Kommentar: Huawei stellt Laptops vor, Samsung nicht.

Fragt man mich, welches Stück Technik mich über die Jahre am meisten begeistert hat, ist die Samsung Serie 9 (Test von 2012) sicherlich in den Top 3 zu finden. Ein tolles Notebook, welches den Tablet-Tod gestorben ist.

Ja, Samsung hat noch Laptops – in Südkorea und in den USA und längst nicht in Form eines so breiten Portfolios wie es das früher gab. Aber mit dem Aufkommen von immer mehr Tablets hat Samsung irgendwann die strategische Entscheidung getroffen, zumindest für Europa nicht mehr auf Laptops zu setzen.

Stattdessen heißt es Tablets und 2in1-Geräte. Tablets in Form des Galaxy Tab S3, 2in1 etwa in Form des GalaxyBook. Mein Problem damit: Android kann man noch so sehr versuchen in Richtung Produktivität zu trimmen – am Ende scheitert es bei mir an Aufgaben wie Adobe Premiere oder Photoshop und einer flüssigen Multitasking-Leistung bei einer 4k-Auflösung. Das GalaxyBook wiederum klingt eigentlich nicht verkehrt: entweder mit einem m-Prozessor, oder aber sogar einem Intel i5 an Bord hat man Power, mit Windows 10 auch das Betriebssystem, welches ich brauche und dennoch reizen mich die Geräte noch immer wenig. Zu teuer sind die 2in1. Wobei das relativ ist – in den USA gibt es Preise, hierzulande gibt es die auf dem MWC (also Anfang März) vorgestellten Geräte noch immer nicht. Dabei hat Microsoft heute das neue Surface Pro mit einem Intel SoC der 7. Generation für unter 1000 Euro vorgestellt – da wird es ein Galaxy Book 12 Zoll schwer haben. Was mich so oder so stört: 2in1 sind für mich ein Kompromiss. Stelle ich das Tablet mit Tastatur-Dock auf eine harte Oberfläche, ist alles gut. Was ich bei meinem Laptop aber nicht immer getan habe. Mal eben auf dem Sofa auf den Beinen getippt. Im Flieger auf den Tischen fehlt der Platz für den Kram, also auch auf die Beine. In der überbuchten Bahn – ab auf den Flur und halb in der Luft getippt. In Las Vegas im überfüllten Hotelflur zwischen Tür und Angel noch etwas getippt. Alles gut, wenn man einen richtigen Laptop hat und kein 2in1-Labbrig-Tablet-Tastatur-Ding.

Der Tablet-Trend ist in Teilen rückläufig. High-End läuft hierzulande noch und wächst sogar, alles darunter nicht. Aber: was ist mit Laptops? Was ist mit Auswahl? Sony ist aus dem Markt raus, Samsung de-facto auch – andere Hersteller ebenfalls. Der Markt wurde kampflos Lenovo und Co überlassen. Apple verkauft Macbooks und kann nicht darüber klagen. Hinzu kommt für mich ein anderer Trend: Microsoft (ihr wisst schon, die mit Windows, die ursprünglich nur Software gebaut haben) macht inzwischen in Hardware und stellt einen Surface Laptop vor. Sexy. Leider ebenfalls teuer. Apple macht mit zu günstigen MacBooks die Preise kaputt. (Ein Satz, der nicht ernst gemeint ist – aber Laptops sind leider teuer, wenn sie dünn und schick sein sollen).

Heute kommt dann auch Huawei ins Rennen. Ein Unternehmen, welches mich in Teilen schwer an Samsung erinnert und welches derzeit ein wenig mit der Marge bei den Smartphones kämpft. Ein Problem, welches Samsung vor einigen Jahren auch hatte. Allerdings geht Huawei weiter voran. Nachdem man mit dem Matebook ein 2in1 vorgestellt hatte, kommt mit dem Matebook E nicht nur ein neues 2in1, nein – der ehemalige Smartphone-Hersteller (im B2C-Markt) geht nun in Richtung Laptops. Eben diesen Markt, der kampflos von Samsung geräumt wurde.

Dabei weiß Huawei, dass Laptops nicht der Heilsbringer sind, als welchen ich sie gerne sehen würde. Tablets sind nicht so unpraktisch, wie ich sie für meinen Blog-Alltag finde. Aber es gibt eben Nutzer, welche einen Laptop brauchen beziehungsweise aus Usability-Gründen einem Tablet vorziehen würden – und für eben diese bietet Huawei offenbar nun eben auch Laptops an. Sicher nicht günstig. Das Huawei MateBook X mit seinem 13,3 Zoll 3:2 2k-Display ohne Touch und mit lüfterlosem Intel i5u, 8GB und einer 256GB SSD, Fingerabdruck, einem Gewicht von 1050 Gramm, 2 USB-C-Ports kostet  faire, aber nicht günstige 1399 Euro. Das Matebook D ist die direkte Konkurrenz zum Macbook Pro – mehr Power, größer, aber güsntiger als das Matebook X.

