Samsungs CES 2018 Pressekonferenz: Alles verbunden, auch das Auto

Wer sich nicht unbedingt den Montagabend um die Ohren schlagen wollte, kann nun Samsungs CES 2018 Pressekonferenz auf YouTube nachholen – oder eine kurze Zusammenfassung lesen.

Samsung hatte in den letzten Tagen schon einige Neuerungen für die CES 2018 angekündigt: Einen mLED-Prototypen mit 146 Zoll, 8k-Inhalte für kommende QLEDs dank künstlicher Intelligenz, neue C-Lab-Produkte, den CJ791 mit USB-C und den neuen Exynos 9810, welcher auch im Samsung Galaxy S9 zum Einsatz kommen wird. Das hat man allerdings nicht alles gestern in der PK wiederholt, sondern den Fokus klar auf etwas anderes gelegt: IoT.

Eine App für Alles. 90 Prozent aller aktuellen Produkte von Samsung Electronics sind bereits IoT fähig und werden in Zukunft hierüber angesteuert. Eine konsequente Richtung, nachdem man in der Vergangenheit diverse Unternehmen in dem Bereich einverleibt hatte um sich beim Thema IoT noch weiter zu stärken. Das Ziel ist eine „Multi Device Strategy“ wie Samsung es nennt. Wichtig allerdings: eine PK, überwiegend im Fokus von Samsung USA, denn in Deutschland sind viele Teile von SmartThings nicht, oder nicht umfänglich erhältlich.

Ermöglicht wurde diese Entwicklung allerdings auch, indem man im letzten Jahr 14 Milliarden Dollar (!) in die Forschung und Entwicklung investierte. Keine kleine Hausnummer.

Wobei das Ziel eben nicht nur mehr Hardware ist, sondern Samsung als Hard- und Softwareschmiede. Alles muss inzwischen miteinander verzahnt werden, sonst kann man sich die Hardware auch sparen, wenn die Software nicht passt.

29 Start-Ups hat man sich dafür im letzten Jahr dazugeholt, um diesen Plan zu verwirklichen. Viele Investitionen also, eine hob man allerdings noch gesondert hervor: 380 Millionen Dollar für eine Waschmaschinen-Fabrik in den USA inklusive Zusammenarbeit mit der Universität in South Carolina. Klingt wenig spektakulär, allerdings gab es hier in den letzten Wochen in den USA Probleme durch den Hersteller Whirlpool, weshalb Samsung indirekt Trump darauf hingewiesen hatte, dass man hier 1000 Arbeitsplätze geschaffen habe und die Produktion schon gestartet sei.

Samsung kündigte zudem ein verändertes Buzzword an, was allerdings ein konsequenter Schritt ist: jeder Bumms ist inzwischen mit WiFi „irgendwie smart“, und macht dennoch keinen Spaß in der Benutzung. Weshalb man aus IoT, dem Internet of Things, nun IoT, die Intelligence of Things machte.

Mit SmartThings hat man die Plattform und eine entsprechende Cloud gibt es auch, zusammen mit HARMAN kann man das Ganze zudem noch weiter stricken:

Wobei man betonte, dass es am Ende eben kein geschlossenes IoT-System sein dürfe, sondern man auch mit anderen Herstellern kompatibel arbeiten müsse.

Ein sehr interessanter Schritt bei der maximalen Vernetzung ist dabei Bixby. Ein kurzes, schmerzverzerrtes Zusammenzucken meinerseits, aber eigentlich ist dies ein richtiger Schritt. Für Smartphones zwar noch immer problematisch, aber auch nur, da diese von Natur aus schon auf eine brauchbare Bedienung durch Nutzer ausgelegt sind. Was aber mit anderen Geräten, die nun erst smart werden – auch hier braucht es eine vernünftige Kommunikation zwischen Mensch und Maschine und Samsung geht hier bei Bixby in die vollen: ab 2020 soll es bei allen Geräten Samsung die Kompatibilität über Bixby geben.

Als Beispiele wurden dann die Ersteinrichtung eines SmartTVs über das Smartphone und die Bixby-Gespräche mit dem neuen Family Hub 3.0 Kühlschrank gezeigt. Funktionierte, schnell und einfach. Und übrigens noch immer nicht auf deutsch, bei der Sprachunterstützung hängt Bixby weiter hinterher, eine Ankündigung vermisste man hier leider.

Nach anderen neuen Produkten, wie Samsung Flip und dem Notebook 9 Pen (Artikel folgen natürlich noch) kam dann die acht Milliarden Dollar Vision: das Connected Car in Zusammenarbeit mit dem übernommenen Unternehmen HARMAN.

Auch das Auto wird verbunden und wenn die Dinger dann auch noch autonom fahren, hat man plötzlich eine Menge Zeit, während man von A nach B fährt. Hier möchte HARMAN die passende Bespaßungs-Infrastuktur liefern und gleichzeitig auf dem Weg zu dieser Vision auch das Cockpit für das Auto.

Mit einer eigenen TCU mit 5G-Unterstützung bietet HARMAN dann auch für die Hersteller die entsprechende Schnittstelle zwischen Auto und Mensch. Dieser komplette Teil der Präsentation war … neu und vielleicht auch daher aufregender. Die Vision die hier deutlich wird hat Samsung viel Geld gekostet.

Dinesh Paliwal, CEO von HARMAN, kündigte dann auch stolz an, dass ein Top-5-Autohersteller aus Europa bereits die Verträge unterzeichnet habe, die 5G-TCU nutzen zu wollen. Einen Namen nannte man nicht.

Insgesamt eine andere Pressekonferenz. Statt sich wie sonst in jedem noch so unwichtigen Gerät in der Präsentation festzukrallen gehörte diesmal die Pressekonferenz der IoT-Vision. Das kannte man von früheren Keynotes, nun wurde die wenig greifbare Vision aber direkt unterfüttert mit Usecases. Am Ende kam dann HARMAN und rundete so Samsungs Zukunft ab. Mal losgelöst von den neuen Produkten lässt sich so Samsungs Zukunft für die nächsten Jahre etwas mehr erahnen. Hier die komplette PK im Video:

Videolink

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3 thoughts on “Samsungs CES 2018 Pressekonferenz: Alles verbunden, auch das Auto

  1. Moin Lars.
    Hab’s mir noch nicht durchgelesen. Ich bekomme aber keine Nachricht dass ein neuer Artikel draußen ist.
    Hau rein, muss hier gas geben…✌

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