Apple vs Samsung: Richterin streicht 450 Millionen, neue Verhandlung mit neuer Jury nötig

Im August 2012 hatte Apple in einem stark beachteten Verfahren von einer Jury die Rekordsumme von 1,049 Milliarden US-Dollar an Schadensersatz durch Samsung zugesprochen bekommen. Zuvor waren in knapp zwei Wochen Verhandlung diverse Details über beide Unternehmen an die Öffentlichkeit gekommen und stark über verschiedene Patente diskutiert worden, die Apple durch Samsung verletzt sah.

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Die eigentliche Sensation an der Entscheidung der Jury waren aber eigentlich zwei andere Punkte: Zum einen die erst später bekanntgewordene Entlassung des Juryvorsitzenden Hogan von dem Festplattenhersteller Seagate, dessen Hauptaktionär Samsung ist. Noch spektakulärer war aber die Zeit, in der die Jury die Entscheidung über den Schadensersatz fällte: In drei Tagen wurden – angeblich – über 700 Einzelfragen gelesen, verstanden und beantwortet und basierend darauf die Schadenssumme von über einer Milliarde Dollar gebildet.

Bereits Ende Januar gab die vorsitzende Richterin Koh dann bereits zu verstehen, dass sie mit der Entscheidung der Jury nicht einverstanden war. In einem „Judgement as a matter of Law“ (JMOL) überstimmte sie die Jury: Entgegen dieser nahm Richterin Koh keine Absicht durch Samsung bei der Verletzung der Patente an. Zuvor wurde am 6. Dezember ebenfalls durch Koh ein Antrag Apples auf eine Verdreifachung des Schadensersatzes abgewiesen.

Gestern Abend hat Richterin Koh nun – nach der Überstimmung der Jury bezüglich des Vorsatzes – erneut entgegen der Jury entschieden und einen großen Teil des, durch die Jury festgesetzten, Schadensersatzes gestrichen. $450,514,650 weniger, damit bleiben von den ursprünglichen $1,049,343,540 unter dem Strich „nur“ noch $598,828,890 über. Über die weggestrichenen 450 Millionen ordnete Richterin Koh ein neues Verfahren mit einer neuen Jury an, da die letzte Jury sich hier zwei eklatante Fehler bei der Berechnung des Schadensersatzes erlaubt hatte.

  • Laut Koh basierte die Jury bei 14 Geräten, darunter das Infuse 4G, das Galaxy SII von AT&T, das Epic 4G, und das Nexus S 4G, den Schadensersatz auf den Gewinnen von Samsung. Dieses Vorgehen ist jedoch nur bei der Verletzung von Designpatenten zulässig, die zwar auch teilweise verletzt wurden, allerdings definierte die Jury nicht, welcher Teil des Schadensersatzes auf Designpatenten und welcher auf der Verletzung von etwa Software- und Funktionspatenten basierte.
  • Die Jury irrte zudem über den Zeitraum für den Apple Schadensersatz von Samsung bekommen soll. Apple hatte Schadensersatz für den Zeitraum ab dem 4. August 2010 gefordert, da man hier Samsung über die Verletzung des ‚381 Scrollback.Patentes informierte, laut Koh kann Apple jedoch nur Schadensersatz seit Klage am 15. April 2011 verlangen, da erst hier eine Liste der verletzten Patente erstellt wurde, viele Geräte wurden zudem erst am 16. Juni 2011 zur Klage hinzugefügt.

Einen Antrag Samsungs, selber die neue Schadenssumme zu berechnen, wies Richterin Koh zurück. Stattdessen ist hierfür nun eine neue Verhandlung mit einer neuen Jury nötig. Diese neue Jury muss dann über einen Schadensersatz für Apple für 14 Geräte („Galaxy Prevail, Gem, Indulge, Infuse 4G, Galaxy SII AT&T, Captivate, Continuum, Droid Charge, Epic 4G, Exhibit 4G, Galaxy Tab, Nexus S 4G, Replenish, and Transform“) neu entscheiden. Das Ergebnis könnte dann höher ausfallen, sehr viel wahrscheinlicher ist aber aufgrund des kürzeren Berechnungszeitraumes und zwischenzeitlich einiger aus der Klage ausgenommener Geräte, dass Apple ein deutlich niedrigerer Schadensersatz, als die nun gestrichenen 450 Millionen Dollar, zugesprochen wird.