Aber man lässt die Wahl dem Nutzer und bietet ein breites Portfolio. Mit Windows 10S gibt es sicherlich bald auch ein weiteres Argument, weshalb man in den Laptop-Markt möchte. Generell ist der Markt so dünn, dass man es versuchen kann. Samsung? Fehlanzeige. Obwohl nun mit den Intel-Prozessoren der 7. Generation richtig etwas geht.

Stellt euch so einen Prozessor in einem Laptop so dünn und schick wie die frühere Serie 9 vor – vielleicht noch mit einem SAMOLED-Display. Das schafft man beim GalaxyBook ja auch, wenn auch nicht günstig. Ich frage mich wirklich, wie lange noch braucht, um endlich wieder in den Laptop-Markt zurück zu kommen. In der Zwischenzeit werde ich versuchen meine Finger an den Huawei-Laptop zu bekommen.

Mehr zu den Huawei-Geräten findet ihr hier bei Caschy, Infos zum Surface Pro gibt es bei MobiFlip.

 

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18 thoughts on “Kommentar: Huawei stellt Laptops vor, Samsung nicht.

  1. OT:
    das tut einem schon weh sowas zu verkünden aber das ist leider die Realität.

    Das S8+ gibt es schon ab 750€!

    Einfach bei Idealo eingeben und aussuchen bei welchem Anbieter man es kaufen möchte. Wahnsinn.

    • Du meinst von den obskuren kleinen Drittanbietern über Ebay?
      Ich würde nie teure Elektronikartikel über kleine Anbieter erwerben, um dann hoffen zu müssen, dass alles glatt geht oder später mal bei Problemen glatt geht, wenn es zu Umtausch, ect. kommen würde.
      Aber das kann natürlich jeder machen wie er will 🙂
      Und das der Early Adopter mehr zahlt als die, die erst nach 2 Monaten kaufen ist auch häufig so der Fall. Das LG G6 gibt es bereits auch schon ab 550€.

      • Darf jeder machen wie er möchte…
        Einfach bei Idealo eingeben, die Preise vom S8 und S8+ sind schon deutlich unter 100€ günstiger als was Samsung dafür möchte.

  2. DELL ist die Antwort! Mein XPS 13″ (2017) läuft unter WIndows 10 großartig, hat High End Hardware und sieht zudem unheimlich edel und sexy aus!

      • Ich auch. Ich hab das XPS 12 2 in eins Convertible von 2013. Das ist genau der Kompromiss den du gesucht hast Lars. Laptop mit umklappbaren Display.

    • Ich arbeite jetzt auch seit über zwei Jahren mit der damaligen Neuauflage des Dell XPS 13 und bin immer noch begeistert. Formfaktor, Display, Design, Akku… Selbst jetzt immer noch sehr gute Materialanmutung – kaum abgegriffene Tastatur etc. Würde behaupten, es ist DAS Notebook.

    • Ja? Man liest leider immer von fiesem Spulenfiepen der XPS Serie. Habt Ihr das nicht? SInd Eure Geräte wirklich komplett lautlos? Das ist zuhause am Schreibtisch ein echtes no-go, wenn man da im betrieb ein Fiepen hört und permanet das Gefühl hat, man hätte nen Tinnitus

    • Warum soll der Tabletmarkt tod sein? Es kommt doch immer darauf an an was man macht mit dem Teil.
      Klar, möchte ich wirklich produktiv arbeiten kommt man an Windows nicht vorbei.
      Doch dafür sind ja Tablets auch nicht gedacht, sondern vielmehr als Spaßgerät für zwischendurch.
      Ich lese zum Beispiel alle meine Zeitschriften sowie Tageszeitung über das Tablet, höre damit Musik, gehe im Internet stöbern. Perfekt… Dafür wäre mir das Laptop viel zu sperrig.

  3. Also ich bin immer noch Lenovo Fan…MacBooks mag ich nicht und Samsung stand immer nur auf Laptops wenn sie billig waren. Die teuren Samsung Dinger sah man nie und die billigem waren einfach Scheiße.

  4. Ich hätte wirklich gerne wieder ein Laptop von Samsung gekauft.
    Habe mir für’s Büro erst letztens ein ASUS (mit intel CORE i5, 7th Gen) kaufen lassen. Ich konnte mir eines aussuchen von der Firma aus…
    Wirklich schade dass Samsung in Deutschland keine mehr anbietet.

      • Ich weiß nicht warum sie es nicht anbieten?!
        Die haben damals das Note 5 auch nicht hier angeboten, also an Abnehmer fehlt es hier nicht glaube ich, denn Samsung ist schon ein Name mit dem SEHR viele was anfangen können.

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