Der Bestechungsskandal rund um die inzwischen abgesetzte südkoreanische Präsidentin Park hat für Samsung nun einen unrühmlichen Höhepunkt gefunden. Der seit Februar in Untersuchungshaft sitzende designierte Samsung-Erbe und eigentlich kommender Unternehmensvorsitzende wurde in Seoul zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt.
Festgenommen wurde Lee Jae-yong bereits Mitte Februar, nachdem die Staatsanwaltschaft schon im Januar einen Haftbefehlt wegen Bestechung beantragt hatte.
Von der Staatsanwaltschaft waren Anfang August dann auch 12 Jahre Haft für Lee Jae-yong gefordert worden, da sie ihn als Initiator und Hauptprofiteur verschiedener Bestechungen im Skandal um die ehemalige südkoreanische Präsidentin Park ansieht. Dem scheint das Gericht nun auch gefolgt zu sein, verurteilte es Lee Jae-yong doch zu einer Haftstrafe von fünf Jahren. Demnach sieht es das Gericht als erwiesen an, dass Lee Jae-yong umgerechnet mindestens sechs Millionen Dollar an Unternehmen gezahlt hatte, welche unter der Kontrolle von Choi Soon-sil standen. Choi ist die weitere Kernfigur im südkoreanischen Bestechungsskandal – die enge Freundin der ehemaligen Staatspräsidentin Park soll Zahlungen von Unternehmen angenommen haben um etwa die Reitausbildung ihrer Tochter zu finanzieren und im Gegenzug auf Park eingewirkt haben. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Lee die Zahlungen an Choi tätigte, damit diese auf Park bezüglich einer Unternehmensübernahme einer Tochterfirma Samsungs hinwirkte.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters, welche sich auf Quellen aus dem Umfeld Lees beruft, fehlt Samsung ein „Plan B“ – eben dieser wird nun aber dringendst benötigt. Der Anwalt Lee Jae-yongs hat zwar angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen, aber ein Plan B sollte spätestens jetzt schnell gefunden werden. Das ist insofern prekär, als dass Lee Kun-hee, aktueller Aufsichtsratsvorsitzender der Samsung-Group, nach einem Herzinfakt 2014 kaum noch aktive Rollen innehatte und sein einziger Sohn Lee Jae-yong bis zu seiner Verhaftung im Februar wichtigste Führungsaufgaben übernommen hatte. Diesen nun auch aus der Haft gerecht zu werden erscheint schwierig.
Er geht ja in Berufung, sie würden es nicht machen wenn es dann schlechter für ihn ausgehen könnte. Aber Lars du bist doch hier der Experte.
Ich stelle mich freiwillig zur Verfügung, wo muss ich unterschreiben??
Wieso? Strategische Konzernführung aus dem Knast, das ist doch nichts neues. Dass das geht, beweisen doch viele inhaftierte Mafia-Bosse…