Richterin Koh hat zudem angeregt, dass man dieses neue Verfahren doch bitte erst beginnen solle, wenn die verschiedenen Berufungsverfahren abgeschlossen sind. Mit einem für Februar 2014 angesetzten zweiten, komplett neuen Verfahren mit inzwischen vielen Geräten wie dem Galaxy S III und dem iPhone 5, dürfte das noch lange Zeit auf sich warten lassen. Apple vs Samsung wird uns in den USA noch lange beschäftigen.

Quellen: TheVerge, WSJ Deutschland, FOSSPatents

Samsung Galaxy Note 8.0 ab 499€ vorbestellbar – 1 Mio. Geräte monatlich anvisiert?

Samsung hat auf dem MWC das Galaxy Note 8.0 vorgestellt und damit ein „kleines“ Tablet. Mit dem Google Nexus 7 und dem iPad mini ist diese Kategorie bereits durch zwei gute Geräte derzeit auf dem Vormarsch, logisch, dass Samsung da einen Nachfolger des ersten Galaxy Tab bringen musste.

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Schaut man sich derzeit bei den gängigen Technik-Onlineshops um (z.B. Notebooksbilliger), findet man bei einigen das Samsung Galaxy Note 8.0 für 499€ in der 16GB/WiFi vorbestellbar. Bei Amazon kostet das Galaxy Note 8.0 in der WiFi+3G/16GB Version dann 549€. Dafür gibt es einen S-Pen, ein 8 Zoll Display mit 1280×800 Pixeln, 2 GB RAM, Android 4.1, einen 1.6 GHz Exynos 4412 Quad-Core, eine 5 MP Kamera und einen 4.600 mAh Akku.

Klingt viel, ist es auch – Telefonieren kann man mit dem Hobel ja auch noch. Trotzdem: Das Nexus 7 liegt irgendwo um 200-250€ und das iPad mini bei 329€ für die 16GB/WiFi-Version. Klar, Samsung bietet hier ein Tablet was mehr kann: MicroSD-Slot, S-Pen und Telefonfunktion (in der 3G-Version), aber der Preis ist im Vergleich einfach zu hoch. Vermutlich kann man bereits mit Verfügbarkeit schon Samsung-typische (und absolut unnötige) 100 Euro abziehen, aber selbst dann wäre der Preis des mittleren Note in meinen Augen noch sehr optimistisch. Für 300€ würde ich es vermutlich sofort nehmen, über einen Preis von 350€ kann man auch noch diskutieren – aber bei den eher günstigen kleinen Tablets sind 500 Euro UVP einfach eine zu hohe Ansage. Dazu kommen dann noch kräftige Aufpreise: Das Galaxy Note 8.0 mit 32GB/WiFi liegt bei 599€ – also bei 100€ für 16GB mehr, wohlgemerkt bei einem Gerät mit MicroSD-Slot und damit erweiterbarem Speicher. Das Galaxy Note 8.0 32GB/WiFi+3G liegt bei einer UVP von 699€… eine „selbstbewusste“ Preisgestaltung von Samsung.

Besonders, wenn man eine Million Geräte im Monat verkaufen möchte. Dies ist zumindest laut der DigiTimes die Ambition von Samsung. Wenn man sich da mal nicht verspekuliert … Weiterlesen

In eigener Sache: Mehr Meinung und keine Google News

Ich habe mit dem Bloggen „aus Spaß an der Freud'“ angefangen wie es so schön heißt. Wer hätte ahnen können, dass AllAboutSamsung durch die Decke geht und ich seit 1.5 Jahren keinen Urlaub machen mehr kann, damit hier möglichst viel um Samsung zu lesen ist ,-). Blöder Nebeneffekt bei einem Blog: Man erlebt auch immer mal wieder Zicken von Google. Ein Plugin falsch konfiguriert und die Sichtbarkeit bei Google schmiert ab und man wundert sich über weniger Leser.

