Apples CEO Tim Cook: OLED-Displays sind „furchtbar“

Apple vs Samsung hatten wir gefühlt schon hunderte Mal auf diesem Blog und immer wieder ist es interessant, wie die einstigen Partner und „neuen“ Konkurrenten aufeinander reagieren. Apples CEO Tim Cook hat nun bei einer Konferenz von Goldmann-Sachs nicht nur über das extrem hohe Barvermögen von Apple gesprochen sondern gleichzeitig auch seine Meinung über OLED-Displays kundgetan.

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Eigentlich war die Rede für Apples Aktionäre bestimmt, Apple musste Gerüchte und Besorgnis zerstreuen und sich gleichzeitig für die hohen Barreserven rechtfertigen. Im Rahmen dieses Gesprächs teilte Tim Cook in meinen Augen mehr als deutlich gegen den derzeit größten Konkurrenten Samsung aus:

„When you look at displays, some people are focused on size. There’s a few other things about the display that are important. Some people use displays, the color saturation is awful. The Retina display is twice as bright as an OLED display. I only bring these points up to say there are many attributes to the display, and what Apple does is sweat every detail. We care about all of them and we want the best display, and I think we’ve got it. I’m not gonna comment about what we’re gonna do in the future, but it’s always broader than that which can be defined by a simple number“

Kurz: Die Konkurrenz bringt keine Innovationen, nur größere Displays. Dazu sind die von Samsung eingesetzten OLED-Displays laut Tim Cook mangelhaft. Furchbare Farben und eine geringe Helligkeit sind in den Augen von Cook zu wenig um mit Apple Schritt zu halten. Tatsächlich sind die größtenteils von Samsung eingesetzten OLED-Displays der wohl am häufigsten diskutierte Unterschied zur Konkurrenz. Die Farben sind kräftig und für einige eben zu unnatürlich, dazu kommen perfekte Schwarzwerte aber Defizite bei der Helligkeit und den Weißwerten. Das kommende FullHD-Display des Samsung Galaxy S IV dürfte hier einige Fortschritte bringen. Für mich persönlich (und über dieses Thema kann man lange diskutieren) ist das größte Manko die Möglichkeit des Einbrennens und die schlechte Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung – und trotzdem will ich um keinen Preis auf AMOLED verzichten. Weiterlesen

Tim Cook wollte keine Klage gegen Samsung, Steve Jobs setzte sich aber durch

Seit längerem brennt es zwischen den einstigen Partnern Samsung und Apple. Reuters hat hierzu einen ausführlichen Artikel veröffentlicht, der auch einige interessante Details an das Tageslicht bringt.

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So hatte Apple 2005 nach einem starken Zulieferer für Flash-Speicher gesucht, laut Jobs würde derjenige der diesen Markt beherrscht auch den Bereich der „Consumer Electronics“ beherrschen. Samsung war mit rund 50 Prozent Marktanteil Weltmarktsführer (und ist es noch heute noch mit rund 39 Prozent Marktanteil), weshalb sich Apple für die Südkoreaner entschied. 2010 begann dann das Zerwürfnis: Apple beklagte sich bei Samsung über die zu ähnlichen Geräte. Während der heutige Apple CEO Tim Cook ein gemäßigteres Vorgehen befürwortete, um sich nicht mit dem wichtigsten Zulieferer zu zerstreiten, rief Steve Jobs zum „thermo-nuklearen Krieg“ gegen Samsung. Good artists copy, great artists steal. Bei dem ersten Samsung Galaxy S kann keiner behaupten, dass Samsung sich hier nicht bei Apples erfolgreichen iPhone bedient hat, inzwischen sind die Produkte aber eigenständig geworden. Wenn ich mich noch an meinen ersten Prozess vor dem LG Düsseldorf erinnere wo über das Design des Galaxy Tab 10.1 gestritten wurde … „damals“ ging es erst richtig los mit Apple vs Samsung. Weiterlesen

Apple vs Samsung: Jury überstimmt – Samsungs Patentverletzung nicht absichtlich

Der Rechtsstreit zwischen Apple und Samsung hatte im August letzten Jahres seinen vorläufigen Höhepunkt gefunden. In einer Entscheidung der Jury über rund eine Milliarde Dollar Schadensersatz zu Gunsten Apples wurde gleichzeitig auch Absicht bei der Patentverletzung unterstellt. Dies alleine hätte schon zu mehr als einer Verdreifachung der Summe und damit zu einem Rekord-Schadensersatz von über drei Milliarden Dollar führen können.

