immer auch mit entsprechendem Nachwuchs. Fell und Hitze verträgt sich am Tag nicht besonders und so liegen die Tiere häufig entspannt im Schatten und lassen sich hin und wieder füttern oder streicheln. Wie diese Schönheit in einer Pfefferplantage im Hinterland Kampots.

Samsung NX1, ISO 100, 32mm, f6.3, 1/250s

Samsung NX1, ISO 100, 32mm, f6.3, 1/250s

Samsung NX1, ISO 100, 46mm, f6.3, 1/200s

Samsung NX1, ISO 100, 46mm, f6.3, 1/200s

Nach Kampot ging es nach Koh Rong. „Rong place, rong time“ heißt es bei Backpackern gerne. Zwei Inseln vor Kambodscha sind für viele zu einer der wichtigsten Stationen in Südostasien geworden. Während Koh Rong Sanloem wenig erschlossen ist und neben einem großen Strand nur wenige andere Hotels und Hostels hat, findet sich auf Koh Rong eine Partymeile, die an eine Mischung aus Tortuga und Mallorca erinnert. Muss man nicht mögen (mir gefiel Sanloem besser), aber die Sonnenuntergänge auf einem der Fischerboote vor der Küste haben es in sich.

Samsung NX1, ISO 100, 16mm, f5.6, 1/200s

Samsung NX1, ISO 100, 16mm, f5.6, 1/200s

Sonnenuntergänge in Südostasien sind übrigens so eine Sache: Häufig geht die Sonne deutlich höher „unter“, da die Wolken hoch über dem Horizont stehen, dafür sind die Farben häufig besonders intensiv. Dass die Sonne im Meer versinkt, war bisher aber eher die Ausnahme.

Samsung NX1, ISO 100, 22mm, f7.1, 1/250s

Samsung NX1, ISO 100, 22mm, f7.1, 1/250s

Zig tausend kleine Krebse machen sich hier Abends im Sonnenuntergang aus ihren kleinen Höhlen auf, um sich am Strand zu sammeln. Vorher formen sie über Stunden kleine Kugeln aus Sand um ihre Höhlen herum. Es erinnert an eine Miniaturausgabe der Krabben aus „Pirates of the Caribbean“.

Samsung NX1, ISO 100, 17mm, f5.6, 1/250

Samsung NX1, ISO 100, 17mm, f5.6, 1/250

Samsung NX1, ISO 500, 16mm, f3.5, 1/30s

Samsung NX1, ISO 500, 16mm, f3.5, 1/30s

Den Abschluss der Kolumne macht dieses Mal eine Ausnahme: Ein Bild, welches ich „nur“ mit dem Galaxy Note 4 aufgenommen habe. Entstanden auf einem der „Killing Fields“ Kambodschas, wollte ich dort sicher nicht mit einer Kamera herumlaufen und schon gar nicht eine Kamera aus dem Rucksack kramen. Das erschien mir fehl am Platze. Trotzdem ist das Bild wichtig: Es steht für gleich zwei wichtige Punkte Kambodschas. Es zeigt den sogenannten „Killing Tree“ auf dem  Choeng Ek Killing Field. 1975-1979 herrschte in Kambodscha das Regime der roten Khmer, einer angeblich kommunistischen Revolutionsbewegung, welche unter Pol Pot zwischen 740.000 und 3.000.000 Kambodschaner tötete. Bei damals acht Millionen Einwohnern Kambodschas ein unvorstellbares Verbrechen, an welches heute viele Killing Fields erinnern. Auf diesen wurden, ähnlich wie in den Vernichtungslagern der Nazis, Regimegegner und sonst unliebsame Personen regelrecht abgeschlachtet. Kugeln waren teuer und so finden sich an den fast 10.000 ausgegrabenen Gebeinen auf dem Choeng Ek Killing Fields besonders Spuren von Messern, Bajonetten und Äxten. Der Killing Tree wurde – unvorstellbarer Weise – genutzt um Kleinkinder daran zu erschlagen. Ein unfassbares Verbrechen.

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Gleichzeitig muss man wissen, dass nach dem Sturz Pol Pots 1979 über 20 Jahre nichts gegen die ehemaligen Machthaber unternommen wurde. Pol Pot selber starb 1998 unter Hausarrest im Alter von 82 Jahren. Anders als in den Nürnberger Prozessen im Nachkriegsdeutschland wurde in Kambodscha also noch nicht einmal der Versuch einer Bestrafung der Regimeanführer unternommen. Erst 2007 gab es den ersten Prozess gegen ehemalige Führer des Regimes, ein weiterer kam später hinzu. Verurteilt wurden aber am Ende nur die wenigsten des Regimes. Stattdessen sind angeblich viele in der heute größten Partei des Landes zu finden. Und hier kommt der zweite Punkt für mich ins Spiel: In einem der korruptesten Länder der Welt findet derzeit ein Ausverkauf statt. Das Choeng Ek Killing Field wurde für 30 Jahre an ein japanisches Unternehmen zu einem Preis von 15.000 Dollar im Jahr vermietet. Unvorstellbar. Ähnliches gilt für den Phnom Bokor, einen Berg Kambodschas, der für 99 Jahre an ein chinesisches Unternehmen verpachtet wurde. Es fühlt sich an, als wäre Kambodscha im Ausverkauf und sogar vor nationalen Gedenkstätten wird kein Halt gemacht. Dazu eine fehlende politische Aufarbeitung der „Khmer Rouge“ – all das sollte man bei tollen Stränden und den beeindruckenden Angkor-Bauwerken nicht vergessen.

Das war es auch schon fast mit Kambodscha für mich, morgen geht es mit dem Bus nach Phnom Penh als Zwischenstation zur Grenze nach Laos. Ich bin mal gespannt, wie sie uns dort wieder abzuzocken versuchen, außerdem geht es danach zu den „4000 Islands“ – obwohl Laos keine Küste hat, bietet ein Flussdelta im Süden entsprechenden Flair. Mehr dazu in der nächsten Woche. Ich hoffe ich konnte euch wieder ein bisschen mit nach Südostasien nehmen. Fragen, konstruktive Kritik für die Kolumne und Anmerkungen bitte wie immer gerne in die Kommentare.

Disclosure: Die in dem Beitrag vorkommende Samsung NX1 wurde dem Ersteller des Beitrages von der Samsung Electronics GmbH zur Verfügung gestellt.

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7 thoughts on “Unterwegs in Südostasien: Pfeffer, Sonne und Sand [Samsung NX1]

  1. Hey Lars,
    Inzwischen freue ich mich jede Woche auf einen neuen Bericht von dir und gucke inbesondere Sonntags, ob es einen neuen Bericht gibt.
    Als Vorschlag: Es wäre cool, wenn du eine Karte gestallten könntest auf der wir deine Reise verfolgen können. Das heißt deine bereits zurück gelegte Reiseroute, deine Haltepunkte (ggf. deine Bilder in die Karte so einbringen, dass wenn man auf einen Ort klickt an dem du warst das dazugehörige Bild sieht) und deine geplante Route (eventl. mit gestrichelten Linien).
    Ansonsten wünsche ich dir noch viel Spaß!

    • Immer mal n foto im Flugzeug bei der Karte von start und ziel? Dann weißt ja von wo bis wo er fliegt.
      Sonst soll er erstmal entspannen. Ich finde den bericht echt super, weiß aber nich, ob ich mir im Urlaub dafür die Mühe gemacht hätte. Hätte es auch verstanden, wenn er jetz AAS für die nächsten Monate komplett vergisst 🙂
      Ist eh schon mehr als nötig im Urlaub ^^

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