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Das gehört dazu und man lernt mit der Zeit wie der Hase läuft. Man kann sich darauf einstellen, optimieren, tun und machen. SEO haben wir eigentlich konsequent ignoriert, aber man kann Fehler vermeiden. Blöd, weil man ja eigentlich nur Bloggen wollte, aber Chris und Damian haben hier ganze Arbeit geleistet. Das Einzige was nur kurz funktionierte: Google News. Wir waren da theoretisch mal vor 8 Monaten für wenige Artikel  gelistet. Blauäugig habe ich dann weiter gebloggt und weil Google in den News keine Meinung in den News sehen will sind wir relativ schnell wieder aus den Google News geflogen. Weiterlesen

Samsung Galaxy S IV: Neue Benchmarks, Exynos 5 Octa, kein GT-I9505 und ein Gerücht um verschiedene Versionen

In 14 Tagen wird uns das Samsung Galaxy S IV vorgestellt. Gerüchte gibt es genug, Verwirrung ebenso – Samsung hat es dieses Jahr bisher (und ich hoffe es bleibt auch so) geschafft, das Samsung Galaxy S IV weitestgehend geheim zu halten. Außer ein Bild des Bootscreens gibt es mehr als genug widersprüchliche Gerüchte und es kommen weitere Gerüchte hinzu.

BE READY 4 THE NEXT GALAXY

Die größte Verwirrung herrscht sicherlich bei dem Prozessor des Galaxy S IV: Wird Samsung den auf der CES vorgestellten Exynos 5 Octa in dem neuesten Flaggschiff einsetzen oder aber einen Snapdragon 600 von Qualcomm? Schaut man sich hier verschiedene Benchmarks an, erscheint alles möglich: Bei AnTuTu sind die Ergebnisse eines mutmaßlichen Galaxy S IV mit Exynos 5 Octa aufgetaucht und mit 24894 sollte man hier bis zu dem Marktstart (spätes Q3) von Qualcomms Snapdragon 800 und NVidias Tegra 4 vorne liegen. In der Browsermark 2 Benchmark 2.0 hat ebenfalls ein mutmaßliches Galaxy S IV die Spitzenposition erobert – weit vor dem Xperia Z und dem HTC One. Weiterlesen

Samsung Galaxy S IV: Event am Times Square geplant

Samsung wird neben dem UNPACKED-Event am 14. März wohl auch noch ein öffentlich zugängliches Event am Times Square in New York veranstalten.

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„BE READY 4 THE NEXT GALAXY“ zeigt klar was präsentiert wird. Mehr würde ich aus dem Flyer nicht herauslesen (auch nicht, dass die Rückseite aus Glas/Metall besteht, weil die Ziffer vier so zu glänzen scheint). Samsung dürfte die nächsten zwei Wochen noch weitere Aktionen planen und ich gehe auch von weiteren Launch-Events neben dem in NYC aus.

Man darf auf jeden Fall gespannt bleiben – am Times Square, in unmittelbarer Nähe zum wichtigsten Apple Store, wird Samsung sich nicht lumpen lassen.

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Samsung ATIV SmartPC – Eierlegende Wollmilchsau? [Review]

Der PC-Markt ist seit einiger Zeit im Wandel, wobei Wandel noch stark untertrieben ist. Dank immer leistungsfähigeren Chips die zudem immer kleiner werden, wandelt sich der Bedarf der Nutzer (parallel zur zunehmenden Konnektivität durch die globale Vernetzung) immer stärker hin zu mobileren und trotzdem leistungsstarken Endgeräten. Tablets sind – seit Apples iPad als erstem erfolgreichen Vorreiter – immer stärker auf dem Vormarsch wenn es um den bloßen Genuss von Content ohne (komplexere) Interaktion geht.

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Wer arbeiten möchte, braucht ab einem gewissen Level noch immer eine vernünftige Tastatur und genau an dieser Stelle haben die Hardware-Hersteller derzeit ein Problem: Dank Windows 8 und Co. weiß man noch nicht wirklich wohin die Reise geht. Möchten die Nutzer Hybriden? Oder für jede Aufgabe das perfekt passende Gerät? Irgendwie wirkt es, als wurden einige Ideen hier an eine Wand geschmissen in der Hoffnung, dass einige auch kleben bleiben. Die „Hybriden“ aus Tablet und Notebook sind für die Forschungsabteilungen der Unternehmen eine riskante Sache, da der Erfolg angesichts der Anzahl an möglichen Konzepten nicht garantiert ist.
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