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Die Jury hatte in dem Patentrechtsstreit nach nur drei Tagen am 24. August 2012 entschieden, dass Samsung einen Großteil der Smartphone-bezogenen Patente absichtlich verletzt habe und mit dieser Begründung einen Schadensersatz von 1,049 Mrd. US-Dollar festgelegt. Zweifel an dieser Entscheidung bestanden bereits unmittelbar nach der Entscheidung, da die Jury rund 700 Einzelfragen in nur wenigen Tagen beantwortet haben wollte. Diese Zweifel wurden später noch durch Äußerungen des Juryvorsitzenden Hogan verstärkt der von einer „Strafe“ und nicht von einem Schadensersatz in einem Interview redete. Zudem wurde im Nachhinein bekannt, dass Hogan vor 23 Jahren eine juristische Auseinandersetzung mit dem Festplatten-Hersteller Seagate hatte – da Samsung inzwischen hier Hauptaktionär ist, warf Samsung Hogan vor, dieser hätte diesen Umstand offenlegen müssen.
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LG klagt gegen das Galaxy Note 10.1, Apple in den USA aber nicht mehr gegen das Galaxy S III Mini

Die Patent-Streitigkeiten machen weiter die Runde und nachdem Samsung LG wegen Industriespionage und Patentverletzungen bei OLED-Techniken verklagt hat, schlägt LG nun mit einer Klage gegen das Samsung Galaxy Note 10.1 zurück.

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LG sucht nun in Korea ein Verbot des Galaxy Note 10.1, da dieses angeblich verschiedene Patente auf die IPS(In Plane Switching)-Technologie LGs verletzt. Außerdem fordert LG für jeden Tag wo das Samsung Galaxy Note 10.1 noch verkauft wird einen Schadensersatz von 1 Mrd Won, also rund 710.000€. Tatsächlich dürfte es nichts anderes als eine strategische Klage sein, da man so eventuell einer Strafe aus den Klagen Samsungs entgegentreten kann. In den USA ist in der Zwischenzeit Samsung ein vermeintlicher Sieg gelungen: Apple hat sich damit einverstanden erklärt, die Klage gegen das Samsung Galaxy S III Mini wegen der Verletzung verschiedener Patente zurückzuziehen. Der Sieg ist indes kein wirklicher, Apple hat die Klage lediglich zurückgezogen, da Samsung erklärt habe, dass man das Samsung Galaxy S III Mini in den USA noch gar nicht auf dem Markt habe und es auch nicht bringen werde. Ein wirklicher Sieg ist diese Entwicklung also nicht, Samsung hat für das Galaxy S III Mini nur aus Patentgründen auf einen Markt verzichtet. Weiterlesen

Apple vs Samsung: Benachrichtigungsleiste und FaceTime sind die neuen Angriffsziele von Samsung

Apple vs Samsung ist gerade in einer durchaus interessanten Phase: Nachdem Samsung  im gesamten europäischen Raum standard-essentielle Patente (SEP) nicht mehr einsetzt um ein Verkaufsverbot gegen Geräte einzusetzen und man in den USA bei der Gegenklage ebenfalls nur erfolglos auf derartige Patente gesetzt hat, wechseln die Koreaner nun auf andere Patente.

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In den USA hat Samsung Klage wegen Apples FaceTime eingereicht, da man selber ein entsprechendes Patent hält, was man 2011 von einem US-Unternehmen erwarb. Interessanter ist aber eine andere Klage in Korea: Hier klagt Samsung nun gegen Apples Notification Center. Dieser ist seit der Vorstellung heftiger Kritik ausgesetzt, da er in Form und Funktion stark der Benachrichtungsleiste von Googles Android-Betriebsystem ähnelt. Samsung selber hält aber derzeit gar kein Patent auf diese Funktion, schließlich nutzt man lediglich die „normale“ Android-Funktion und ändert ein wenig die Funktion. Insofern sind hier zwei Ansätze denkbar: Samsung hat hier diese Änderungen patentieren lassen oder wird dies tun und klagt auf Basis eigener Patente, oder aber Google überlässt das erst kürzlich zugesprochene Patent auf diese Funktion dem mit Abstand größten Hersteller von Android-Smartphones, damit dieser (Samsung) gegen Apple vorgeht. Korea könnte hier als eine Art Testlauf fungieren. Nähere Informationen gibt es noch nicht, der Wechsel bei den Klagen gegen Apple auf nicht-standard-essentielle Patente dürfte aber aussichtsreicher sein als die bisher fast komplett erfolglose Strategie mit standard-essentiellen Patenten. Weiterlesen

Samsung lässt Forderungen nach Verkaufsverboten gegen Apple teilweise fallen

Apple vs Samsung ist nicht nur in den USA ein durchaus interessantes Kräftemessen: Während in den USA Samsung erreicht hat, dass einige Geräte wohl so schnell nicht aus dem Handel verschwinden werden, hat in Europa heute Apple indirekt einen Sieg davon getragen.

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Samsung hatte in Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich und den Niederlanden versucht, ein Verkaufsverbot gegen zahlreiche Geräte Apples zu erwirken. Begründet wurden die Anträge meistens mit Verstößen gegen SEPs (standard essential patents, auch FRAND-Patente genannt) begründet. Allerdings hatte die zuständige EU-Kommission ein Kartelluntersuchungsverfahren gegen Samsung eingeleitet, da durch diese Klagen möglicherweise die Marktmacht bei standard-essentiellen Patenten missbraucht worden sein könnte. Samsung hat die entsprechenden Klagen nun hinsichtlich von Verkaufsstopps fallen gelassen, möglicherweise um einer solchen Untersuchung und einem möglicherweise kostspieligen Urteil aus dem Weg zu gehen. Weiterlesen